kossa
Seit 2019 hat sich wirklich wirtschaftlich etwas für die Menschen verändert, dazu Kriegsangst. Das ist eine brandgefährliche Mischung: 2015 hat den Unterbau gegeben “ich mag nicht, dass Fremde kommen” und die tatsächliche Verschlechterung der persönlichen Lage seit 2020 hat das bestärkt “es geht mir schlechter, wusste ich doch dass es durch all diese Fremden nur bergab gehen kann”.
Weniger Avocado auf’s Toast, dann klappt’s auch mit dem Häuslekauf…
Oder man schaut sich die Zahlen an und stellt fest, dass die Lebensmittelpreise seit 2020 um 34% gestiegen sind. Und das ist halt krass für eine Bevölkerung, die schon vorher kaum einen Überschuss im Haushaltseinkommen hatte.
wir müssen offen und ehrlich kommunizieren
Cool. Aber dann
Bürokratieabbau, laber Rhabarber, Lehramtsbotschafter werben für den Beruf
Wie wäre es mal mit einfach mehr Kohle? Vielviel FaChKrÄfTeMaNgEl kann man mit Geld beseitigen, aber so offen und ehrlich will dann doch keiner kommunizieren. Am Ende müsste man - oh Schreck - an der Schuldenbremse rütteln, oder - achdujedasschreibterjetztnichtwirklich - das Geld bei reichen Menschen holen.
Welcher Strohmann genau?
Das war doch genau mein Punkt: auf welcher Grundlage sollte man das denn kalkuliert haben? Was wir erlebt haben in den letzten 4 Jahren hat halt keiner vorhersehen können und selbst wenn man minutiös historische Daten in die Haustierentscheidung hätte einfließen lassen, wäre man ggf. von der Entwicklung überrascht worden.
Und gerade weil Haustiere für die meisten Menschen keine Gebrauchsgegenstände sind (wo unsere Rechtsordnung eine andere Auffassung vertritt) ist das halt emotional, wenn man dann feststellt, dass man sich das Haustier nicht mehr leisten kann (oder dem Haustier kein so gutes Leben mehr ermöglichen kann wie vorher).
Naja, so n Tier lebt ja auch länger. Angenommen ich habe im Jahr 2020 genial kalkuliert mit Puffer. Lebensmittelpreise um 35% gestiegen seitdem, Strompreise knapp 33% höher, Gaspreise knapp 90% höher, hupsi, alle anderen Preise auch gestiegen. Sollte man jetzt noch in der Zeit umgezogen sein sieht das mit der brillantesten Kalkulation ggf. düster aus.
Ah ja, wenn sich die Arbeiter in Deutschland weniger krank melden, dann werden in China mehr Autos gekauft?! Betriebswirtschaftliche Planung basierend auf dem Butterfly Effekt oder was?
Historische Spitzensteuersätze sind eh wild. Bis 1953 lag der Einkommensspitzensteuersatz bei 95%
Gab einfach mal sozusagen ein Höchsteinkommen, unter ner CDU Regierung.
Lastenausgleichsgesetz war auch krass. Heute heulen alle rum, wenn man über ne Vermögensteuer von 1% redet und tun so, als sei das weltfremd. Damals so: “ok, hier ist der Schonbetrag, alle die mehr haben geben jetzt 10% ab, wir haben Shit zu finanzieren. Ach so, laufende Vermögensteuer bleibt neben der Sonderabgabe bestehen, k thanks.”
Und der größte Witz ist, dass die Parteien, die immer die schöne alte Bundesrepublik zurück haben wollen, irgendwie nie das alte Steuersystem mit saftigen Einkommensteuern, Vermögensteuer etc. meinen…
Danke für’s Teilen. Die Antwort der ach so progressiven Bundesregierung ist ja auch geil. Vor allem, wie sie am Ende sinngemäß sagen
ja, gibt ja auch andere Wege, seinem Protest Ausdruck zu verleihen. Das Bundesverfassungsgericht hat schon mehrere Urteile im Sinne des Klimaschutz gefällt.
Und dann schön besagte Urteile über Jahre ignorieren. Genau mein Humor.
Edit: Auch ne schöne Fußnote, wie sich die Bundesregierung ansonsten die ganze Zeit hinter der Unabhängigkeit der Justiz versteckt, wo doch besagte Unabhängigkeit vom EuGH als nicht-existent eingestuft wurde, weil in Deutschland die Staatsanwaltschaften weisungsgebunden sind. Dazu dann der wissenschaftlich Dienst des Bundestages:
Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hatte als Reaktion in der 19. Wahlperiode einen Referentenentwurf erarbeitet und veröffentlicht, mit dem unter anderem das externe Weisungs- recht im Einzelfall für den Rechtshilfeverkehr in der Europäischen Union abgeschafft werden sollte. Der Entwurf wurde nicht weiterverfolgt.