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Achso, deswegen. Erleuchteter Zentrismus malwieder. Die pöhsen Linken, die genauso extrem wie die AfD ist, grrr. Und die Union ist ja eine Partei der Mitte.

Nein, ich verstehe sein Argument so, dass die Linke den Kampf des Polarisierens immer verlieren wird, weil sie die Vermögenden und Mächtigen zu ihren Feinden erklärt, die wiederum jedoch Typen wie Trump erfolgreich in die Macht protegieren.

Gleichzeitig gewinnt die Linke jedoch auch nicht genug Stimmen “unten”, um das zu kompensieren, sondern die wählen dann eben auch gerne rechts bzw. nationallinks wie Wagenknecht.

Da der Wettkampf der Radikalität und Zuspitzung nicht gewonnen werden kann bzw nur endgültig auf Kosten der freien Demokratie und des Wohlstands, hilft eben nur, wieder die Mitte als Fundament unserer Gesellschaft und verbindendes Element zu stärken.

Ich kann schon verstehen, wenn man als sehr linker Mensch sowas als verweichlichte Kompromissscheiße oder Verrat an der Sache sehen möchte. Aber wir leben in einem Land, in dem die einzig klar linke Partei bei unter 5% abdümpelt. Kp, ob man sich da noch lange selber vormachen möchte, dass der ganz große linke Systemwechsel in Deutschland ja eigentlich jeden Augenblick kommen müsste, während tagtäglich die Rechten unsere Gesellschaft nach ihren Wünschen formen. Der Systemwechsel ist schon in Gange. Nur halt nicht der mit den gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen, sondern der mit den weißen Kreisen und den schwarzen Kreuzen drauf. Die pöhsen “erleuchteten Zentristen” haben ja wenigstens noch Gewicht, was sie dem entgegenwerfen können.

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Aber wann werden sich die „erleuchteten Zentristen“ endlich erbarmen, ihr Gewicht dem Faschismus entgegenzuwerfen?

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Dem Faschismus werfen sie es ja entgegen. Keine dieser Parteien macht seriös als “Faschismus” beschreibbare Politik.

Klar, hilfreich wäre natürlich auch noch die gegenseitige Erkenntnis, dass der Grünenwähler kein Ökostalinist, der Unionswähler kein Protofaschist ist, sondern innerhalb der FDGO normale und legitime Positionen vertreten und gleichzeitig viel verbindendes haben, das man im Kampf gegen die Extremen ins Feld führen könnte.

Schön wäre auch die Erkenntnis, dass es nicht Kopflosigkeit oder populistisches Nacheifern ist, das Menschen aus den Klauen der rechtsextremen Menschenfänger zurückholt, sondern Souveränität und wiedergefundenes Vertrauen in unser System in der Sinnkrise. Aber es ist Dezember, da kann man sich ja mal was wünschen…

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14 points

Dem Faschismus werfen sie es ja entgegen.

Wirklich? Der Hauptgegner der CDU sind die Grünen. Die FDP lobt öffentlich Milei, einen faschistoiden Wahnsinnigen, der sich als Libertärer tarnt. Merz kopiert offensichtlich Trump und Unionspolitiker treffen sich mit Republikern. SPD und Grüne rücken ebenfalls nach rechts, was ich nicht als „entgegenwerfen“ beschreiben würde.

Klar, hilfreich wäre natürlich auch noch die gegenseitige Erkenntnis, dass der Grünenwähler kein Ökostalinist, der Unionswähler kein Protofaschist ist

Wieso sollten sie zu dieser Erkenntnis kommen? Sie sind darauf angewiesen, ihre politische Konkurrenz zu bekämpfen und sich trotz ihrer Gemeinsamkeiten voneinander abzugrenzen, um ihre Wählerschaft an sich zu binden. Sie haben kein Interesse zusammenzuarbeiten

Schön wäre auch die Erkenntnis, dass es nicht Kopflosigkeit oder populistisches Nacheifern ist, das Menschen aus den Klauen der rechtsextremen Menschenfänger zurückholt

Wann wurde eine faschistische Bewegung durch Argumente besiegt?

sondern Souveränität und wiedergefundenes Vertrauen in unser System in der Sinnkrise.

Woher soll dieses Vertrauen kommen? Wie bitte soll das passieren?

Eventuell bin ich einfach nur frustriert, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass die Linke 40% holt, als das SPD, CDU, FDP und Grüne zusammen effektiv gegen die AfD vorgehen

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Die Antwort darauf sollte nicht in einer linken Gegenbewegung liegen, sondern in der Stärkung der politischen Mitte, des Liberalismus und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Das liest sich nicht wie „Die Linke bekommt eh nicht genug Prozente, deswegen müssen wir jetzt die Mitte™ stärken“, das liest sich wie „die Linke ist genauso radikal wie die AfD, deswegen sollten wir sie nicht wählen.“

Kp, ob man sich da noch lange selber vormachen möchte, dass der ganz große linke Systemwechsel in Deutschland ja eigentlich jeden Augenblick kommen müsste

Wie kommst du denn darauf, ich würde mir so etwas vormachen?

gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen

Was willst du damit sagen, links = Sowjetunion?

Die pöhsen “erleuchteten Zentristen” haben ja wenigstens noch Gewicht, was sie dem entgegenwerfen können.

Wenn sie es nur mal täten. Stattdessen schmieden sie Hufeisen und halten bestenfalls einen Status Quo am laufen, der überhaupt erst dazu führt, dass so viele enttäuschte und abgehängte Wähler*innen die AfD in Betracht ziehen. Und die reichweitenstärksten Medien leisten Schützenhilfe sondergleichen.

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Das liest sich nicht wie „Die Linke bekommt eh nicht genug Prozente, deswegen müssen wir jetzt die Mitte™ stärken“, das liest sich wie „die Linke ist genauso radikal wie die AfD, deswegen sollten wir sie nicht wählen.“

Er hat seine Argumente in Schnipseln im Text verteilt und leider nicht an einer Stelle bündig zusammengefasst.

Fehlende Unterstützung der Mächtigen:

Ein dritter Grund für den politischen Erfolg der (extremen) Rechten ist die Macht ihrer Unterstützer. Donald Trump wäre in den USA ohne die Unterstützung vieler hochvermögender und einflussreicher Personen und Medien nicht so stark geworden. Und auch der AfD gelingt es in Deutschland immer mehr Unterstützung von Hochvermögenden und Unternehmern zu erhalten. All dies ist der politischen Linken nie gelungen, auch weil sie genau diese zu ihren politischen Gegnern erklärt hat.

Wähler wählen im Zweifel lieber “nationallinks”:

So ist es nicht überraschend, dass die AfD nicht nur Stimmen von der Union gewonnen hat, sondern vor allem auch von der Linken. Einer der Gründe für den beachtlichen Erfolg des BSW ist ihre clevere Art und Weise, Verteilungsthemen der politischen Linken mit denen der extremen Rechten zu kombinieren: Das Bündnis fordert mehr Umverteilung von Reich zu Arm, aber nur für Deutsche.

Stärkung der Mitte statt des linken Rands:

Und eine Radikalisierung der politischen Linken, die die Methoden der extremen Rechten nutzt, würde Demokratie und Wohlstand noch stärker gefährden. Ein zentraler Teil der Antwort muss die Versachlichung des öffentlichen Diskurses sein.

Wie kommst du denn darauf, ich würde mir so etwas vormachen?

Ob du das persönlich dir vormachst, kann ich nicht beurteilen. Sondern eher diesen Typus Linken, der auch deinen nächsten Punkt betrifft:

Der Systemwechsel ist schon in Gange. Nur halt nicht der mit den gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen, sondern der mit den weißen Kreisen und den schwarzen Kreuzen drauf.

Damit meine ich diejenigen Linken, die, irgendwelche Arbeiterlieder pfeifend, nach wie vor von einer großen Revolution des Proletariats wie vor 100 Jahren träumen, während der “Fabrikarbeiter” heute in einem Großraumbüro Akten sortiert, bevor er um 17 Uhr gemütlich nach Hause fährt und der “Feldarbeiter” als stockkonservativer mit seinem Traktor wütend und hupend gegen die GRÜÜÜÜNEN blockiert. Es nützt doch nix, in einer Vergangenheit zu schwelgen, wenn die akuten Probleme aktueller Lösungen bedürfen.

Wenn sie es nur mal täten. Stattdessen schmieden sie Hufeisen und halten bestenfalls einen Status Quo am laufen, der überhaupt erst dazu führt, dass so viele enttäuschte und abgehängte Wähler die AfD in Betracht ziehen. Und die reichweitenstärksten Medien leisten Schützenhilfe sondergleichen.

Das Hufeisen wird gerade äußerst erfolgreich von der Zarenknecht geschmiedet. Aus dem Stand direkt in mehrere Landesregierungen. Während ihre alte Partei vor der politischen Implosion steht, bzw schon dabei ist. Die Hochburgen der Partei die Linke, Kämpferin gegen den Faschismus, sind mittlerweile Hochburgen einer faschistischen Partei. Was ist eine Partei wert, wenn sie selbst in diesem Umfeld, was du da beschreibst, nicht genügend Wähler hinter ihren Ideen versammeln kann, um überhaupt sicher in den Bundestag zu kommen, von einer Machtoption selbst in den Ländern mal völlig zu schweigen. Schau dir den Niedergang Ramelows in Thüringen an. Selbst von dem wollten die Wähler nichts mehr wissen.

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Okay, nochmal von vorne, da du mich anscheinend nicht verstanden hast.

Ich widersprechen nicht der Ansicht, dass Die Linke keine Unterstützung von Reichen und Mächtigen bekommt, weil sie diesen zu ihren Gegnern erklärt hat (was ja auch irgendwie logisch ist und in der Natur der Sache liegt. Die Linke möchte eine gerechtere Verteilung der Ressourcen, und Menschen und Institutionen, die diese Ressourcen horten, stehen dem im Weg), noch zweifle ich an dass diese Unterstützung ein gewichtiger Faktor ist

Ich finde aber, dass das alleine zu kurz gegriffen ist, und kritisiere, dass die Rolle der Medien ignoriert wird, und dass das an dem angesprochen „erleuchteten Zentrismus“ liegt, der sich eben in der Aussage veranschaulichen lässt: „Die Rechten sind schon schlimm, aber die Linken sind auch radikal und deswegen genauso schlimm.“

Dass Fratzscher diese Ansicht in diesem Text vertritt, wird meiner Meinung nach durch diese Zitate deutlich:

Die Antwort darauf sollte nicht in einer linken Gegenbewegung liegen, sondern in der Stärkung der politischen Mitte, des Liberalismus und unserer freiheitlichen Grundordnung.

und

Und eine Radikalisierung der politischen Linken, die die Methoden der extremen Rechten nutzt, würde Demokratie und Wohlstand noch stärker gefährden. Ein zentraler Teil der Antwort muss die Versachlichung des öffentlichen Diskurses sein.

Nicht nur, dass Fratzscher „die Mitte™“ beschwört, impliziert er damit auch, dass linke Bewegungen der freiheitlichen Grundordnung entgegenstehen (was falsch ist). Außerdem müsste er belegen, inwiefern Linke die Methoden Rechtsextremer nutzen und warum das auch angesichts völlig unterschiedlicher Ziele gleichzubehandeln wäre.


Abgesehen davon:

So ist es nicht überraschend, dass die AfD nicht nur Stimmen von der Union gewonnen hat, sondern vor allem auch von der Linken.

Das bezweifle ich. Ich habe das (so tiefgehend mir das in der Kürze der Zeit und mit allem, was ich sonst noch um.die Ohren habe, eben möglich ist) recherchiert und alles, was ich finde, zeigt dass die Wählerwanderung zur AfD von den Grünen und der Linken zur AfD am geringsten ausfällt (mit gelegentlichen Ausnahmen wie der Union bei der Hessen- und Bayernwahl 2023).

Ob du das persönlich dir vormachst, kann ich nicht beurteilen. Sondern eher diesen Typus

Du redest aber nicht mit irgendwem, sondern mit mir. Bleibe bitte bei meinen Argumenten, und baue keine Strohleute auf.

Das Hufeisen wird gerade äußerst erfolgreich von der Zarenknecht geschmiedet.

Ähm, das folgende ist ein (bereits oben und von dir verwendetes) Fratzscher-Zitat, und nicht von Zarenknecht:

Und eine Radikalisierung der politischen Linken, die die Methoden der extremen Rechten nutzt, würde Demokratie und Wohlstand noch stärker gefährden.

Das BSW als faschistisch einzustufen, darüber kann man streiten. Ich bin auch kein Fan, aber das Hauptproblem ist, dass es sich um einen populistischen Personenkult handelt, der Möglicherweise schon wieder vor dem Aus steht (weil er möglicherweise am Personenkult zerbricht).
Das BSW ist allerdings auch keine Partei, die ausschließlich linke Positionen vertritt, insbesondere das populistische Gehabe um irgendwelche beschworenen „Woke-Ideologien“ und die Ausländerfeindlichkeit sind alles andere als links. Da von einem Hufeisen zu sprechen ist mindestens unvollständig.

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