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Wenn du Angst vor Keksen von Privatleuten hast, dann geht’s dir vermutlich sowieso schon nicht besonders gut.
Was für “Privatpersonen” sind das, die mehrere hundert Kilo Kekse backen? Da unterstelle ich dann schon Absicht zu Steuerhinterziehung oder ähnlichem. Auch wenn ich den Punkt sehe, dass kleine Bäckereien insgesamt nicht so gut laufen.
Wir Österreicher haben durchaus Erfahrung mit illegaler privater Lebensmittelproduktion.
Unvergessen auch die Zeit, als man alkoholische Getränke mit Lösungsmitteln gepanscht hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Glykolwein-Skandal
Naja, eine Konkurrenz, die sich nicht an die für dich geltenden gesetzlichen Regeln von Hygienestandards bis Steuerzahlung und Mindestlohn halten muss, ist für jedes Unternehmen schwer zu kontern. Und du solltest jetzt auch nicht davon ausgehen, dass Leute, die privat einfach mal 100kg Kekse backen und per Instagram verticken, dafür einen realistischen Business Case berechnet haben, der die Energiekosten für den Ofen und Sozialversicherungsbeiträge beinhaltet.
Es hat einen Grund warum es mittlerweile im Gesundheitswesen die meisten Leute “Selbstgebackenes”,dass man vor Weihnachten von Patienten, Angehörigen, etc. kriegt direkt entsorgen - in vielen Einrichtungen ist das sogar per Dienstanweisung so geregelt,auch ich gebe das als Geschäftsführer meinen Mitarbeitenden so vor.
Warum? Ich komme durch den rettungsdienstlichen Teil meiner Tätigkeit in die Wohnungen aller sozialen Schichten und Ecken, ein relevanter Teil der Küchen sind einfach nur eklig (und damit meine ich nicht das angekrustete Geschirr vom Vortag in der Spüle sondern Insekten und so’n Kram) und viele Leute haben nicht einmal die grundlegenden Regeln der Lebensmittelhygiene verinnerlicht. Von Menschen mit komischen Ideen rund um das Thema ganz zu schweigen - die werden leider auch nicht weniger. (Letzterer Fad: Zerriebene Eierschale in die Glasur. Großartige Idee wenn man Salmonellen und die div. multiresistente Erreger will)
Lebensmittel-verarbeitende Betriebe haben dagegen zu mindestens in der Theorie hohe Auflagen die regional stark unterschiedlich kontrolliert werden - hier sind die Kontrollen z.B. relativ umfangreich.
Immer nach unten. Alter, Bäcker werden durch REWE etc. arm, nicht dadurch dass Leute einen auf Lokalwirtschaft machen.
Bäcker werden dadurch arm, dass nur noch tiefgefrorene Fertigbrötchen in den Backofen geschoben werden, wenn man Pech hat, liegen sie schon den zweiten Tag in der Auslage und das bei einem Stückpreis von deutlich über einem Euro. Bei Rewe bekomme ich den gleichen Mix von nichtdeklarierten Backenzymen & Weißmehl wenigstens in frisch und bezahlbar.
Wo kosten die Brötchen bitte mehr als 1€ pro Stück? Ich sehe meist nur so Sachen von 40-60ct pro Brötchen.
Bei echten Kleinbäckern kann das vorkommen. Die meisten Bäckereien haben irgendwo auf dem Dorf ihren industriellen Ofen und Maschinenpark und beliefern ne zweistellige Anzahl von Verkaufsstellen mit Brot und vorgeformten Rohlingen zum vor Ort backen. Und dann gibt’s da noch die selten gewordenen Bäckereien mit genau einer Verkaufsstelle mit genau einem Steinofen und einem großen Tisch wo die Brötchen noch direkt aus dem Ofen in den Korb geschoben werden. Maschinen gibt’s da auch – zum Kneten, wahrscheinlich zum Brôtchen schleifen und zum ausrollen (essentiell hierzulande weil Franzbrötchen), aber das war’s dann auch der Rest geht per Hand incl. die Brote wirken.
Von der Herstellung werden die Brötchen noch nicht mal soooo teuer sein, ich denke da wird querfinanziert damit das Brot nicht zu teuer wird: Den Bonzen ist der Preis egal und die nicht-Bonzen kriegen so immer noch gutes Brot.
Der Bäckerladen bei mir ums Eck ist eine Filiale einer Kette, die hier in der Stadt eine zweistellige Zahl an Filialen betreibt. Vielleicht bekommt man eine kleine weiße Semmel noch für unter einen Euro, aber wenn auch nur ein bisschen Geschmack oder Ballaststoffe drin sein sollen, ist man schon bei über einem Euro pro Stück.
Wer sich 100g Vanill Kipferl für 8 € kauft ist reich