Zitat:
Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.
Währenddessen in Berlin Neukölln Morgenpost:
Die Einsparmaßnahmen in Neukölln im Überblick:
- Wachschutz an zwölf Neuköllner Schulen entfällt
- Tagesreinigung an den Neuköllner Schulen entfällt
- Obdachlosenhilfe wird reduziert
- Wegfall der aufsuchenden Suchthilfe
- Wasserspielplätze werden geschlossen
- Kaputte Spielgeräte auf Spielplätzen werden nicht mehr erneuert
- Müllentsorgung in Grünanlagen wird halbiert
- Schließung von drei Jugendfreizeit- bzw. Familieneinrichtungen * Reduzierung der Stadtteilkoordination ab 2025 * Jugendreisen für besonders betroffene Jugendliche werden nicht mehr finanziert
- Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt fällt weg
- Freie Stellen im Bezirksamt werden temporär nicht nachbesetzt
So ähnlich wied es auch in vielen anderen “Brennpunkten” aussehen, wo rigoros gespart wird. Hier wird die Axt an eine ganze Generation gelegt, die in dreckigen unsicheren Schulen, auf kaputten Spielplätzen und in vermüllten Parks aufwachsen muss. Währenddessen können die Leute, die auf keine Hilfen angewiesen sind, erfolgreich Stimmung machen, dass es ihnen mit 150k brutto ja so schlecht ginge.
Der menachenverachtene Zynismus unserer Gesellschaft ist unendlich widerwärtig.
Warum denken hier so viele in “Entweder Oder” Kategorien? Nein, ich will nicht, dass Geld an Brennpunkten gespart wird. Aber ich will auch nicht, dass Akademiker noch weniger Motivation dafür bekommen, Kinder auf die Welt zu setzen. 150k Haushaltseinkommen ist gutverdienend, aber in Metropolregionen in Deutschland nicht “reich”. Das trifft insbesondere Familien, die bereits ein Kind haben, aber jetzt überlegen müssen, noch ein zweites oder drittes Kind auf die Welt zu setzen UND zusätzlich auf das Gehalt der Frau komplett zu verzichten. Die vorherige Grenze von 300k war in Ordnung.
Es gibt wirklich genug unnötige Verschwendung von Steuermitteln in Deutschland, aber das Elterngeld zähle ich definitiv nicht dazu.
Warum finden sich dann dafür eine halbe Million Unterschriften für eine Petition, aber nicht dafür Schulen und Spielplätze in Brennbunkten sauber und sicher zu halten?
Weil Deutschland arme Menschen hasst.
Gleiches Spiel bei der Reform des Bürgergeldes. Wegfall von Sanktionen und andere Verbesserungen bis zum Ende torpediert mit dem Argument, dass das alles faule Arbeitslose wären und lieber mehr arbeiten sollen. Unfassbar wie viele Leute den Quatsch nachgeplapppert haben, und das durch alle “Schichten” hinweg.
Nicht 150.000 Brutto, sondern zu versteuerndes Einkommen. Also sogar deutlich mehr.
Nein. Es gibt ja Freibeträge, die nicht versteuert werden müssen. Im Artikel, in dem es hier geht, wird überschlagen, dass das einem Bruttoeinkommen von ca. 180.000 entspricht.