Das war schon vor Jahren klar, als es hieß, der Prozess solle nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgen, aber dann das Parlament immer wieder mitentscheiden. Am Ende ist der Prozess eine weitere Verlagerung politischer Entscheidungen in die Zukunft. Nur wird dann in der Zukunft die Entscheidung wieder in die Zukunft gelegt werden, weil natürlich keiner den Müll haben will.
Ich denke wir bräuchten eine gesetzliche Regelung, vorzugsweise im Grundgesetz, dass die Suche nach geeigneten Lagerstätten nur in den Bundesländern erfolgt, die auch aktiv Kernkraftwerke betrieben haben. Weiterhin sollten die anderen Bundesländer mit ehemaligen Kraftwerken an den Kosten beteiligt werden und eine “Miete” anteilig nach der erzeugten Strommenge zahlen.
Der Dreck ist da und muss irgendwo sicher über Zeiträume verwart werden, die den Lebenshorizont jeder bisher bekannten menschlichen Zivilisation weit übersteigen. Bei der Suche nach einem geeigneten Endlager ideologische Gründe der Geologie vorzuziehen, ist grob fahrlässig.
Eine andere idiologische Dummheit die bei dem Thema mitspielt ist die Überlegung dass man Atomstrom und Atommüll unabhängig voneinander betrachten kann. Also Atomstrom erzeugen = gut und Atommüll erzeugen = schlecht.
Aber wenn die Entsorgung von Atommüll ein riesiges Problem darstellt dann ist die Erzeugung von Atomstrom ebenso zu bewerten.
Die Geologie deutet schon vielfach auf Süddeutschland.
Wenn im GG verankert würde, dass ausschließlich nach Eignung und ohne Politik entschieden wird, wäre das auch denkbar. Nur wird das wahrscheinlich noch weniger von der Politik aus der Hand gegeben als zumindest den Einfluss best. Länder zu begrenzen.
Wenn es der Politik überlassen wird, landet ein Endlager am Ende in jedem Fall dort, wo man politisch zum Zeitpunkt der Entscheidung am schwächsten ist.
Weiß ich nicht ob das sinn macht. Auch die Bundesländer ohne einiges Kraftwerk haben doch den Storm benutzt.
Und diese Bundesländer haben auch Strom aus anderen Ländern bezogen. Die Steuereinnahmen, Subventionen, Arbeitsplätze usw. sind jeweils im Bundesland des Kraftwerksstandortes angefallen.
Mit Bayern haben wir ein Bundesland, dass einerseits laut die Verlängerung der Atomkraft forderte und gleichzeitig Endlagerung kategorisch ausgeschlossen hat. Das dürfen sich die anderen 15 Bundesländer nicht bieten lassen. Es muss klar sein, dass wer von der Atomkraft am meisten profitiert hat auch am meisten für die Entsorgung leisten muss.
Wollen wir nicht warten, was in den kommenden Wochen als Reaktion auf die Taurus Marschflugkörper passiert? Vielleicht hat sich bis dahin ja die Gefahr der Strahlung aus dem Endlager relativiert.
Gesetzesvorschlag: Der Atommüll muss in der gleichen Gemeinde gelagert werden wo er produziert wird. Mal sehen wie viele Leute sich dann immer neue Atomkraftwerke wünschen.
Und unsere neue Regierung: lass uns Mal wieder Atomkraftwerke betreiben!
Der Koalitionsvertrag enthält (realitätsbedingt) doch kein Wort zum Thema. Sarkus Möder hat sogar gesagt, dass das womöglich zu teuer wäre.
Das Luftschloss Fusion existiert aber weiterhin.
Fusion ist in dem Sinne kein Luftschloss, dass wir sie ja zustande bekommen.
Wovon sich Leute allerdings verabschieden müssen ist dieser "In X Jahren klappts kommerziell "-Gedanke. Es klappt, wenn es klappt und nicht früher. Wann das ist? Egal, allein die Aussicht, diese Art von Energiequelle in der Zukunft zu haben, die ja im Gegensatz zu anderen exotischen Gedankenspielen wie Vakuumenergie, experimentell demonstriert wurde, ist es wert da massiv Geld zu investieren.
Fusion ist nur einen niedrigen 2-stelligen Minutenbetrag (Flugzeit einer Rakete) von uns entfernt.
Kernfusion zur Stromerzeugung liegt traditionell schon seit 60 Jahren immer 30 Jahre in der Zukunft. Eine echte Zukunftstechnologie.
Ich dachte Atomkraft (spezifisch Fission) ist nicht mehr im Koalitionsvertrag oder meinst du den Absatz bezüglich Forschung an Fusionsenergie?
Nene, bezog mich auf die vorherigen News, dass die sogar die Betreiber enteignen würden, vor dem verabschiedeten Koalitionsvertrag.
Bei den Zeiträumen, über die der Kram gelagert werden muss, kommt es auf ein paar Jahrzehnte für die Suche mehr oder weniger auch nicht mehr an. Die verschwinden im statistischen Rauschen.
Finde ich jetzt nicht unbedingt - im Endeffekt verschiebt man so ja das Problem fleißig auf spätere Generationen. 2074 sind dann nur noch wenige Leute am Leben, die irgendwie vom ach so günstigen Atomstrom profitiert haben und dann dürfen die Steuerzahler dort die immensen Kosten für ein Endlager zahlen. Stell dir vor wir müssten jetzt plötzlich zig Milliarden für irgendeine Umweltsünde aus den napoleonischen Kriegen zahlen, du würdest dich auch mächtig ärgern.
Und dazu kommt halt, dass wir einfach nicht wissen, was in der Zukunft ist. Sieht man schön an der Ukraine oder den USA: Man weiß nie, wann mal in Deutschland politische Instabilität kommt und was dann mit dem Zeugs passiert. Ist das vernünftig vergraben, ist es wenigstens vergraben
Die zukünftigen Generationen werden so oder so für die Instandhaltung und fortlaufende Sicherung des Endlagers bezahlen müssen. Das Problem geht die nächsten paar zehntausend Jahre nicht weg. Es kann gar keine verantwortungsvolle sichere Lösung zur Endlagerung hochradioaktiver Abfälle mit langer Halbwertzeit geben, denn die nötige Lagerdauer übersteigt die Lebendsauer aller bisher bekannten menschlichen Zivilisationen. Die einzige Möglichkeit, wenigstens das Wissen um die Gefahr so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, ist ein fortlaufender aktiver Betrieb des Endlagers.