Es scheint nur zwei Lagen zu geben, einmal »ruhig und dennoch zentral« und »zentral und dennoch ruhig«.
Ich hasse dieses Maklerdeutsch. Schreibt doch klar hin, was Sache ist. Aber oft steht nichtmal die Adresse und die Postleitzahl ist bewusst die vom Nachbarort.
Ich könnte “Erfahrungen bei der Hausdurchsuchung” ergänzen, aber das ist schon eine Weile her.
Haben Sie etwa eine lokale Politikgröße als “Schwachkopf” oder “Pimmel” bezeichnet ? Sie Schlingel, Sie!
Und wenn man nach den Videos von Finanzfluss oder Finanztip geht, ist Mieten oder Kaufen finanziell betrachtet ungefähr gleichwertig.
Hmm, kann ich so nicht sagen. Wir haben ein Haus gekauft, weil Mieten auch nicht wirklich billiger gewesen wäre, und jetzt gehört uns das Haus komplett, und wir zahlen nur noch den Grundschlamm aus Steuern und Versicherungen. Alles in allem deutlich billiger als jede Miete sein würde. Und wenn ich umziehen müsste, wäre das kein Problem, denn dieses Haus kann ich mit deutlichem Gewinn gegenüber damals wieder auf den Markt bringen.
Die meisten Menschen rechnen sich ihr Wohneigentum genauso schön wie ihr Auto.
Oder sie sanieren halt einfach nicht. Es ist krass, wie viele abgeranzte Ommaparadiese mit Ölheizung da draußen verkauft werden, in denen seit 40 Jahren oder mehr niemand ernsthaft renoviert hat. Wenn man von der Substanz gelebt hat, sieht es auf dem Papier vielleicht wirklich günstig aus.
Wie genau hast du das durchgerechnet?
Ich glaube nicht, dass ich mein Haus als “abgeranztes Ommaparadies” bezeichnen würde. Erhaltung von Eigentum ist besser und preiswerter, als nur irgendwelchen geldgeilen Vermietern die Konten zu füllen. Die haben kein wirkliches Interesse, irgendwas zu pflegen oder zu erhalten. 90% der abgeranzten Bauten da draußen sind vermietet.
In diesen Miet- vs Kaufvergleichen fehlt idR immer die Steigerung der Miete über die Jahre. Das macht den bedeutenden Unterschied.
- Mieten: über 30 Jahre steigende Kosten
- Kaufen: über 30 Jahre sinkende Kosten
Instandhaltung des Gebäudes fallen bei beiden an. Der Mieter zahlt das über die Miete. Der Besitzer kann das selber entscheiden und zahlen.
Die Statistik spricht da eine relativ deutliche Sprache: Wohneigentum kommt mit höherem Vermögen im Alter einher.
Es gibt ja auch ein Alter, ab dem sich bestimmte Renovierungen irgendwann nicht mehr lohnen. Klar kannst du dir als 80jähriger noch Solar auf’s Dach packen, die Hütte dämmen oder die Elektrik neu machen, aber realistisch gesehen wirst du davon in deinem Leben keinen ROI mehr haben. Und dann stellt sich die Frage, ob du dein Geld halt lieber selbst verbrauchst und deinen Erben eine unrenovierte Immobilie hinterlässt oder denen eine Immobilie in Top-Zustand hinterlässt. Das ist - je nach Familienverhältnissen - nicht eindeutig.
Abgesehen davon hast du natürlich diesen doppelten Rentnerhammer - zum einen ist die Rente weniger groß als der Arbeitslohn und zum anderen wird es dann mit zunehmendem Alter ja auch schwieriger mit dem DIY. Mit 85 streichst du eher weniger Wände oder fliest das Bad neu.
Es gibt aus meiner Sicht einerseits einen Unterschied zwischen einer PV Anlage und einem 40 Jahre alten Badezimmer mit schwarz geschimmelten Silikonfugen.
Andererseits könnte man auch argumentieren, dass es vielleicht nicht allein auf den eigenen ROI zu Lebzeiten ankommt, ob man seine Bude noch klimafreundlicher mit PV gestaltet. Aber genau dieses Mindset hat uns in die Situation manövriert, in der wir uns befinden. Wir zerstören unsere eigene Lebensqualität, weil das auf den ersten Blick billiger ist.
Interessant zu lesen.
Ich finde es ja beeindruckend, dass der Autor während seines Studiums in einer einzigen Mietwohnung gewohnt hat. Ich bin damals einmal pro Jahr umgezogen. Und seitdem die Arbeit angefangen hat und das erste Kind jetzt da ist auch noch im Schnitt alle zwei Jahre. Der nächste Umzug wird dann hoffentlich der zweitletzte (abgesehen vom Altenheim)
Bei mir gab es halt dauernd Kompromisse, und dann gab es plötzlich was besseres als das aktuell am Markt, und dann bin ich da halt hingezogen. Sei es wegen Größe, Miete oder Schönheit. Am Ende waren es aber auch viele glückliche Zufälle. Generell ist Wohnungssuche sowas wie Glücksspiel. Vielleicht sollte der Staat das man regulieren, macht er bei Sportwetten ja auch. Anyways.
Wir planen jetzt in eine non-profit Mietwohnung zu ziehen, und da dann bis zur Rente zu bleiben. Nebenbei wollen wir Geld anlegen, sodass wir uns dann hoffentlich ohne Darlehen einen “Altersruhesitz” kaufen können.
Was mich beim Kaufen interessieren würde, ist in wie fern man verhandeln kann. Man sieht ja, wenn es sich um eine Bruchbude handelt. Und wenn die überteuert ist, dann kann man ja fragen, ob es die nicht auch für weniger geben könnte. Aber vermutlich gibt es immer einen “Dummen”, der das Geld trotzdem auf den Tisch legt? Naja, hier in Helsinki ändern sich die Preise von angebotenen Immobilien auch mal nach unten. Und nicht zu selten. Manche Bruchbuden werden auch über Monate nicht verkauft. Also alles lassen sich die Käufer wohl nicht gefallen.
Gerade Helsinki ist halt auch scheissteuer. Wir haben vor 10 Jahren auch viele Faktoren analysiert, und Objekte in verschiedenen Orten angeschaut - und am Ende ein Haus in Hyvinkaa gekauft: Erster Ort wo die Preise spuerbar guenstiger sind, gute Infrastruktur, und Pendeln sowohl nach Helsinki als auch nach Tampere mit Bahn machbar.
Ich hätte gar keine Ausdauer, mich auf dem Markt umzugucken wenn ich irgendwo eingezogen bin und kenne auch niemanden der das macht, wenn er nicht wirklich unzufrieden ist.
Ist natürlich etwas anders wenn man beim Studium eine Wohnung dringend BRAUCHT, aber für mich (in Heimatstadt studiert) war es so, dass ich in Ruhe eine gute Wohnung gesucht habe die ich mir leisten konnte und dort dann eingezogen bin. Nach dem Studium habe ich dann weiter dort drin gewohnt, bis meine Freundin und ich eine gute gemeinsame Wohnung gefunden haben und hier bleiben wir jetzt auch, bis wir ein Haus zum Kauf gefunden haben. Selbst wenn wir etwas vermeintlich besseres finden würden, ich hätte gar keine Lust auf einen weiteren Umzug.
Zum Thema verhandeln: eine Bruchbude ist eine Bruchbude, aber das möchte sich niemand eingestehen. Da sind dann Häuser für 450.000€ auf dem Markt, die eigentlich keinen Wert der über ihren Grundstückspreis hinaus geht haben. Leider muss man das den Leuten klar machen und oft erzählt der Makler ihnen dann das Gegenteil, wie toll das Haus doch wäre, auch wenn man für gleiches Geld ein Haus bauen könnte, das dann statt 950kWh/m² im Jahr nur 70kWh/m² im Jahr verbraucht. Aber der Makler würde seine Provision ja verlieren. Da hat man dann entweder Glück, oder meistens Pech.
Interessante Erfahrung! Das war aber auch dir Suche in einer Großstadt.
Den demographischen Wandel muss man eben irgendwie umkehren… und das bedeutet für mich, in eine Kleinstadt zu ziehen.