Keine Ahnung, ob das in die community hier passt, sonst gerne löschen…

Ich hab einfach mal die VW Finanzen angeschaut… 23 war ein Rekordjahr, sowohl was Umsatz (>322 milliarden Euro) als auch was Gewinn (>16 milliarden Euro) angeht. Überhaupt gab es in den letzten 10 Jahren nur ein Jahr in dem der Konzern Verluste gemacht hat - '15, als über 16 milliarden Euro für den Dieselskandal zurückgestellt wurden. Zahlen hier: https://eulerpool.com/aktie/Volkswagen-Aktie-DE0007664039/Umsatz

Kann mir mal einer erklären als ob ich 5 wäre, wo gerade diese Lesart herkommt, dass der Konzern den Bach runter geht und dringend Werke schließen und Löhne kürzen muss?

3 points

VW Konzern != Marke VW

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27 points

Grundsätzlich ist immer ein schlechtes Jahr wenn Gehalt verhandelt wird. Frag die Opel Leute in Rüsselsheim die über Jahre 2 Prozent weniger als Abschluss bekommen als Werkssicherung was das gebracht hat.

Das mit dem Werksschließung ist allerdings ein anderes Blatt. Wenn drei Werke nur zu 50% ausgelastet sind, und keine Besserung in Sicht ist, dann macht das schon Sinn. Zumindest Betriebswirtschaftlich. (Zahlen ausgedacht)

Außerdem muss man wissen, die Einkäufer von VW drücken richtig die Preise. Da wird erwartet das die zulieferteile jedes Jahr 2-3% günstiger werden. Jetzt wird schon verhandelt, das wenn die Tarife für Amerika kommen, das die Zulieferer bitte entsprechend im Preis mit runter gehen. Das geht aber nicht da diese schon nur in einem 2% Margen Geschäft sind. Da wird bei Bauteilen in der Elektronik um jeden 0,1 Cent gefeilscht.

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4 points

Danke!

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10 points

Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.

Gewerkschaft und Betriebsrat sind dagegen mit vermutlich genau den Gründen von OP.

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11 points

Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.

Echt? Verstehe ich nicht, dabei sind sie doch mit 9 SUV Modellen (von insgesamt 30) und einem Kleinwagen (ab 20000 Euro) im Angebot breit aufgestellt. Ist da für Leute mit kleinem Geldbeutel und kleiner garage etwa nichts dabei?

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1 point

Sie haben kein gutes und günstiges Elektromodell.

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Und was wohl noch wichtiger ist: da die E-Mobilität verschlafen wurde und China und andere Hersteller technologisch langsam weit weg sind, sieht die Zukunftsprognose nicht allzu gut aus.

Außerdem braucht man wohl für E-Autos viel weniger Teile, also wohl perspektivisch auch weniger Leute, die die E-Autos zusammen basteln.

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6 points

Ist das mit “E-Mobilität verschlafen” wirklich so? Ja, sie waren etwas spät dran, aber inzwischen haben sie ja ein Angebot. In Europa haben sie zB auch gegen Tesla wieder gut Marktanteile aufgeholt.

Außerdem ist das Problem doch auch, dass genau die E-Auto Werke nicht ausgelastet sind. Scheinbar hat VW sich verkalkuliert und den Bedarf über-schätzt.

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Das stimmt, dass auch zu wenig E Autos bei uns gekauft werden. Aber ein relativ billiges “Volksauto” würde da eben schon sehr helfen, denke ich.

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Und was wohl noch wichtiger ist: da die E-Mobilität verschlafen wurde und China und andere Hersteller technologisch langsam weit weg sind, sieht die Zukunftsprognose nicht allzu gut aus.

VW hat die E-Mobilität nicht verschlafen, die waren ganz früh dabei, die MEB-Plattform ist auch technisch gut, und man hat unter Diess auch stark auf E-Mobilität gesetzt. Das wurde dann später aber wieder abgesägt, was einfach die falsche Entscheidung war.

Und man hätte früher mehr Anstrengung in die Software legen sollen, die war bei den ersten MEB-Modellen einfach unterirdisch und die Probleme wurden nicht hart genug angegangen. Dabei wäre es so einfach gewesen, sich einfach mal was bei Tesla abzuschauen. Tesla übertreibt es zwar mit den Software-Funktionen ein bißchen, aber sie sind kompromisslos auf BEV optimiert. Im VW-Konzern hat man die Probleme nur langsam oder gar nicht gelöst und die Bestandskunden, die einen Haufen Geld ausgegeben und auch noch die Rückmeldungen zu den Problemen geliefert haben, dann auch noch im Regen stehen lassen. Viele Funktionen wurden erst spät oder gar nicht für ältere Baujahre rückportiert.

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2 points

Das Operative Ergebnis Jan-Sept 24 ist um 20% niedriger als Jan-Sept 23. Wenn du aktuellere Zahlen willst kannst du bei Aktienunternehmen eigentlich direkt auf die Website nach Investor Relations suchen.

Es gibt auch Effekte bei Aktienunternehmen wodurch sich Gewinnrückgang negativ auf die Aktie auswirkt was die finanzierung von allem Teurer machen kann was weiter den Gewinn senkt wodurch alles sehr schnell bergab gehen kann. Negatives Gewinnwachstum ist meistens sehr gefährlich.

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1 point

So stark ist die Aktie jetzt allerdings auch nicht gefallen.

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-65% verglichen mit von vor 3 Jahren. -50% verglichen mit vor 5 Jahren. Bedeutet halt das deine Kosten für eine Finanzierung über Aktien doppelt so hoch bzw. dreimal so hoch sind.

https://finance.yahoo.com/quote/VOW3.DE/

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35 points
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Schnell meine Verständnis zusammengefasst: Alle in China wollen E-Autos. VW machen ein Großteil deren Umsatz in China. Jetzt wird den Gewinn wahrscheinlich in den kommendenn Jahren immer weniger, weil die schlechten E-Autos produzieren.

(Falls Sprachfehler euch nerven: deutsch ist nicht meine Muttersprache und ich bin zu faul jetzt alles oben zu prüfen <3)

[ref]

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5 points

Heute zufällig von einem Kollegen gehört, der in China war und ein paar Autos (Xiaomi, Nio, XPeng) getestet hat. Mein Eindruck war, dass das Problem von VW nicht das “E” ist. Ok, “battery swapping” ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.

Ein VW ID7 kostet in China wohl grob die Hälfte. Es wäre also trotz EU-Strafzoll vielleicht günstiger einen aus China zu importieren statt hier zu fertigen.

Chinesische Autos sind in Sachen “Schnickschnack” (bspw Sprachsteuerung) wohl sehr gut. Sowas wird in Europa nicht so geschätzt (und deswegen vermutlich selten verkauft). Ich kann mir gut vorstellen, dass VW da durch Deutschland-Bias nicht mithält.

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Ok, “battery swapping” ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.

Ich hab mich schon immer gefragt warum das in E-Autos fest verbaut wird. Bei so gut wie allem anderen was eine Batterie hat kann man die raus nehmen, eine neue rein tun, und die leere Batterie in Ruhe aufladen. Aber beim Auto soll das auf einmal nicht mehr gehen? Ich mein OK, die Batterien sind fett, aber dann hat man halt Batteriewechselstellen statt Tankstellen. Heißt immer noch du musst nicht ewig rumstehen und laden.

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4 points

Ich hab mich schon immer gefragt warum das in E-Autos fest verbaut wird. Bei so gut wie allem anderen was eine Batterie hat kann man die raus nehmen, eine neue rein tun, und die leere Batterie in Ruhe aufladen. Aber beim Auto soll das auf einmal nicht mehr gehen?

Es lohnt sich einfach nicht.

Auf der Fahrzeugseite mechanisch extrem aufwendig, ohne genormte Akkus nur mit Vendor-Lock-In, per Kabel laden muss trotzdem noch funktionieren.

Die Wechselstationen sind auch extrem aufwendig und müssen auch erstmal aufgebaut werden, es sind zusätzliche Akkus vorzuhalten, und das ist eines der teuersten Teile. Demgegenüber sind Ladestationen spottbillig und jeder kann sie aufstellen und betreiben. Und für sinnvolle Nutzung braucht es ein dichtes Netz an Wechselstationen, es nutzt mir ja nix, wenn ich erst 50km Umweg fahren muss, um zu wechseln. Auf der Strecke bin ich vorher schon an mindestens 10 Ladestationen vorbeigefahren.

Dazu sind die Ladegeschwindigkeiten inzwischen so gut, dass der Unterschied zwischen Laden und Wechseln gar nicht so groß ist, besonders wenn an der Wechselstation mal was los ist. Bei etwas mehr als 5 Minuten pro Wechsel am Beispiel Nio, gehen maximal 10 Fahrzeuge pro Stunde. Stehen 3 Fahrzeuge vor einem in der Reihe, dauert es auch 20-25 Minuten bis man einen vollen Akku hat. In der Zeit ist der Akku auch an der Ladestation fast voll.

Dazu noch für viele die Möglichkeit zu Hause oder in Alltags-Situationen zu laden, so dass man die Wechselstation nur auf Langstrecke benötigt.

Und als letzter Punkt die Kosten. Wechselakkus funktionieren nur mit Mietmodell, und das will in Deutschland niemand, wie man schon vor 10 Jahren bei Renault gesehen hat. Schaut man sich das Beispiel Nio an, sind die Kosten für den Mietakku so hoch, dass das einfach uninteressant ist.

Und dann noch meine persönliche Einschätzung: Die Reichweite eines modernen BEV mit 60-80kWh Akku liegt im Bereich 400-500km im Sommer und 300-400km im Winter. Das ist für den Otto-Normal-Deutschen für 95% der alltäglichen Strecken ausreichend und man bricht sich keinen ab, die paar Mal im Jahr auf längeren Strecken mal eine halbe Stunde Laden einzuplanen. Ich hab inzwischen knappe 80.000km sowohl mit kleinen BEV (e-Up) als auch mittleren und großen BEV (Model 3/Y, Enyaq) mit Strecken bis 800km, und ich will auf keinen Fall wieder einen Verbrenner zurück.

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Ich denke mal, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass deutsche Hersteller gerne sehr große Batterien einbauen (Stichwort “Reichweitenangst”) und dann am Gewicht sparen müssen, damit es nicht völlig aus dem Ruder läuft. Und Wechselakkus sind halt schwerer als fest eingebaute, nehmen mehr Platz weg und lassen auch weniger Freiheit dabei, wo genau man die einzelnen Akkuzellen unterbringt. Ist eigentlich ähnlich wie bei Smartphones.

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