Hauptsache, es gilt nicht irgendwann überall Digitalzwang. Ich sag nur “Überwachungskapitalismus”.
Angesichts der Bedrohung durch hybride Kriegsführung müsste die Bundesregierung sich für den Erhalt von Bargeld für tägliche Geschäfte einsetzen. Digitale Bezahlsysteme können wesentlich leichter sabotiert werden.
In dem Moment, wo du (oder deine Begleitpersonen) mit deinem Handy unterwegs bist, wirst du überwacht, egal ob du Bar oder mit Karte zahlst. Dein Bluetooth/Wifi-Beacon wird aktiv genutzt, um dich zu tracken. Google/Apple und viele Unternehmen von denen du noch nie gehört hast wissen zu jeder Zeit wo du wann mit wem wie lange unterwegs bist. Hier Verbindungen zum Einkaufsverhalten herzustellen ist dann auch kein Problem mehr.
Damit will ich nicht sagen “dann ist es ja auch eh egal”. Es macht nur wenig Sinn ein Tor abzusperren, wenn man einfach drum herum gehen kann.
Damit will ich nicht sagen “dann ist es ja auch eh egal”. Es macht nur wenig Sinn ein Tor abzusperren, wenn man einfach drum herum gehen kann.
“Dann ist es auch eh egal” ist halt genau das, was du hier gerade propagierst. Warum sollte ich meiner Bank ohne Not und umsonst meine Einkaufsdaten geben (genau genommen bezahle ich dann sogar dafür, dass sie meine Daten bekommen)? Davon abgesehen kann man ein Handy auch zu Hause lassen oder zumindest Bluetooth und Wifi ausschalten, wenn man unterwegs ist (macht ja unterwegs eh keinen Sinn, Wifi anzuhaben).
Macht halt kein Mensch. Und wird von den Herstellern auch kaum mehr ermöglicht. Bluetooth und Wifi schaltet sich beim iPhone immer wieder automatisch an, wenn man es über die Quicksettings ausmacht.
Ich will am ehesten darauf hinaus, dass digitale Bezahlung dann eben Anonym gestaltet werden muss. Genauso müsste Bluetooth und Wifi so gestaltet werden, dass es nicht nachverfolgbar ist, durch variierende Mac-Adressen usw. Die Alternative ist nicht darauf zu verzichten, sondern die Hersteller zu zwingen, die Privatsspähre der Nutzer zu achten.
Normalerweise wäre ich für digitale Bezahldienste aber wenn jetzt gehäuft Artikel mit Meinungsmache dazu auftauchen, nachdem es plötzlich im Koalitionsvertrag war, dann ist die treibende Kraft hinter dem Artikel nicht der Journalist.
Ich hätte nicht gedacht, dass der Erhalt des Bargeldsystems so eine unpopuläre Meinung sei. Heise schließt sich da der neuen Regierung an und versucht, durch negative Konnotation (“Zwang”, “nervt”) der Bargeldabschaffung den Weg zu bereiten.
Für mich persönlich ist das wichtigste Argument für Bargeld der Schutz vor kommerzieller Überwachung. Was nützen mir uBlock-Origin und ein VPN, wenn Banken und Geschäfte einfach schwarz auf weiß mit jeder Kartenzahlung sehen, wann ich was und wo gekauft habe.
Bargeldzahlungen sind günstiger für Geschäftstreibende, Bargeld ist eine kleine psychische Barriere für unnötige Impulseinkäufe, Bargeld können auch Menschen ohne digitale Infrastruktur nutzen.
Geschäfte, die nur Bargeldzahlungen anbieten, pauschal als Steuerhinterzieher zu bezeichnen, ist für mich die selbe Ebene der Argumentation, wie mehr Überwachung und Datenschutzeinschränkungen hinzunehmen, um die Gesellschaft sicherer zu machen.
Es kann gerne erhalten bleiben, aber halt nicht als Pflicht oder als einzige Option.
Mindestens ein privatsphäreachtendes Bezahlungsmittel sollte Pflicht sein. Ob das jetzt Bargeld ist, oder eine digitale Möglichkeit wäre mir egal.
Andererseits ist ‘Pflicht’ vielleicht auch Quatsch, jeder kann sich ja aussuchen, wo man Einkauft und wo nicht. Es sei denn es geht um Unternehmen, bei denen es keine Alternative gibt, wie der Bahn, der Post, etc…
Pflicht ist es immer, wenn es die einzige Option in einem Laden ist. Manchmal gibt es nur einen Laden, oder es gibt nur eine Option für dieses Produkt, oder du hast quengelnde Kinder für die dir gerade die Kraft für die Diskussion fehlt. Zwang fängt nicht da an, wo dir jemand die Pistole ins Gesicht hält.
Bargeldzahlungen sind nicht unbedingt günstiger.
Bei falschem Wechselgeld beschweren sich die Kunden, wenn sie zu wenig rausbekommen, wenn es zu viel ist, nehmen sie es mit. Das führt zu einem systematischen Fehlbestand, den es bei Karten nicht gibt.
Dazu kostet es Arbeitszeit, Bargeld zu verwalten. Sortieren, zählen, zur Bank bringen, einzahlen, Wechselgeld besorgen.
Der Kassiervorgang mit Bargeld dauert in der Regel länger, was bei Laufkundschaft zu abschreckenden Schlangen führen kann.
Ich habe da selber n anderes Problem. Ich bin ja NOCH Commerzbank Nutzer. Wechsle aber demnächst weil die jetzt auch Kontoführungsgebühr verlangen für immer schlechteren Service vorallem in meiner Stadt. Denn bei mir in der Stadt ist so seit 1-2 Jahren keine Commerzbank mehr. Deutschebank hat auch die Filiale dicht gemacht und seit diesem Jahr ist auch die Postbank weg. In meiner Nachbarstadt ist zwar Commerzbank und Deutschebank, aber zum Geld abheben fahr ich doch nicht in die Nachbarstadt mit dem Bus, weil finde mal nen Parkplatz dort weil alles Innenstadt. Klar könnte ich für nen 10er im Aldi einkaufen und dann Geld abheben, aber dann hast auch nur so halb das Problem gelöst. Und es ist ja so es gibt mehr oder weniger nur 4 Gruppen in Deutschland bei denen du sein kannst.
-Sparkassen
-Volksbank
-Cashpool (Santander, Targo Bank, BBBank, Sparda Bank und ein paar andere)
-Cashgroup (Postbank, Commerzbank, Deutsche Bank & Unicredit Bank)
Nun gibt es Städte mit besseren Cashgroup Abdeckung oder eben auch welche mit besserer Cashpool. Und Leute die bei ner Direktbank sind lachen sich tot weil sie Kostenlos überall abheben können.
Ich hab seit über einem Jahr kein Bargeld mehr in der Hand gehabt. Wenn ein Geschäft keine kontaktlose Zahlung anbietet kaufe ich halt woanders.
So mache ich es auch, mit Geschäften, die nur Kartenzahlungen anbieten. Wo ich kann, zahle ich in Bar.
Aber unsere persönlichen Vorlieben und Bequemlichkeiten sind keine Argumente, deswegen habe ich oben welche genannt.
Ist ja auch okay (nicht sarkastisch gemeint). Es gab ja damals auch Leute, die partout an der Dampfmaschine festhalten wollten (sarkastisch gemeint).
For real tho, in Zeiten wirtschaftlich-ökonomischer Umbrüche gab es immer Stimmen, die sich gegen den Fortschritt ausgesprochen haben. Ist also ganz normal. Für mich persönlich ist das allerdings zu reaktionär.
Das hier aus dem Artikel fand ich auch extrem hart:
Besonders unter jüngeren und einkommensschwächeren Gruppen steigt laut den Erkenntnissen zudem das Risiko der Überschuldung durch die Nutzung digitaler Bezahldienste wie Klarna & anderer “Buy now, pay later”-Angebote (BNPL). Laut einer aktuellen Schufa-Umfrage hat bereits jeder dritte Nutzer solcher Kleinkredite schon die Bezahlfrist verpasst. Bei den 18- bis 39-Jährigen liegt der Anteil der Befragten mit Zahlungsverzug bei BNPL-Käufen mit rund 47,5 Prozent deutlich höher als bei älteren.
Lösung scheint einfach zu sein: Keine Konsumkredite aufnehmen und nichts mit “in 30 Tagen zahlen” kaufen.
Ich finde das auch eher eine sekundäre Konsequenz. Klar, es ist definitiv einfacher mit digitaler Bezahlung in diese Situation zu kommen, aber eigentlich ist auch bei digitaler Bezahlung “kauf jetzt, zahl jetzt” die Norm. Da müsste vielleicht das Verbraucherschutzministerium … weißt du was, nein, du hast recht.
Im Endeffekt haben Klarna & Co ja das Geschäftsmodell die Ärmsten der Armen abzuzocken. Ich bin auch immer wieder fasziniert, bei welch geringen Summen das angeboten wird - letztens hat ein Shop mir das bei einer 20€ Flasche Whisky angeboten und das ist schon zutiefst bizarr. Aber ja, das gehört reguliert.
Ich sehe den Punkt, wenn Leute genervt sind, dass sie nicht überall digital zahlen können. Dennoch habe ich Angst davor, dass es, wie so oft, eine schleichende Entwicklung ist, mit dem Ziel das Bargeld irgendwann komplett abzuschaffen.
Überwachung ist ja auch ein Hobby der KleiKo, daher wäre es auch nicht unplausibel.