Der Markt regelt, auch wenn die Politik träge ist können wir jedes mal mit den Einkaufswagen abstimmen was wir unterstützen.
Die Eigenmarke Frikadellen von Rewe und Lidl in der Kühltheke sind mega lecker! 1,70€ und 1,30€.
Aber eine kleine Menge. Für den ähnlichem gleichen Preis gibt’s auch normal große Schweine Frikadellen. Ist in meinen Augen kein positivbeispiel.
Wenn der Preis ähnlich ist aber sowas nicht unterstützt ist es doch spitze?
Das Problem ist, damit “bekommt” du viele Leute einfach nicht - über den Preis aber oft schon.
Ethische Argumente sind nicht universal und echte Produkte sind gefühlt leckerer als ersatzprodukte.
Der Markt regelt halt tatsächlich.
So lange diese Produkte teurer sind als Fleisch, werden die Leute eben weiterhin Fleisch kaufen. Einige wenige natürlich nicht, weil es eine “emotionale Entscheidung” ist, aber die Mehrheit wird sich denken “Warum mehr bezahlen und dann nicht mal Fleisch dafür bekommen?”
Ich sehe es so dass die Nachfrage da ist um solche Produkte nicht nur aus dem Nischendasein zu holen sondern sie mittlerweile zum gleichen Preis anzubieten. Ich hatte neulich die Vemondo Bratwurst, billiger als die Geflügelvariante /kg und recht ordentlich. Die, die die lange überteuerten Produkte bisher gekauft haben um Tierleid zu mindern, Klimaschäden zu verringern, oder aus Neugier haben durch das bisschen Nachfrage es geschafft dass alle Märkte Alternativen anbieten und sie Wettbewerbsfähig zu machen. Der Absatz steigt, die Preise sinken, der Markt regelt.
Dieses. Ich kaufe z.B. manchmal so Mini-Snack Würstchen. Die Schweinefleich Eigenmarke kostet 2€ für 250g. Das vegetarische Ersatzprodukt kostet 3€ für 150g. Auf die Menge bezogen ist es also 2,5x so teuer. Warum? Es ist doch auch nur eine Protein- und Fettmasse mit etwas Gewürzen in Form gepresst. Und es kann mir keiner erzählen, dass ein Püree aus Pflanzenprotein und Ei soviel teurer ist, als ein Schwein 2 Monate großzuziehen und zu schlachten.
Ich hab vor ein paar Monaten meiner Ernährung aus gesundheitlichen Gründen umgestellt (nicht auf vegan sondern weniger Fett und Zucker mein ich). Was mir seitdem auffällt ist die Tatsache dass leider viele vegane Gerichte auch nicht gerade in die gesunde Kategorie fallen, oft finden sich hier z.B. hohe Anteile an gesättigten Fettsäuren.
Auch fände ich es schön wenn es mehr vegane Optionen bei den Fertiggerichten gäbe, vor allem auch solche wo gar kein Fleischersatz drin ist. Viele der Fleischersatzprodukte schmecken halt einfach nicht so gut, oder jedenfalls nicht in allen Formen (viele andere schmecken dagegen sehr gut).
Hast du Beispiele? Ich würde die jetzt auch nicht als durch die Bank besonders gesund bezeichnen (was, hoffe ich, auch niemand erwartet bei Ersatzprodukten für ungesunden Kram) aber ausgerechnet der Anteil gesättigter Fettsäuren finde ich schon sehr oft niedriger als von den Vorbildern, und auch meist absolut gesehen relativ niedrig. Ist ne Sache auf die ich aufgrund familiärer Vorbelastung schon achte und ich meine bei den allermeisten Rügenwalder-Produkten z.B. steht da bei “davon gesättigte” ne Null vor dem Komma.
Hab jetzt gerade keine konkreten Beispiele im Kopf weil das ja nur die Produkte waren die ich wieder weg gestellt habe weil sie für mich nicht geeignet waren aber Produkte mit Kokosfett statt tierischen Fetten waren oft dabei. Da ist dann oft der “davon gesättigt” Teil 80% oder mehr.
Ich würde dir gerne helfen auch wenn ich selbst nicht super gesund koche/esse. Was ist es was du versuchst zu ersetzen, kochst du gerne, musst du aufpassen wie viel es kosten darf, bei welchen Mahlzeiten ist es schwierig, Frühstück, Mittag Abendessen? Unverträglichkeiten oder Allergien?
Hast du schon hier communities wie https://feddit.de/c/veganhomecooks@lemmy.world durchgesehen, oder auch auf reddit r/vegan …baking, …recipes, …homecooks, …foodporn, …snacks
Was bei mir entscheiden war ist Sachen wie Käse nicht ohne Zwang durch wie-Käse Produkte zu ersetzen. (auf Pizza toleriere ich es zum Beispiel) Besser ist es neue Aufstriche zu finden, Hummus und Linsenaufstriche sind lecker, haben gute Nährwerte und sind auch super billig selbst zu machen.
vor allem auch solche wo gar kein Fleischersatz drin ist
Es gibt bei veganen Fertiggerichten doch wohl mindestens 100 mal so viele ohne Fleischersatz als mit.
Ich wünschte mir, einen Laden in meiner Nähe zu haben, bei dem es mehr als drei verschiedene Fertiggerichte mit Fleischersatz gäbe.
Ich meine Gerichte wo weder Fleisch noch Fleischersatz drin ist. Davon gibt es auch nicht so viele.
Fertiges kaufe ich wenig, nur was mir auf die schnelle einfällt:
Erasco hat den vegetarischen Linseneintopf, Erbseneintopf, beide vegan. Nudeln und gewürfelten Räuchertofu dazu. Iglo hat vegane Gemüsestäbchen, Falafel sind auch überall fertig zu bekommen. Hanfsticks hab ich schon länger nicht mehr gesehen, die waren auch sehr lecker.
Sind gesunde Fertiggerichte nicht ein Widerspruch? Meinst du damit Pizza oder Lasagne in Aluschale oder was anderes?
Unter den recht gesunden Fertiggerichten sind z.B. diese Gerichte die man in die Mikrowelle packt und die dann den Inhalt dämpfen, z.B. https://de.openfoodfacts.org/produkt/4311501768686/edeka Leider ist das einzige aus der Serie ohne Fleisch was sie bei uns im Marktkauf haben diese hier https://www.foodrepo.org/de/products/382489 und das habe ich fast nicht runter gekriegt wegen des starken Minz-Geruchs.
Warum sollte ein Fertigprodukt immer ungesund sein? Letztendlich gibt es nichts inherentes an der Herstellung, dass TK Gerichte ungesund sein müssen.
Sowieso ist das stumpfe klassifizieren von Lebensmittel in ungesund und gesund Schwachsinn. Es kommt auf die Menge an.
Schon, aber bei Fertiggerichten muss man Geschmack und Konsistenz eines frischen Gerichts über einen langen Zeitraum erhalten. Manchmal ist das einfach, aber oftmals braucht man Zusatzstoffe, die im frischen Gericht nicht enthalten wären. Zusatzstoffe sind nicht per se schlecht, aber die Chance, dass eine nicht so glückliche Wahl ins Produkt kommt, erhöht sich, sobald man welche zugibt.
Zugleich, und da regelt der Markt, sind Hersteller daran interessiert, dass die eigenen Fertiggerichte nicht nur einmal sondern immer wieder gekauft werden. Beim ersten Mal war Mutti überfordert und hat auf die Schnelle den Hühnanudeltopf von Marke® gemacht, beim zweiten Mal hat Klein-Tobias Kevin schon nach dem Hühnanudeltopf von Marke® verlangt. Das äußert sich oft in Übersalzung, Überfettung und Überzuckerung, weil genau das die Inhaltsstoffe sind, nach denen unsere Geschmacksknospen lechzen.
Ein positiver Trend, zumal die Alternativen durchaus besser werden und auch somit immer mehr traditionelle Fleischgerichte durch die veganen Varianten ersetzt werden können um den Umstieg zu erleichtern.
Meiner Meinung nach wird das trotzdem nicht reichen, auch wenn die Preise fallen. Was wir bräuchten wäre eine neue Art von Imagekampagne für die veganen Alternativen. Neue Kochshows, mehr Kochzeitschriften, Bücher etc. Denn was ich häufig beobachte wenn man mit Freunde/Familie/Verwandte Essen geht und die vegetarische/vegane Karte mind. genauso groß ist, dass trotzdem immer zur Fleischvariante gegriffen wird. Egal ob Burgerrestaurants , Pizzerien oder anderen Gaststätten. Selbst da, wo es nur ein einziges Gericht mit Fleisch gibt, wird wie selbstverständlich noch dazu gegriffen. Und da helfen meiner Meinung nach auch keine billigeren Lebensmittel.
Was vielen dieser veganen Produkte leider fehlt ist Glutamat. Das ist in tierischen Produkten ganz natürlich enthalten und hat einen sehr großen Anteil am typischen Fleischgeschmack. Glutamat ist nicht schädlich, billig und klimafreundlich herstellbar und vegan.
Das einzige Problem ist dass die Leute immer noch eine jahrzehnte alte, frei erfundene Geschichte glauben, wonach Glutamat für das “Chinarestaurant-Syndrom” verantwortlich ist.
Leider ist die Schnittmenge aus Leuten, die akribisch alle Zutatenlisten durchgehen und nach Glutamat suchen, mit denen, die gerne vegane Ersatzprodukte nutzen, relativ groß.
Ich kaufe meinem Fleischersatz auch gern ohne Glutamat und würze einfach nach. Glutamat gibt es im Asialaden in rauen Mengen zu Spottpreisen.
Ja, ich habe auch eine Tüte zum Nachwürzen. Bei manchen Produkten geht es aber einfach nicht gut, z.B. bei Nuggets oder Schnitzel, da kann man es halt nur außen auf die Panierung streuen. Es wäre viel besser, wenn es wirklich mit der Fleischersatz-Masse vermischt wäre, aber das geht halt nur bei der Herstellung.
Dafür ist quasi überall Hefeextrakt drin, der ist zwar praktisch auch ein glutamatreicher Geschmacksverstärker, man darf aber dennoch “ohne Geschmacksverstärker” drauf schreiben.
Ich hatte mal nen Nachbarn der sich immer wahnsinnig ueber Glutamat in verschiedenen Restaurants aufgeregt hat.
Er hat mir dann irgendwann zum Kochen ein Einmachglas mit so einem tollen Gewuerz das er immer von den Philippinen mitbringt gegeben. Total natuerlich, wird dort aus Algen hergestellt.
Fast 20 Jahre spaeter fuelle ich in seinem Andenken mein Glutamat immer noch in das Glas.
Hast du eine grobe Empfehlung welche Menge Glutamat auf 100g Seitanpulver verwendet werden?
Ich dosiere es immer ungefähr so wie Salz. Mit 1% machst du sicher nichts verkehrt, also 1g auf 100g fertiges Produkt.
Super hab heute nen Pack gekauft und direkt verwendet. Hat jetzt nicht so krass anders geschmeckt als sonst :D