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Ich hätte gern eine einheitliche Regelung, die einer offenen Gesellschaft würdig ist. Ideal fände ich die Möglichkeit zum Entgendern (also mit i oder y am Ende, z.B. Aktivisty) + neues Pronomen (z.B. er/sie/dey/es) + neuer Artikel (z.B. der/die/dys/das).

Es bringt m.E. nicht so richtig viel, jetzt noch zehn verschiedene Satzzeichen auszuprobieren, die man vor in/nen stellen kann und es ist m.E. auch nicht so sinnvoll, wenn die Sprache unökonomischer wird.

Im gleichen Atemzug könnten wir dann auch mal mit unlogischen Dingen wie “das Mädchen” aufräumen und einfach mal anfangen, dem Geschlecht der Person nach zu gendern statt einer Regel für Verkleinerungsformen zu folgen.

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18 points

Ich hätte gern eine einheitliche Regelung, die einer offenen Gesellschaft würdig ist.

Und was machst du, wenn Teile der Gesellschaft grundsätzlich dagegen sind? “Ich hätte gern einheitlich” ist leicht gesagt. In diesem Fall vielleicht nicht ohne weiteres möglich.

Ideal fände ich die Möglichkeit zum Entgendern (also mit i oder y am Ende, z.B. Aktivisty) + neues Pronomen

Und die Krux liegt darin, dass manche ganz andere Formen für ideal halten. Mir gefällt der Doppelpunkt mit Abstand am Besten. Wie finden wir da einen Kompromiss?

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4 points
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Indem alle das tun, was sie richtig finden, wir uns darüber nicht die Köpfe zertrümmern und Diversität auch im Sprachgebrauch als inklusiv und nicht exklusiv wahrnehmen?

Ich gestehe: ich bin einer derer, die nicht so gerne bzw. inkonsequent gendern. Mir ist egal, wie du schreibst und redest, solange ich dich verstehe. Wenn du gern soundso angesprochen werden möchtest, dann selbstverständlich. Aber ich als Mensch, der mit synthetischen Sprachen täglich arbeitet und deren Grammatiken entwirft, muss darauf hinweisen, dass es starke Unterschiede zwischen evolvierter und konzeptionierter Sprache gibt und Mehrdeutigkeiten in ersterer auch ein Zeichen von Vielfalt sind.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nicht stehenbleibe. Ich entwickle mich in meinem Sprachgebrauch definitiv in Richtung genderneutral. Allerdings hab ich da ein anderes Tempo. So ist das halt bei manchen.

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2 points

Indem alle das tun, was sie richtig finden, wir uns darüber nicht die Köpfe zertrümmern und Diversität auch im Sprachgebrauch als inklusiv und nicht exklusiv wahrnehmen?

Genau. Da sind wir völlig einer Meinung. Nur steht das einer einheitlichen Regelung, wie in dem von mir beantworteten Kommentar, natürlich entgegen. Ich bin eher gegen eine Regelung, weil ich denke dass es die nicht braucht und sie eher zum Verkämpfen führt.

Allerdings hab ich da ein anderes Tempo. So ist das halt bei manchen.

Hab ich absolut nichts dagegen. Realität des Menschseins, da braucht man sich nicht darüber wundern oder ärgern.

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3 points

Mir gefällt der Doppelpunkt mit Abstand am Besten. Wie finden wir da einen Kompromiss?

Die Zielsetzung sollte sein, dass sprachlich alle inkludiert sind. Soweit sind wir uns hoffentlich einig.

Der Rest ist mir zwar nicht egal, aber ich kann mich mit Sternen oder Doppelpunkten oder Schrägstrichen oder … abfinden. Und ich würde darauf vertrauen, dass der Rechtschreibungsrat erfolgreich eine sinnvolle einheitliche Regelung finden kann. Die Systematisierung der Schreibungen mit ß/ss anhand der Aussprache hat ja auch geklappt.

Und was machst du, wenn Teile der Gesellschaft grundsätzlich dagegen sind?

Das ist bei jeder Änderung so. Aber zumindest ein stückweit geht es hier um sprachliche Gleichberechtigung. Und die muss zwar halbwegs breit akzeptiert werden, aber man kann sie sich ja nicht einfach von Ewiggestrigen verbieten lassen.

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5 points

ich kann mich mit Sternen oder Doppelpunkten oder Schrägstrichen oder … abfinden. Und ich würde darauf vertrauen, dass der Rechtschreibungsrat erfolgreich eine sinnvolle einheitliche Regelung finden kann.

Das zeichnet dich als kompromissbereiten und optimistischen Menschen aus, von denen wir mehr gebrauchen könnten - mein Punkt ist, ich glaube keine Lösung ist aktuell mehrheitsfähig. Wenn das unser Anspruch ist, finden wir gar keine Form gendergerechter Sprache.

Sprache ist lebendig, und Veränderungen sind immer holprig. Jede Form von Slang oder Jugendsprache wird am Anfang verhöhnt, ein Teil wird dann Teil der Standardaprache oder prägt das ganze Konstrukt mit. Aber dieser Prozess wartet nicht auf den Duden, und darf er wahrscheinlich auch nicht. Dann würden wir uns immer nur alle gegenseitig in die Vergangenheit zurückverbessern.

Die Phettberg Form hab ich erst auf Lemmy kennengelernt, am Anfang fand ich sie schräg und les sie inzwischen echt gerne. In der eigenen Anwendung bin ich persönlich wie gesagt beim Doppelpunkt, aber sicherlich ist das nur aus Gewohnheit. Insgesamt find ich es völlig in Ordnung, sogar irgendwie schön und spannend, dass wir es alle ein bisschen anders machen. Deshalb bin ich mit dem vorherigen Kommentar einer Meinung. Eine Vorgabe ist im Moment unrealistisch. Die kann erst dann schriftlich festgehalten werden, wenn sich die Gesellschaft gemeinsam an etwas neues gewöhnt hat.

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4 points

Es könnte zumindest mal ein ‘offizielle’ Empfehlung geben, die das einfängt, was ohnehin in der Luft liegt. Wenn ich -innen sagen, also mit hörbarem Glottalschlag, wie schreibe ich das? Doppelpunkt? Stern? Mittelpunkt? Binnen-I? Da könnte man auch schon auf den Vorschlag das RechtSCHREIBrates einigen.

Ähnlich fürs Entgendern mit i/y. Wenn jemand die Form verwenden, gebt doch eine Schreibweise vor.

Damit ist noch nicht final beantwortet, wie die Sprache sich entwickelt, aber wir könnten einheitlich und damit formal korrekt schreiben.

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