prototyperspective
Danke für die ausführliche Argumentation. Bis dato ist mir unklar wieso man rational gegen diese Widerspruchslösung sein könnte, von daher ist das sehr interessant. Halte dein Hauptargument aber für falsch:
es würde die Zahl der Spender nicht nur minimal sondern fast maximal erhöhen. Die 13 Fälle, die du hier nennst, beziehen sich ja auf die Fälle, die bei der aktuellen Opt-In-Lösung in Betracht gezogen wurden. Wenn man die Zahlen aktueller frühzeitiger Todesfälle anschaut sind die Zahlen möglicher Spender deutlich höher. Man kann dann beispielsweise direkt die Transplantationsprozesse einleiten (sofern nicht im Opt-Out Register gefunden): entnehmen, konservieren, Empfänger kontaktieren, etc. Die weiteren Probleme die es sicher auch gibt, benötigen zur Lösung dennoch erst mal die Einführung des Opt-In-Systems.
Wenn die Widerspruchslösung so populär ist, dann kann man sie doch einfach einführen. Dann kann man sich danach um die verbleibenden Probleme kümmern, da dieses Problem dann wegfällt und die verbleibenden Probleme einfacher zu lösen sind (d.h. bei Opt-In Systemen kann der Prozentsatz der Fälle “Bis die Entnahmeteams in der richtigen Klinik und die Organe entnommen sind, sind sie längst nicht mehr zu gebrauchen” schnell substanziell reduziert werden).
Es ist absolut verantwortungslos und unethisch dass es in Deutschland kein Organspende-by-Default System gibt. Das würde das Problem lösen und jeder der nicht spenden möchte schickt einfach einen Brief oder macht online einen Haken. Ich denke es bedarf nur einer politischen Entscheidung um diese vielen Leben zu retten.