37 points
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Donald Trump wäre in den USA ohne die Unterstützung vieler hochvermögender und einflussreicher Personen und Medien nicht so stark geworden. Und auch der AfD gelingt es in Deutschland immer mehr Unterstützung von Hochvermögenden und Unternehmern zu erhalten.

Moment. Glaubt die Zeit etwas, die deutschen Medien würden Rechtspopulisten nicht auch tatkräftig unterstützen?

Auffällig finde ich auch, dass die Union oder Friedrich Merz nicht einmal erwähnt werden (bid auf die Erwähnung der Wählerwanderung von Union zur AfD) und die AfD augenscheinlich die einzigen Rechtspopulisten in Deutschland sind.

Die Antwort darauf sollte nicht in einer linken Gegenbewegung liegen, sondern in der Stärkung der politischen Mitte, des Liberalismus und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Achso, deswegen. Erleuchteter Zentrismus malwieder. Die pöhsen Linken, die genauso extrem wie die AfD ist, grrr. Und die Union ist ja eine Partei der Mitte.

Alter, ich hab keinen Bock mehr. Geht euch vergraben, ihr dämlichen Steigbügelhalter.

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16 points

Achso, deswegen. Erleuchteter Zentrismus malwieder. Die pöhsen Linken, die genauso extrem wie die AfD ist, grrr. Und die Union ist ja eine Partei der Mitte.

Nein, ich verstehe sein Argument so, dass die Linke den Kampf des Polarisierens immer verlieren wird, weil sie die Vermögenden und Mächtigen zu ihren Feinden erklärt, die wiederum jedoch Typen wie Trump erfolgreich in die Macht protegieren.

Gleichzeitig gewinnt die Linke jedoch auch nicht genug Stimmen “unten”, um das zu kompensieren, sondern die wählen dann eben auch gerne rechts bzw. nationallinks wie Wagenknecht.

Da der Wettkampf der Radikalität und Zuspitzung nicht gewonnen werden kann bzw nur endgültig auf Kosten der freien Demokratie und des Wohlstands, hilft eben nur, wieder die Mitte als Fundament unserer Gesellschaft und verbindendes Element zu stärken.

Ich kann schon verstehen, wenn man als sehr linker Mensch sowas als verweichlichte Kompromissscheiße oder Verrat an der Sache sehen möchte. Aber wir leben in einem Land, in dem die einzig klar linke Partei bei unter 5% abdümpelt. Kp, ob man sich da noch lange selber vormachen möchte, dass der ganz große linke Systemwechsel in Deutschland ja eigentlich jeden Augenblick kommen müsste, während tagtäglich die Rechten unsere Gesellschaft nach ihren Wünschen formen. Der Systemwechsel ist schon in Gange. Nur halt nicht der mit den gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen, sondern der mit den weißen Kreisen und den schwarzen Kreuzen drauf. Die pöhsen “erleuchteten Zentristen” haben ja wenigstens noch Gewicht, was sie dem entgegenwerfen können.

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9 points

Aber wann werden sich die „erleuchteten Zentristen“ endlich erbarmen, ihr Gewicht dem Faschismus entgegenzuwerfen?

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Dem Faschismus werfen sie es ja entgegen. Keine dieser Parteien macht seriös als “Faschismus” beschreibbare Politik.

Klar, hilfreich wäre natürlich auch noch die gegenseitige Erkenntnis, dass der Grünenwähler kein Ökostalinist, der Unionswähler kein Protofaschist ist, sondern innerhalb der FDGO normale und legitime Positionen vertreten und gleichzeitig viel verbindendes haben, das man im Kampf gegen die Extremen ins Feld führen könnte.

Schön wäre auch die Erkenntnis, dass es nicht Kopflosigkeit oder populistisches Nacheifern ist, das Menschen aus den Klauen der rechtsextremen Menschenfänger zurückholt, sondern Souveränität und wiedergefundenes Vertrauen in unser System in der Sinnkrise. Aber es ist Dezember, da kann man sich ja mal was wünschen…

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Die Antwort darauf sollte nicht in einer linken Gegenbewegung liegen, sondern in der Stärkung der politischen Mitte, des Liberalismus und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Das liest sich nicht wie „Die Linke bekommt eh nicht genug Prozente, deswegen müssen wir jetzt die Mitte™ stärken“, das liest sich wie „die Linke ist genauso radikal wie die AfD, deswegen sollten wir sie nicht wählen.“

Kp, ob man sich da noch lange selber vormachen möchte, dass der ganz große linke Systemwechsel in Deutschland ja eigentlich jeden Augenblick kommen müsste

Wie kommst du denn darauf, ich würde mir so etwas vormachen?

gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen

Was willst du damit sagen, links = Sowjetunion?

Die pöhsen “erleuchteten Zentristen” haben ja wenigstens noch Gewicht, was sie dem entgegenwerfen können.

Wenn sie es nur mal täten. Stattdessen schmieden sie Hufeisen und halten bestenfalls einen Status Quo am laufen, der überhaupt erst dazu führt, dass so viele enttäuschte und abgehängte Wähler*innen die AfD in Betracht ziehen. Und die reichweitenstärksten Medien leisten Schützenhilfe sondergleichen.

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Das liest sich nicht wie „Die Linke bekommt eh nicht genug Prozente, deswegen müssen wir jetzt die Mitte™ stärken“, das liest sich wie „die Linke ist genauso radikal wie die AfD, deswegen sollten wir sie nicht wählen.“

Er hat seine Argumente in Schnipseln im Text verteilt und leider nicht an einer Stelle bündig zusammengefasst.

Fehlende Unterstützung der Mächtigen:

Ein dritter Grund für den politischen Erfolg der (extremen) Rechten ist die Macht ihrer Unterstützer. Donald Trump wäre in den USA ohne die Unterstützung vieler hochvermögender und einflussreicher Personen und Medien nicht so stark geworden. Und auch der AfD gelingt es in Deutschland immer mehr Unterstützung von Hochvermögenden und Unternehmern zu erhalten. All dies ist der politischen Linken nie gelungen, auch weil sie genau diese zu ihren politischen Gegnern erklärt hat.

Wähler wählen im Zweifel lieber “nationallinks”:

So ist es nicht überraschend, dass die AfD nicht nur Stimmen von der Union gewonnen hat, sondern vor allem auch von der Linken. Einer der Gründe für den beachtlichen Erfolg des BSW ist ihre clevere Art und Weise, Verteilungsthemen der politischen Linken mit denen der extremen Rechten zu kombinieren: Das Bündnis fordert mehr Umverteilung von Reich zu Arm, aber nur für Deutsche.

Stärkung der Mitte statt des linken Rands:

Und eine Radikalisierung der politischen Linken, die die Methoden der extremen Rechten nutzt, würde Demokratie und Wohlstand noch stärker gefährden. Ein zentraler Teil der Antwort muss die Versachlichung des öffentlichen Diskurses sein.

Wie kommst du denn darauf, ich würde mir so etwas vormachen?

Ob du das persönlich dir vormachst, kann ich nicht beurteilen. Sondern eher diesen Typus Linken, der auch deinen nächsten Punkt betrifft:

Der Systemwechsel ist schon in Gange. Nur halt nicht der mit den gelben Handwerkzeugen auf den roten Fahnen, sondern der mit den weißen Kreisen und den schwarzen Kreuzen drauf.

Damit meine ich diejenigen Linken, die, irgendwelche Arbeiterlieder pfeifend, nach wie vor von einer großen Revolution des Proletariats wie vor 100 Jahren träumen, während der “Fabrikarbeiter” heute in einem Großraumbüro Akten sortiert, bevor er um 17 Uhr gemütlich nach Hause fährt und der “Feldarbeiter” als stockkonservativer mit seinem Traktor wütend und hupend gegen die GRÜÜÜÜNEN blockiert. Es nützt doch nix, in einer Vergangenheit zu schwelgen, wenn die akuten Probleme aktueller Lösungen bedürfen.

Wenn sie es nur mal täten. Stattdessen schmieden sie Hufeisen und halten bestenfalls einen Status Quo am laufen, der überhaupt erst dazu führt, dass so viele enttäuschte und abgehängte Wähler die AfD in Betracht ziehen. Und die reichweitenstärksten Medien leisten Schützenhilfe sondergleichen.

Das Hufeisen wird gerade äußerst erfolgreich von der Zarenknecht geschmiedet. Aus dem Stand direkt in mehrere Landesregierungen. Während ihre alte Partei vor der politischen Implosion steht, bzw schon dabei ist. Die Hochburgen der Partei die Linke, Kämpferin gegen den Faschismus, sind mittlerweile Hochburgen einer faschistischen Partei. Was ist eine Partei wert, wenn sie selbst in diesem Umfeld, was du da beschreibst, nicht genügend Wähler hinter ihren Ideen versammeln kann, um überhaupt sicher in den Bundestag zu kommen, von einer Machtoption selbst in den Ländern mal völlig zu schweigen. Schau dir den Niedergang Ramelows in Thüringen an. Selbst von dem wollten die Wähler nichts mehr wissen.

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7 points

Das ist eine Kolumne von Marcel Fratzscher vom DIW.

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1 point

Und? Ändert das etwas daran, was ich kritisiere?

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5 points
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Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das ein externer Autor und nicht die Linie der Zeit ist, weil du mit “Glaubt die Zeit[…]” angefangen hast.

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30 points

Die Antwort darauf sollte nicht in einer linken Gegenbewegung liegen, sondern in der Stärkung der politischen Mitte, des Liberalismus und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Der Liberalismus scheitert seit jetzt über einem Jahrhundert immer wieder gegen den Faschismus und das wird sich nicht ändern. Warum? Weil er es ideologisch nicht kann. Liberalismus basiert auf dem Vertrauen in Institutionen, Pluralismus und Individualismus.

Keiner dieser Punkte kann Faschisten zurückgewinnen und keiner dieser Punkte kann eine Gesellschaft auf den Faschismus vorbereiten.

Es ist so unfassbar einfach, das Vertrauen in Institutionen zu zerstören. Alles, was du brauchst sind ein paar Einzelfälle von echtem oder scheinbaren Justizversagen und schon kannst du ein Narrativ von parteiischen, „unterwanderten“ Gerichten aufbauen. Wenn dieses Narrativ erstmal in den Köpfen ist, kann jedes Gerichtsurteil als illegitim abgetan werden

Faschisten glauben auch nicht an die Individualität von Menschen, sondern betrachten immer nur verallgemeinerte Gruppen („die Ausländer sind alle …“)

Ein weiterer Faktor ist, dass Liberale keine Vision haben und keine politischen Geschichten erzählen können. Liberale hatten ihre Revolution, ihre Vorhaben sind umgesetzt. Sie sind nur noch Verwalter des Status quo, so werden sie auch wahrgenommen und oft sehen sie sich auch selbst so. Gerade in Krisenzeiten, in denen Menschen Veränderung wollen, kann ein Liberaler niemals gegen einen Faschisten gewinnen

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8 points

ielleicht weil sich die etablierten Parteien einen feuchten Kehricht um die Nöte und Sorgen der normalen Bürger kümmern? Leider können wir normalen Steuerzahler denen da oben keinen Frühstücksdirektorposten für die Zeit nach der politischen Karriere bieten.

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