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Das ist ja wirklich das Schlimme am Thema: Wir haben die Werkzeuge. Die sind alle vorhanden. Wir wissen, was zu tun ist, um die Zahl der Verkehrstoten deutlich zu senken. Und dann … passiert nichts. Das Verkehrsministerium pennt oder blockt aktiv. Leute schreien von Freiheit. Das Sterben geht weiter

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Dass Assistenzsysteme gerne mal ausgeschaltet werden, hat in der Regel seine Gründe.

Viele, gerade ältere Notbremsassitenten zum Beispiel sind nicht zuverlässig in der Lage, zwischen einem in kurzem Abstand nach dem Überholen einscherenden Auto und einem stehenden Hindernis zu unterscheiden. Auf der Autobahn ist das dann spassig, wenn Dein vollbeladener LKW plötzlich ohne guten Grund eine Vollbremsung macht, nur weil Dich jemand überholt hat. Dass das niemand haben will, ist verständlich und richtig.

Genauso sind Spurassitenten regelmäßig mit fehlenden oder uneindeutigen Straßenmarkierungen (z.B. in Baustellen) überfordert und fahren dann einfach irgendwo hin, gerne mal in die Straßenmitte. Dann hat man permanent seinen Spaß, mit dem Assitenten zu kämpfen, dass die Karre da fährt, wo sie soll. Das kann auch kein vernünftiger Mensch wollen und schaltet den Mist halt ab.

Ein weiterer wichtiger Punkt dürfte das hier sein:

Dabei trifft die Schuld keineswegs immer nur die Lastwagenfahrer: Bei einem Drittel der Lkw-Unfälle waren demnach die verunglückten Fußgänger mitverantwortlich, bei den Fahrradfahrern waren es 20 Prozent, so das AZT.

Gerade in Städten mit viel Verkehr ist es absoluter Wahnsinn, was da abgeht. Bin in der Vergangenheit mal zeitweise im Lieferverkehr LKW gefahren und musste dafür auch in Innenstädte, teilweise Abladestellen in der Fußgängerzone. Da muss man permanent darauf vorbereitet sein, dass jetzt irgendjemand unvermittelt irgendwas saudummes macht. Fußgänger laufen einem bevorzugt ohne zu gucken plötzlich vor oder hinter die Karre und Radfahrer überholen gerne rechts, auch wenn da nur so viel Platz ist, dass gerade mal so der Lenker dazwischenpasst. Zum Glück noch nicht selbst erlebt, aber es soll auch schon vorgekommen sein, dass lebensmüde Idioten an einer Ampel zwischen einem haltenden LKW und dessen Anhänger durchgeklettert sind, um die Straße zu überqueren. Die Lücke zwischen LKW und Anhänger ist auch eine beliebte Stelle, an der lebensmüde Fahrrad- und Motorradfahrer an einer Ampel anhalten, gerne, wenn sie sich dann doch nicht mehr getraut haben, auch noch den LKW selbst rechts zu überholen.

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13 points

Und warum haben die kleineren Lieferwagen so schlechte Sicht nach hinten?

Weil das Finanzamt die hinteren Fenster verbietet. Das Auto könnte dann ja privat genutzt werden und wird deshalb steuerlich anders eingestuft.

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Das kannst du auch auf LKWs ausweiten: Warum sitzen die LKW-Fahrer so meterweit über der Straße, so dass sie Radfahrer und Fußgänger neben sich nicht aus dem Seitenfenster sehen können? Weil es eine Maximallänge für LKWs gibt und die Hersteller auf die Idee gekommen ist, dass man mehr Frachtkapazität hat, wenn man den Fahrer über den Motor setzt und jetzt fahren LKWs massenhaft Fahrradfahrer tot

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Das ist dummes Zeug, denn wenn man den Fahrer hinter den Motor setzt, dann sieht er halt zusätzlich dazu, dass er zur Seite nicht viel sieht, auch noch mehrere Meter nach vorne nichts.

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1 point

Da fehlt dir anscheinend die Vorstellungskraft: Du kannst z.B. den Motor auch hinter den Fahrer setzen, dann kannst du eine Fahrerkabine auf normalem Höhenniveau bauen und hast trotzdem gute Sicht. Du musst ja nicht gerade das Steinwinter Cab Under nachbauen, aber natürlich bekommst du den Motor so platziert, dass der Fahrer auf einer normalen Höhe sitzt und nicht wie die Amitrucks zusätzlich noch eine riesige Schnauze hat. Bei Elektrotrucks gilt das erst recht, da kannst du die Batterien ja sogar über dem Fahrer platzieren.

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Jetzt muss mir mal wer erklären was mich daran hindert einen Lieferwagen ohne Fenster privat zu benutzen.

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was mich daran hindert einen Lieferwagen ohne Fenster privat zu benutzen.

Theoretisch nichts.

Praktisch haben normale private Menschen ggf. keine Lust auf solche Fahrzeuge und keine Routine darin, nur mit Außenspiegeln zu fahren - weil man ja genau dieses erhöhte Unfallrisiko, das im Artikel konkretisiert wird, auch schon intuitiv bemerkt.

Relevanter ist aber der Umkehrfall:

Firma kauft Auto mit vernünftigen Fenstern und wird dann vom Finanzamt dafür bestraft, d.h. Privatnutzung wird automatisch vermutet, obwohl garkeine Privatfahrten beabsichtigt sind. Das hat dazu geführt, dass Firmen diesen Fall vermeiden. Sie kaufen ausschließlich die gefährlicheren Fahrzeuge ohne Fenster.

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Was?

Ich habe immer geflucht, das man in Sprinter & co. Keinen Rückspiegel hat. Das erschwert sicheres Fahren erheblich. Und Parken wird dadurch auch nicht leichter…

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Ich bin auch lange genug eine großen Ford Transit ohne Fenster und Rückfahrkamera gefahren. Versuch mal alleine irgendwo rückwärts einzuparken. Alles was nicht größer ist als der Transit selbst verschwindet in den Seitenrückspiegeln komplett. Das ist nur raten und hoffen, dass man das Auto oder die Laterne hinter sich nicht erwischt

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Bei Transportern in der Größe sind die Heckscheiben eh meistens so hoch angebracht, dass mach auch mit Innenspiegel und Heckscheibe beim Einparken nicht das sieht, was man sehen müsste, um ohne Einweiser sicher rückwärts einparken zu können. Spätestens, wenn die Karre vollgeladen ist bis obenhin, macht das dann gar keinen Unterschied mehr. Die Außenspielgel vieler Kleintransporter sind allerdings oft leider viel zu klein und zusätzliche Weitwinkelspiegel werden auch nicht von allen Herstellern verbaut.

Die mangelnde Sicht nach hinten ist aber auch bei vielen modernen PKW ein Problem, weil irgendwelche hirnlosen Designer meinen, dass jedes Auto wie ein Keil aussehen soll und die Fenster nach hinten hin immer kleiner werden und weiter oben sitzen müssen.

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