Einerseits ja; der “Protestwähler” ist in der Realität sehr viel seltener als in der politischen Debatte und die meisten Wähler wählen entsprechend ihrer Überzeugung.
Andererseits nein; wie wir aus der Debatte um die Aktionen der “Letzten Generation” wissen, ist Protest umso wirksamer, je mehr Leute sich davon genervt, gestört oder gar schockiert fühlen - und wenn man die Reaktionen auf die Wahl- und Umfrageergebnisse der AfD ansieht, dann erzielt der hypothetische Protestwähler mit dieser Wahl doch sehr viel mehr Aufsehen als mit der Wahl irgend einer anderen Partei. Das Problem ist halt höchstens, dass die Reaktion der Politik auf die wachsende Beliebtheit der AfD nicht zwingend dem entspricht, was der Protestwähler erreichen wollte, aber das Problem hat die LG ja auch.
Nein!
Die Studie ist von 2020. Ich weiß nicht, ob man die Ergebnisse über die damalige Wählerschaft auf die heutigen krassen Umfrageergebnisse übertragen kann.
Finde ich jetzt nicht so super überraschend ehrlich gesagt. Ich hielt das Argument “die wählen die AFD nur aus Protest und nicht, weil sie die wirklich toll finden” schon immer eher für eine Art Realitätsverweigerung.
Ich schätze, das wird auch so weitergehen, weil der Rest in der Politik nicht nur kein anderes Mantra hat außer “die Sorgen der Bürger ernstzunehmen”, sondern weil man sich dann eingestehen müsste, dass man durch Rechtsblindheit (das lasse ich jetzt in aller Zweideutigkeit stehen) diesen… Leuten den Steigbügel geformt hat. Dazu kommt die Erkenntnis, dass die Gesellschaft zu einem guten Teil schon immer rechter war als sie behauptet, es wird halt nur wieder “salonfähig”. Die kann man m.E. auch nicht zurückholen, wie auch? Und: Um jemanden zurückzuholen, muss er jemals vorher dort gewesen sein, wohin man ihn wieder holen möchte…Grüße an die CxU an dieser Stelle.
Protestwähler wählen nicht aus Überzeugung, sie wählen einfach die Partei die dem Land den größten Schaden zubringt. Das ist halt derzeit die AFD.
Ich denke Protestwähler sind eher der Meinung, dass die aktuelle Politik dem Land schadet, da würde es keinen Sinn ergeben eine Partei zu wählen die mit dem Ziel dem Land zu schaden an den Start geht.
Die Motivation ist nicht konstruktive Politik zu fördern sondern der Protest, und Protest besteht halt darin dass die Protestwähler etwas unmogliches wählen.
Im Artikel steht übrigens nichts über Protestwähler, sondern nur was über AFD Wähler, und die sind halt rechtsextrem.
Protestwahl macht in der Tat keinen Sinn, vielleicht ist der ein Konstrukt mit einer kognitiven Dissonanz umgegangen wird? Die AFD Wähler können sich mit dem Begriff öffentlich rechtfertigen, andere können sich damit erklären warum jemand AFD wählt.
Das ist es doch gerade nicht laut diesen Artikel! Deine Aussage klingt so, als hätten AFD-Wähler doch keine rechtsextreme Einstellung. Gerade dem widerspricht der Artikel.