Es würde mich absolut null überraschen wenn das alles – also nicht nur die konkreten Morddrohingen jetzt – maßgeblich auf die Russen zurückgeht. Zu viel Methode hinter um reine Wut zu sein, für Palästina an sich zu unwichtig um viel Energie reinzustecken, sogar für Hamas selbst, die haben gerade ganz andere Probleme, für sonstige politisch aktive Palästinenser kontraproduktiv. Für Russland? Gerade richtig und wichtig in .de Chaos anzurichten und die haben reichlich Erfahrung damit sowas zu beinflussen.
Laut dem Wikipediartikel zu ihm, läuft eine Kampagne gegen ihn, die von russlandnahen Organisationen ausgeht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Potter#Rufmordkampagne_und_Morddrohungen
Potter selbst unterstützt Israels Kriegsführung und Repressionen in Deutschland, und aus meiner Sicht auf einem Niveau, dass selbst Propaganda darstellt, womit er entsprechende Kampagnen auch Futter gibt.
Jap aber warum sehen wir sowas in z.B. den USA nicht. Hab’ da nicht so genau den Finger auf dem Puls aber da scheint der Protest eher betont friedlich abzulaufen, und nicht weil die USA nicht ihre Potter hätte. Die gibt’s da wie Sand am Meer, konkrete Kriegsverbrechen werden von den Medien verschwiegen und geleugnet anstatt es wie hier auf “jap ist schlimm aber lass uns mal nicht das Wort ‘Völkermord’ verwenden” zu belassen.
Ginge das maßgeblich von palästinensischen Strukturen aus dann würde man in den USA wohl die gleiche Strategie fahren. Wenn es von Russland ausgeht dann fahren die auch hier und in den USA die gleiche Strategie nur sind in den USA Spannungsfelder um Rassissmus, Transrechte, anderes, viel bessere Hebelpunkte um Chaos anzustiften als Nahost. Schon mal deshalb weil die meisten Amis an Dingen außerhalb der USA weniger als null Interesse haben.
also auch in den USA gibt es einiges an militanten Aktionen die vergleichbar zu den letzten Uni Besetzungen in Berlin sind. Ich glaube eher, dass wir vergleichbare Dinge wie Morddrohungen nicht mitkriegen, weil wir nicht sie relevanten regionalen oder sozialen Medien konsumieren.
Die Proteste sind in Deutschland auch überwiegend friedlich abgelaufen. Auch an den Berliner Unis gab es zunächst friedliche Protestcamps, die dann von der Polizei auf Geheiß der Unileitung gewaltsam geräumt wurden. Daraufhin hat sich eine Eskalationsspirale entwickelt.
Wenn man sich z.B. die dritte große Universität in Berlin, die TU anschaut. Dann sehen wir dort keine Besetzungen mit Sachbeschädigungen oder Gewalt. Das liegt daran, dass die Unileitung deutlich konstruktiver mit den Protesten umgeht. Siehe z.B. https://taz.de/Palaestina-Demo-an-TU-Berlin/!6007551/
In den USA hatten wir an mehreren Unis auch eine Eskalation gesehen, nachdem Protestcamps angegriffen wurden. Z.B. wurde sich zur Besetzung der “Hinds Hall” an der Columbia University auch mit Werkzeugen Zugriff verschafft. Dem ging eine erste gewaltsame Räumung des friedlichen Camps an der Uni und die Suspendierung von Campteilnehmenden eines 2. Camps voraus.
Muss es wirklich immer Russland sein? Im Kern sind ja diverse Aktionen von Palästinensern nicht wirklich produktiv - natürlich bringt es keinen Frieden im Nahen Osten, wenn man irgendwo in Deutschland Restaurants bedroht, es passiert aber trotzdem. Das zieht sich ja auch schon seit Jahrzehnten durch - auch die Ermordung der israelischen Olympiamannschaft 1972 in München war jetzt nicht gerade produktiv im Sinne von “Die Palästinenser bekommen einen eigenen Staat, in dem sie in Frieden und Reichtum glücklich leben können”
1972 war ne andere Zeit, das wurde damals gemacht um auf den Konflikt aufmerksam zu machen, wir leben in einem anderen Zeitalter die Menschen wissen um den Konflikt. Unterstützung gab’s von deutschen Nazis und zwar nicht wenig ansonsten wäre das wohl nicht bzw. irgendwo anders passiert.
Die Erklärung macht es wirklich nicht besser - natürlich wusste man auch schon 1972 um den Nahost-Konflikt.