Ein “Dienst an der Gesellschaft” für alle, die in nächster Zeit in Rente gehen – mit dieser Forderung will Ex-Bundesfamilienministerin Schröder eine Debatte über Generationengerechtigkeit anstoßen. Worum es geht und wie realistisch das ist.
Es wäre schon viel geholfen, wenn die Rentner nicht in der Frühstücks- oder Mittagspause im Supermarkt an der Kasse stehen und ihre roten Cents zählen, weil sie es passend haben. /sarc
Ich fürchte, viele haben den Artikel nicht gelesen. Das ist ein provokativer Vorschlag um zu zeigen, wie viel derzeit von der jungen Generation verlangt werden sollte, wenn es nach manchen Menschen geht. Früher Renteneintritt, garantierte Rentenniveaus, Wehrpflicht oder verpflichtende soziale Arbeit (gepaart mit dem Märchen, das würde die Leute in Form biegen und wieder Respekt schaffen) sowie verschobener Klimaschutz - alles Dinge, die jungen Menschen zur Last fallen. Freut euch, eine Unionspolitikerin fasst sich ans Hirn und versucht, die Debatte wieder in die Realität zu führen.
Also ich fänd ne vernünftige Ehrenamtsförderung sinnvoller. Wenn es gleichzeitig auch noch einfacher wird eins in der eigenen Gemeinde zu finden und neue Möglichkeiten geschaffen werden, könnten ein paar sterbende Ortschaften etwas leben bekommen und die Einsamkeitsgefahr von nicht arbeitenden reduziert werden.
Ehrenamt muss man nicht ausdrücklich fördern, man muss nur ein gesellschaftliches Klima schaffen (oder erhalten), das Ehrenamt zulässt und/oder hervorbringt.
Das beißt sich leider mit dem neoliberalen Fiebertraum einer vollkommen durchkommerzialisierten “Gesellschaft” von hyperindividualistischen Egomanen.
Wobei ich Fördern im Sinne von erleichtern, vereinfachen und anerkennen schon sinnvoll fände.
Die Anforderungen werden werden durch gesetzliche Vorgaben nicht wirklich leichter und werfen so manchem ambitionierten Projekt ziemliche Steine in den Weg. Und auch wenn die Behörden immer wieder das Engagement der Ehrenamtys hervorheben, wird so manche Leistung als selbstverständlich wahrgenommen. Wenn z.B. Andrea Behr die Tafeln als gottgegebene Unterstützung für Arbeitslose darstellt und nicht als Lückenfüller für staatliche Versäumnisse (auch wenn sie es halbherzig versucht zu relativieren).
Ich bin eigentlich eher abgestoßen davon, dass Politiker und/oder Behördenvertreter ehrenamtliche Tätigkeiten in den Himmel loben. Meistens tun sie das aus Eigennutz, denn ein solcher Auftritt gibt gute PR, oder, um davon abzulenken, dass sie ständig dem Ehrenamt den Boden entziehen, sei es durch eine menschenverachtende Wirtschafts- und Sozialpolitik, oder durch immer weiter ausufernde Bürokratie.
Das wirklich Schlimme daran ist, dass wir in der Vergangenheit ein dem Ehrenamt wesentlich zuträglicheres gesellschaftliches Klima hatten, das wird aber seit rund 4 Jahrzehnten systematisch zugunsten der Wirtschaft™ zerstört und dann als Feigenblatt irgendwelche lächerliche Programme zur “Förderung des Ehrenamts” erfunden.
Wäre es volkswirtschaftlich nicht effizienter, wenn die Leute in ihrem jeweiligen Beruf länger arbeiten?
Was aber deutlich macht, dass das hier im Grunde ein Vorschlag für eine längere Lebensarbeitszeit ist - mit extra Schritten.
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Die Arbeit eines durchschnittlichen Angestellten schafft kaum praktischen Mehrwert für die Bevölkerung, sondern für die jeweilige Firma in der diese Person arbeitet.
Soziale und gemeinnützige Einrichtungen sind immer stark unterbesetzt. Da würde der Vorschlag vermutlich ansetzten.
Ja, verstehe, aber würde in der Praxis schwer… Muss dann die Krankenschwester oder Sozialarbeiterin zur Rente nochmal als Aushilfe ran oder bekommt sie nur weniger Geld, arbeitet sie einfach länger oder nimmt man soziale Berufe aus? Auch viel Spaß mit den alten Leuten die sich bewusst gegen Arbeit mit Menschen oder in sozialen Feldern entschieden haben und hier dann einen Mehrwert schaffen sollen, während sie körperlich nicht mehr die Fittesten sind.
“CDU-Politikerin möchte Boomer fürs CDU-Wählen bestrafen”
kann ich so unterstützen den Vorschlag