Nichtsahnend kaufen die Freundin und ich im lokalen Gutmenschenmarkt ein und dabei eben auch Reinigungsmittel der Firma Sonett, weil das klingt erstens so nett und zweitens soll das besonders umweltfreundlich sein und das ist ja ganz in unserem Sinne.
Auf der Zutatenliste taucht das nn “verwirbeltes Wasser” auf und mir schwant Übles. Serviceorientiert lüftet Sonett das Geheimnis gleich selbst: https://www.sonett.eu/qualitaet/wasser/ - das Wasser wirbelt spagyrisch um Lebensenergiekristalle entfaltet dadurch sein optimales Energiepotential. Das kann man zwar nicht nachweisen, aber die Cluster sagen das.
Habt ihr nicht verstanden? JA; DA GIBT’S JA AUCH NIXY ZU VERSTEHEN"! WAS SOLL DIE SCHEI?E DENN!? Ich will doch einfach nur Gutes tun mit meinem Geld und hab jetzt die Gehirnwäschemafia unterstützt maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan
Mehr Infos zu Wasserschwachsinn übrigens bei den Science Cops: https://www.youtube.com/results?search_query=science+cops+wasser
Ich denke mal Bullshit findest du überall,
Ich glaube ja, dass einige Firmen mit solchen “Zutaten” und “Prozessen” ihren Kundenstamm erweitern. Der Funktion des Produktes schadet es nicht, aber so mancher ist gerne bereit Geld auszugeben wenn es gemacht wird. Es war ja schon immer so, dass mit Gläubigen guter Handel getrieben werden kann.
Nervt mich immer bei Lebensmitteln und Sämereien: Demeter ist eigentlich grundsätzlich ein Zeichen für gute Qualität. Aber es basiert alles auf dem O.G. Schwurbler, Rudolf Steiner, der neben viel anderem Unsinn (u.a. die komplette Anthroposophie) sich auch Blödsinn zu Landwirtschaft aus den Fingern gezogen hat.
Dummerweise ist da mit rein gemixt, die Natur zu erhalten, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit. Was dann in meinen Augen schon wieder unterstützenswert ist.
Bin hin und her gerissen.
Bin hin und her gerissen.
Gibt in der Regel genügend schwurbelfreie Alternativen. Demeter ist es nicht wert.
Alternativen, die leider nicht so hohe Standards haben wie Demeter. Außer du kaufst natürlich lokal und kennst den Bauernhof.
Rein auf Siegel-Ebene hat Demeter (mit vielleicht 2 Ausnahmen bei irgendeiner Tierhaltung) in allen Punkten die höchsten Mindestanforderungen.
Mich macht das auch nicht glücklich, die Spitze sollte definitiv schwurbelfrei sein - ist sie aber nicht. Und nach meinem Kenntnisstand bedingt das Schwurbeln erstmal nichts Negatives für die Erzeugnisse (wobei ich mich freuen würde, da eines Besseren belehrt zu werden).
HLI. Leider muss ich aber auch zugeben, dass die Produkte von denen teilweise echt verdammt gut sind.
Generell wünsche ich mir öfters mal einen klaren, kontrollierten Standard für Nachhaltigkeit anstatt für “Natürlichkeit”, wie es in der sehr aus der Öko-Eso-Szene kommenden bisherigen Standards oft runterreduziert wird. Die Grundprinzipien von Bio-Landwirtschaft sind schon gut, aber dann kommen plötzlich Details wie - die verwendeten “natürlichen” Pestizide können manchmal für die Artenvielfalt und Nachhaltigkeit schlechter sein, als komplexer designte Pestizide, in denen dann aber “Chemie” ist. Danke an @cows_are_underrated - konnte den eigentlichen Artikel in dem ich das gelesen hatte nicht mehr finden, dafür aber Widerlegungen über eine anscheinend organisierte Kampagne der Industrie. Zwar wurde auf das, was für mich die Kernaussage die ich mir behalten hatte nicht eingegangen - Artenvielfalt - aber in Anbetracht der Tatsache, dass beim Rest auch Übertreibungen genutzt wurden, muss ich annehmen, dass die Folgen dort auch nicht wirklich so sind wie gedacht. Artikel zum Thema: https://www.global2000.at/sites/global/files/230223_Faktencheck_Pestizide-in-konventioneller-und-biologischer-Landwirtschaft.pdf
Für mich persönlich bleibt allerdings trotzdem der Wunsch nach einem Gütesiegel, welches als Grundprämisse Nachhaltigkeit über “Natürlichkeit” stellt, bestehen.
Ich will einfach nicht nur zwischen Profitmaximierung und scheiß-auf-alles, und “wir maximieren unseren Profit, indem wir eine Gruppe von esoterischen Gläubigen bedienen, die bereit sind mehr Geld für ihren Glauben zu bezahlen” entscheiden können.
aber dann kommen plötzlich Details wie - die verwendeten “natürlichen” Pestizide können manchmal für die Artenvielfalt und Nachhaltigkeit schlechter sein, als komplexer designte Pestizide, in denen dann aber “Chemie” ist.
Von sowas habe ich noch nie gehört. Hättest du da irgendwelche Artikel oder so?
Im allgemeinen möchte IH jedoch darauf aufmerksam machen, dass Kontrollierte Bio Betriebe eigentlich keinerlei Pestizide einsetzen(ich bin mir nicht ganz sicher wie die Regeln für EU Bio sind, jedoch verbieten die Verbände(Naturland, Bioland, Demeter) den Einsatz von Pestiziden). Stattdessenwverwendet man dann zur Unkraut Unterdrückung Hacke, Striegel und noch andere nicht mechanische Techniken wie die Auswahl von Sorten. Bio Landwirte dürfen sehr wohl auch spritzen, jedoch müssen sämtliche Spritzmittel Bio Zertifiziert sein. In der Regel wird jedoch eher sowas wie Schwefel oder Phosphor gespritzt, wobei das auch(zumindest meiner Erfahrung nach) eher die Ausnahmen sind. Ausnahme davon ist ein Stück weit Demeter mit ihrem Komposttee.
Danke für den Kommentar, hab den Artikel den ich damals gelesen hatte nicht wiederfinden können, dafür aber starke Indizien, dass er wohl aus einer koordinierten Kampagne der Landwirtschaftslobby stammte: https://www.global2000.at/sites/global/files/230223_Faktencheck_Pestizide-in-konventioneller-und-biologischer-Landwirtschaft.pdf
Kommentar oben ist korrigiert.