Moin,

ich überlege gerade, uns ein Dachzelt zu kaufen. Sieht halt irgendwie verdammt praktisch aus, das Teil einfach aufzuklappen und direkt auf dem Kombi zu pennen – auch wenns ja schon teuer ist.

Hat hier jemand so eins mal gehabt und kann Erfahrungswerte beisteuern? Ist es insbesondere sinnvoll, das auf nem normalen Kombi ohne Allrad zu bauen? Schließlich kommt der Reiz ja auch davon, mehr oder weniger in der Natur rumzugurken und da dann ohne Bindung an Campingplätzen pennen zu können.

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Also das Allrad-Thema ist eigentlich in Deutschland/Mitteleuropa relativ unwichtig. Wo kommst du denn mit einem normalen Kombi nicht hin, wo du hin möchtest (und darfst)? Das kommt einfach nicht so viel vor, als das sich das lohnt, ein entsprechendes Auto zu kaufen.

Ich sehe immer mehr Dachzelte auf normalen Autos und das ist ja auch sinnvoll.

Zum Dachzelt selber: Nett ist es schon. Wir sind zu zweit immer mit ausgebautem Kombi unterwegs gewesen, das ging dann zu dritt nicht mehr, daher sind wir auf Dachzelt umgestiegen. Inzwischen zu viert wird es ziemlich eng, da müssen wir demnächst überlegen, was wir machen (Ein Zelt wie Ugetsus passt von der Dachlast her nicht mehr).

Vorteile gegenüber Bodenzeit: Komfort, Unabhängigkeit von Bodenbeschaffenheit (auch auf Asphalt nutzbar oder bei Starkregen), Platz im Kofferraum. Nachteile: Preis, Montage, du musst alles einpacken, wenn du das Auto nutzen willst.

Zum letzten Punkt haben wir inzwischen ein Aufenthaltszelt, das wir bei längerem Aufenthalt bzw. schlechtem Wetter aufbauen.

Thema wild Campen ist in Deutschland zwar generell nicht so relevant, was wir aber doch häufiger machen ist, das wir uns bei Hochzeiten und ähnlichen Festen direkt in die Nähe der Location stellen (geht ja auch auf Parkplatz), oder wenn wir Freunde besuchen, stellen wir uns einfach in die Einfahrt oder so und die müssen für uns nichts herrichten.

Montage ist tatsächlich so eine Sache, mit Carport und Seilwinde wäre einfacher, so nehmen wir alles raus (Matratze, Leiter, Abdeckplane), dann sind es noch ca. 40kg oder so, das geht dann mit zwei kräftigen, großen Menschen oder mit 4 mittelkräftigen, mittelgroßen Menschen.

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Stimmt, Aufenthaltszelt hab ich vergessen zu erwähnen. Haben das Arpenaz Base M vom Decathlon. Davor hatten wir ein kleines 2 Mann mit so Regenschirm Technik zum aufklappen in 1 Minute. Zum Beispiel in Kroatien konnten wir so einfach alles am Stellplatz lassen und Tagesausflüge machen ohne groß einzuladen. Wie gesagt, das Zelt Krieg ich in 10 Minuten weg. War für uns kein Hindernis.

Das bei Freunden übernachten ist auch praktisch, stimmt. Haben sogar schon an der Straße geparkt und das Zelt über den Zaun in den Garten geklappt.

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So sieht das aus, wenn man (ich) eines der größten erhältlichen Dachzelte auf einen ganz normalen Kombi baut. Also: Ja, es geht tatsächlich! Auch wenn wir, gerade was die größeren Zelte angeht, sicher in der absoluten Minderheit sind mit nem normalen Kombi.

Wir machen das aber jetzt schon n paar Jahre so und ich bin definitiv NICHT der Meinung, in dem, was ich bzw. wir als Familie vom Urlaub mit dem Dachzelt erwarten, allein von der Tatsache eingeschränkt zu sein, dass wir es auf einem normalem Kombi haben. Im Gegenteil! Da das Auto samt Zelt knapp unter 2 Meter bleibt kann ich damit überhaupt erst vernünftig weiter im Alltag herumfahren. Sowohl zuhause als auf im Büro wäre das sonst nix mit der Tiefgarage.

Also, hier bin ich, frag ruhig drauf los.

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Das sieht super interessant aus. Baut ihr das Dachzelt nur drauf im in den Urlaub zu fahren oder bleibt es montiert? Wie aufwendig ist es das Dachzelt abzunehmen und wie viele leute braucht man dazu? Wie viele Leute können darin übernachten?

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Das Zelt hat eine Liegefläche von 230x220cm. Wir sind zu viert, das passt also super. Der Hersteller gibt 5 Personen an, das würde ich aber nur im Notfall machen. Auf der anderen Seite würde ich aber nicht zu viert in einem 180cm Zelt schlafen wollen.

Durch seine größe ist das Zelt natürlich entsprechend schwer aber vor allem Unhandlich. Ich habe es zwar beim Kauf mit dem Verkäufer zusammen zu zweit montiert, hab aber seit dem immer entweder etwas zum Aufhängen oder vier personen genommen. Offiziell wiegt es 75kg, was zu zweit theoretisch kein Problem sein sollte. Das Problem kommt dann, wenn du es ca. in Kopfhöhe, mit den Armen leicht nach vorne gestreckt, über das Auto kriegen musst.

Das ist auch der Grund, warum wir das Ding Anfang der Saison drauf und erst im Spätherbst wieder runter bauen. Hätte ich ein Carport oder eine Garage oder sonst irgend eine bequeme Möglichkeit, das sicher und bequem rauf und runter zu kriegen, würde ich das natürlich lieber anders machen. Viele hängen sich so einen Seilzug in die Garage oder unters Carport und da hängt das Zelt dann, wenn es nicht gebraucht wird. Aber sowas hab ich nicht, deshalb bleibt es drauf.

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Hey, richtig cool! Wieviele Dachrelingträger benutzt du dafür? Da du das ja schon länger machst, erübrigt sich die Frage sicher aber – würdest du das wieder so machen, lohnen sich die Mehrkosten für den Komfort und das Feeling? Geht ihr damit wildcampen oder trotzdem an Campingplätze?

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Ganz normal, zwei Träger. Geht auch garnicht anders, da die Reling ja nicht gerade ist und somit ein evtl. mittlerer Träger viel höher säße als die beiden anderen. Gerade bei Bussen oder manchen Geländewagen, wenn das Dach sehr lang und gerade ist, hab ich aber auch schon mehr als 2 bei ähnlicher Zeltgröße gesehen. Kann dir auch nicht sagen was besser ist, nur dass so, wie wir das machen, es noch keine Probleme gab, weder am Zelt noch an den Trägern noch an der Reling. Gewicht mit Kind und Kegel incl. Zelt selbst dürfte so zwischen 250 und 300 Kilo liegen. Die Tatsache, dass selbst nach mehreren Jahren da noch nichts nachgegeben hat, bestätigt mich in meinen Tun ;-)

Ob ich sowas wieder kaufen würde kommt auf die Situation drauf an würde ich sagen. Wir bereuen es zumindest nicht, dass wir es haben. Aber faktisch ist ein Dachzelt auch immer ein Kompromiss, erst recht wenn du es auf nen Kombi packst. Es ist viel teurer als ein Bodenzelt, dafür ist es aber auch stabiler in Wind und Wetter, ist schneller auf und wieder abgebaut (10 Minuten wenn ich mich beeile, und das alleine) und, was auch nicht zu verachten ist: Mein 4 Personen Zelt verbraucht 0 Platz im Kofferraum! Mit 4 Personen ist der eh gut gefüllt wenn wir unterwegs sind, ich wüsste garnicht, wo da noch ein großes Bodenzelt hin sollte.

Und natürlich ist es viel kleiner und unbequemer als ein Camper. Aber dafür kostet es wiederum nur einen Bruchteil. Wenn überhaupt wäre wahrscheinlich ein Camper das, was ich tatsächlich dem Dachzelt vorziehen würde. Aber halt auch nur, wenn es keine Rolle spielt, ob ich 3000 oder 60000 Euro ausgebe. Was es aber tut, weshalb wir ein Dachzelt haben ;-)

Wildcampen haben wir uns bisher noch nicht “getraut”. Einmal, weil wir Schisser sind und keinen Bock haben, nachts um 3 mit zwei Kindern vom Schlafplatz vertrieben zu werden…aber andererseits auch weil es das mittlerweile gar nicht unbedingt braucht, um einfach und unkompliziert wo zu schlafen. Es gibt nämlich mittlerweile eine wahre Fülle von privat angebotenen Stellplätzen für sowas! Von Bauern über Pferdehöfe bis hin zu Winzern haben alle mögliche Leute und Betriebe in den letzten Jahren erkannt, dass man sich mit extrem wenig Aufwand ein klein Wenig dazuverdienen kann, wenn man ein paar Quadratmeter an Camper vermietet. Gibts mehrere Online-Plattformen um das alles zu finden. Einfach mal google bemühen. Und dann hast du praktisch Urlaub auf dem Bauernhof, für n paar Euro pro nacht, oft noch mit WC, Grillplatz, Hofladen etc. und musst dir 0 Gedanken über irgendwelche Gesetze zum Wildcampen machen.

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Richtig geil. Vielen Dank dafür, dass du so ausführlich geantwortet hast!

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Da ich zum Thema Autos weder im deutschen, noch englischsprachigen Lemmy-Space eine Community gefunden habe, dachte ich mir: probierst es mal selbst.

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