Das gesamte Statement kann hier gelesen werden: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7151121810430849025/
FUNK scheint die Vorwürfe von Rezo sehr ernst zu nehmen und einer internen Prüfung unterziehen zu wollen. Sie schreiben auch selbst, dass es einen solchen Fall noch nie gab.
Wer seine Daten nicht Microsoft’s Plattform geben möchte - hier alle weiteren “Folien” des Statements:
Hmm, so richtig überzeugend klingt das für mich nicht. Es gab anscheinend einen hohen zeitlichen Druck, Sachen zu veröffentlichen und deswegen wurde schlampig gearbeitet. Dadurch gibt es jetzt das ganze Debakel im Nachgang.
Wenn sie jetzt eine Prüfung und Aufarbeitung machen, ist das erstmal gut. Ich hoffe jedoch, dass dazu auch gehört, sich ein Externes Audit/Beratung mit dazuzuholen.
Auch hoffe ich, dass man die Art der Zusammenarbeit mit Böhmermann überdenkt. Nach der Sache mit Ibiza und jetzt das hier, scheint großes Tamtam, keine Einsicht und die Leute vor den Bus werfen, bei Böhmermann häufiger vorzukommen.
Hmm, so richtig überzeugend klingt das für mich nicht.
Ich bin zwar selbst auch ein recht…intensiver Kritiker von Strg_F, aber die Aussage von FUNK halte ich schon für ehrlich und auch notwendig.
Sie können die Vorwürfe von Rezo als öffentlich-rechtliches, journalistisches Format nicht einfach ignorieren, ohne dass ihre Glaubwürdigkeit massiv leidet.
Spannend ist für mich nur, welche Konsequenzen es gibt, wenn bei der Untersuchung tatsächlich massives Fehlverhalten einiger Redakteure ans Licht kommen sollte.
Sie schreiben auch selbst, dass es einen solchen Fall noch nie gab.
Hm, nachdem das nicht die erste Kritik an Strg+F war und auch andere Formate von Funk schon kritisiert wurden, habe ich da so meine Zweifel.
So geht Fehlerkultur! Vollkommene Transparenz, reine Fakten, sonst nichts. Eine eigene Einschätzung, was genau daran fehlerhaft war, und dann auch noch das Sahnehäubchen “So machen wir es konkret in Zukunft besser”. Wenn Strg-F wenigstens einen dieser drei Punkte erreicht hätte, wäre die ganze Sache nie so hochgekocht.
was ich an der Stelle nicht nachvollziehen kann: Man fragt die eigenen Juristen, stellt mit denen zusammen fest “ok, wenn wir jetzt einfach schreiben, “ja, das war blöd, wir haben einen Fehler gemacht. Hier die Gegendarstellung”, dann lädt das zu Klagen ein” - warum geht man dann, wenn man eh schon einen Kontakt zu dem Betroffenen, der potentiell klagen könnte, hat und mit dem den Austausch gefahren hat, hin und sagt “du hast Recht. Da haben wir einen Fehler gemacht. Wie können wir das außerhalb des Rechtsweges zu deiner Zufriedenheit wieder richtigstellen. Unsere Idee ist X - wäre das für euch in Ordnung? Falls nicht, sind wir gerne für Gegenvorschläge offen.”
Gut, gefällt den Juristen vielleicht nicht, weil die so kein Geld mit rechtlichen Auseinandersetzungen machen können und die Möglichkeit, sich zu profilieren, eher dünn bleibt, aber es wäre doch nur richtig, würde die Integrität wiederherstellen und in Summe die erwachsenste und verantwortungsvollste Reaktion auf das Ganze, oder?
“du hast Recht. Da haben wir einen Fehler gemacht. Wie können wir das außerhalb des Rechtsweges zu deiner Zufriedenheit wieder richtigstellen. Unsere Idee ist X - wäre das für euch in Ordnung? Falls nicht, sind wir gerne für Gegenvorschläge offen.”
…weil die Gegenseite damit sofort zu ihrem Anwalt rennt und dich damit an den Hammelbeinen hat. Es hat schon einen Grund, warum sich Unternehmen derart mit Anwälten bewaffnen - und zwar die anderen Unternehmen mit ihren Anwälten.
Man will sich nicht einigen, man will Recht bekommen.
Spätestens seitdem sie versucht haben, die Metal-Szene als rechts und durchgehend übergriffig zu framen, war mir jedenfalls schon klar, dass da was nicht richtig läuft.
Gut, dass sie erstmal aufhören, so geht es definitiv nicht weiter. Das Format selbst schätze ich eigentlich sehr, aber da hat sich was ganz schlechtes eingeschlichen. Vielleicht brauchen sie mehr Zeit für ihre Recherchen und so wie ich das einschätze wohl auch eine personelle Neuaufstellung. Da scheinen einfach Leute dazwischen zu sitzen, die das mit dem Journalismus nicht so ganz genau nehmen.
Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob ich bei dem Metal-Szene Video das gleiche gesehen habe. Sie haben meiner Meinung nach gut aufzeigen können, dass die Metal-Szene zu Teilen (nicht zu großen Teilen und vor allem nicht in Mehrheit) ein Problem hat sich nach Rechts abzugrenzen und, dass dieses Friede-Freude-Eierkuchen Bild, dass alle Freunde sind und niemand niemandem etwas böses will oder tut nicht im allgemeinen stimmt.
Was mich da halt dran gestört hat war vor allem der Punkt damit dass Metal kein Safe space für Frauen sei und man da begrabscht und vergewaltigt wird. Das stimmt zwar, jedoch ist das nicht die Schuld der Szene sondern etwas was es eigentlich auf jedem Festival gibt. Überall dort wo sich Menschen besaufen gibt es auch Übergriffe. Je mehr Menschen dort sind umso mehr gibt es auch davon.
Das Ding an der Stelle ist aber, dass es beim Metal durchaus eine gefühlt weite Verbreitung der Meinung gibt, dass es auf Veranstaltungen sehr sicher ist. Dieser Trugschluss sollte ja gerade beleuchtet werden.
Ich glaube nicht, dass diese Ansicht in allen Subkulturen so stark verbreitet ist.
Mir kam es auch nicht so vor, als wollte die Doku die Metal-Szene als durchgehend rechts und übergriffig framen. Damals gab es das Video von Alex, bei dem ich das Gefühl hatte, durch seine Verbindung zur Szene ist er schon sehr kritisch. Und wie auch jetzt sind die relevanten Probleme der Doku in der Kritik an einzelnen Punkten unter gegangen.
Nach meiner Wahrnehmung stimmt der letzte Teil allgemeingültig, aber im Speziellen gibt es - wie überall anders auch - Problemfälle. Sie nehmen sich diese beiden raus und tun dann so, als sei das was, das nur im Metal passiert und das ist Framing und Bullshit. Ich will ja gar nicht sagen, dass das nicht passiert, aber es passiert nicht überall und dauernd und auch nicht häufiger als anderswo. Das ist einfach eine ungerechte Klatsche für Abertausende oder Millionen völlig korrekter Leute, die sowas ablehnen und verurteilen.
Guck dir Deutschrock an. Oder Deutschrap. Da könnte ich jetzt auch sagen, da sind ja fast alle latente Antisemiten oder Nazis, aber da würden sicherlich auch die meisten aus der Szene widersprechen. So wurde das aus meiner Sicht in der Doku betrieben. Die hätten einfach die Probleme losgelöst vom Genre betrachen und kritisch über alle Festivals und die mangelnden Vorkehrungen seitens der Veranstalter reden sollen, das wäre sehr viel ehrlicher den ja wirklich und zweifelsohne existierenden Problemen gegenüber gewesen.
Ohne das bös zu meinen, klingt das in meinen Ohren ein bisschen nach whataboutismus: “andere Festivals sind auch kacke für Frauen”. Aber ich habe zumindest aus meiner persönlichen Erfahrung auch das Gefühl, dass man die Metal-Szene für eine heile Welt hält. Es ging ja auch gerade darum zu zeigen, dass Dinge auf Metal-Festivals falsch laufen. Vielleicht hab ich das auch einfach nicht als krasses Framing empfunden und die hätten ein “woanders ist auch kacke” explizit mit aufnehmen sollen.
Ich weiß an der Stelle aber auch nicht, ob dieses heile Welt Cliché in anderen Subkulturen auch so verbreitet ist. Beim Metal bekommt man das schon irgendwie mit/mitgegeben und genau deswegen fand ich den Fokus und den Inhalt auch okay.
Ich habe das Gefühl, dass deine Aussage übertrieben ist. Sie haben mit ihrem Beitrag versucht zu zeigen, dass die Metal-Szene in Teilen ein Problem mit Rechtsextremismus und Übergriffigkeit auf Festivals hat. Als jemand, der viele Jahre aktives Mitglied dieser Szene war und auch heute noch auf einige Festivals fährt, kann ich diese Beobachtungen bestätigen. Wenn ich wollte, könnte ich z. B. ganz problemlos auf “meinen” alljährlichen Festivals (bspw. Party.San, Rock Hard oder In Flammen) Nazi-Merch kaufen. Auch vergeht kein einziges Festival, auf dem ich nicht mehrere Leute mit Nazi-Merch rumlaufen sehe.
Dass der Beitrag angeblich versucht, die gesamte Szene pauschal zu framen und in ein schlechtes Licht zu rücken, konnte ich nicht sehen. Sie haben z. B. auch Leute aus der Szene zu Wort kommen lassen, die die Übergriffigkeit und den Nazi-Scheiß kritisieren und selbst mehrmals betont, dass das weder exklusive Metal-Probleme sind, noch dass diese Probleme die Szene dominieren würden.
Was bei der Metal-Szene allerdings eine relativ weit verbreitete Annahme unter den Fans ist, ist die, dass die Szene angeblich die unproblematischste, entspannteste und friedlichste von allen ist. Das wurde im Beitrag auch als Aufhänger verwendet und meiner Meinung nach völlig zu Recht kritisiert, denn diese Annahme war schon immer und ist auch aktuell Blödsinn.
Sie haben z. B. auch Leute aus der Szene zu Wort kommen lassen, die die Übergriffigkeit und den Nazi-Scheiß kritisieren und selbst mehrmals betont, dass das weder exklusive Metal-Probleme sind, noch dass diese Probleme die Szene dominieren würden.
Sie haben das betont, fahren aber dennoch nur zu Metal-Festivals, reden exklusiv nur darüber und nennen den Film “Übergriffe und Nazi-Merch: was geht beim Metal?”. Tut mir leid, aber wenn die das wirklich nicht hätten framen wollen, hätten sie es halt nicht machen sollen.
Was bei der Metal-Szene allerdings eine relativ weit verbreitete Annahme unter den Fans ist, ist die, dass die Szene angeblich die unproblematischste, entspannteste und friedlichste von allen ist. Das wurde im Beitrag auch als Aufhänger verwendet und meiner Meinung nach völlig zu Recht kritisiert, denn diese Annahme war schon immer und ist auch aktuell Blödsinn.
Es ist genauso Blödsinn wie das Gegenteil. Wenn man nur in Extremen denkt, kommen auch nur solche bei raus. Es gibt Idioten und es gibt korrekte Leute im Metal - wie überall anders auch. Und das ist der springende Punkt. Nichts von dem, was dort angekreidet wird, ist ein exklusives Thema des Metal. Sie hätten es einfach losgelöst davon thematisieren sollen, denn wichtig sind diese Dinge ja durchaus.
Naja, was sollen sie auch bei einem Rap/Pop/Irgendwas-Festival, wenn sie eine Doku über Nazi-Merch und sexualisierte Gewalt in der Metal Szene drehen?
Das heißt ja nicht, dass jeder Metalhead ein vergewaltigender Nazi ist, aber es zeigt, dass es Probleme gibt, die sich viele nicht eingestehen wollen.
Es gibt Idioten und es gibt korrekte Leute im Metal - wie überall anders auch.
Das ist klar und das ist in dem Bericht auch meiner Meinung nach gut rübergekommen. Aber es ist auch was anderes wenn sich Nazis Tickets zu einem Metalfestival kaufen können (das lässt sich ja kaum verhindern) und wenn Metalfestivals und Metalfans zulassen, oder zumindest wegsehen, wenn auf den Festivals Menschen mit offensichtlichem Nazimerch rumlaufen und dieser Merch auch noch auf Ständen auf dem Gelände verkauft wird. Und dass sie nur auf Metalfestivals gefahren sind ist ja irgendwie klar, wenn es in der Doku um Metal geht, oder?
Insgesamt fand’ ich die Doku ziemlich gut und hatte nicht den Eindruck, dass Metal in ein schlectes Licht gerückt werden sollte. Vielmehr kam es für mich so rüber als ob die eine Reporterin auf Probleme in der Szene aufmerksam machen wollte, zu der sie sich selber zugehörig fühlte.
Gut, dass es passiert, aber schade, dass es jemanden mit der Reichweite von Rezo braucht. Es sind ja nicht die ersten Vorwürfe gegen FUNK