Ja ich Gender auch nicht, weil ich der Meinung bin, dass das nicht der Gleichberechtigung hilft. Ich bin für Gleichstellung von Mann und Frau. Warum muss man wieder eine künstliche Barriere in der Sprache machen, der einen Unterschied impliziert. Warum ist eine Frau, die ein Medizinstudium hinter sich hat, anders als ein Mann? Warum muss es Ärtz*innen heißen. Eine Sonderbenennung von irgendeinem Geschlecht sollte bei einer Gesellschaft, in der wir endlich Schubladendenken und Ungerechtigkeit abgeschafft haben, nicht nötig sein. Da sollte man nicht wieder in der Sprache trennen. Das Geschlecht ist eine super nutzlose Info und sagt nichts über dich als Menschen aus. Das ist nur eine zufällige Sache als der du geboren wirst. Das ist in meinen Augen genauso unwichtig wie mit welcher Hautfarbe du geboren wurdest. Wir benennen ja auch nicht Ärzte anhand ihrer Hautfarbe anders. Das wäre diskriminierend. Genauso seh ich das Gendern.
Wer Gendern will. Soll dies tun. Also so ein Verbot wie von der CSU is einfach nur super lächerlich. Ich finde, jeder sollte die Freiheit haben selbst zu entscheiden ob man das für das richtige hält und gesellschaftlich wird sich dann irgendwann zeigen, was sich durchsetzt.
Deshalb: Entgendern.
Person hat Medizin studiert? -> das Ärzty
Person stellt Brötchen her? -> das Bäcky
Person sitzt auf Drahtesel? -> das Fahrradfahry
Mit -y klingt alles so süß. Wie liebe Wesen in einem Kinderbuch - wobei das in der Alltagskommunikation vielleicht sogar hilfreich sein könnte, denn ich kann mir vorstellen, dass Menschen durch liebe Sprache eine höhere Hemmschwelle bekommen, gemeine Dinge zu sagen. Im professionellen Kontext hingegen ist das (bisher) eher schwierig. Ich glaube, ich könnte mich schnell dran gewöhnen, wenn es flächendeckend genutzt würde.
So eine Lösung der Art würde ich mich eher anfreunden können, ja. Wenn sowas aufkommen würde, würd ich das mitmachen.
weil ich der Meinung bin, dass das nicht der Gleichberechtigung hilft.
Damit könntest du falsch liegen.
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/was-gendern-bringt-und-was-nicht/
Besonders spannend finde ich den zweiten Teil: „Gendern kann deutliche Effekte haben“, und die Aussage, dass es trotz Einwänden stand jetzt keine Studien gibt, die gegen Gendern sprechen.
Das ist hält so diese Sache. Da wir aktuell keine objektive gleichberechtigng haben ist das gendern gut um Sichtbarkeit und gleichberechtigung zu schaffen. Wenn wir jetzt die von der Nudel angestrebte Utopie der Unnötigkeit des Geschlechtes hätten wäre das Gender dann natürlich eher wieder Kontraproduktiv.
Ich find es schon krass, wie sehr Leute eine Anti-Meinung dazu haben. Es tut einem ja nichts ab, grundsätzlich zu gendern. Im schlimmsten Fall juckt’s niemanden und man hat ein paar Mal einen Glottisschlag zu viel eingebaut in der Sprache, im besten Fall sorgt man für eine frauen- und queerfreundlichere Umgebung. Als weißer Cis-Mann, welche eben den Großteil unserer Politik ausmachen, hat man halt einfach nicht diese Perspektive.
Ich verstehe den Gedanken, aber wir sind als Gesellschaft nicht an einem Punkt angelangt, wo man einfach davon ausgehen kann, dass alle Geschlechter gleichberechtigt sind. Die Realität ist eben anders
Ich glaube die Leute die dagegen sind sind ei Fach nur gegen Veränderung.
Dazwischen und außerhalb wird beim Gendern eigentlich mitgedacht.
Ich seh das genauso. Ich hab mich nur vor ein paar Monaten darüber geärgert, dass es nicht so eine elegante Lösung dafür gibt wie im Englischen. Uns fehlt einfach they
Damit meinst du ein Pronomen. Wir gendern kein Er oder Sie. Gendern ist *innen. Da ist die Lösung im Englischen: Nicht machen. Im Englischen wird nicht gegendert. Dort haben Worte keine Geschlechter bis auf Girl/boyfriend als soweit ich weiß, einzige ausnahme.
Also ja. Ich finde wir brauchen auch ein Pronomen wie They. Aber ich fände bei Worten Geschlechtsneutralität wie im englischen besser. Also eben kein Gendern.
Jein. Es gibt manche Endungen, die aus dem Lateinischen genommen wurden, und im Englischen genutzt werden, die spezifisch männlich oder weiblich konnotiert sind wie bspw. “dominatrix” vs. “dominator” - Suffix ‘-trix’ hierbei weiblich. Aber dann auch eher Lehnwörter als tatsächlich englische Wörter, das stimmt.
Mir fällt noch actor/actress ein. Sicher gibt es noch mehr Begriffe die auff die Art gegendert sind.
:, _ und * sind inklusiv soweit ich weiss. Die ausführliche beidnennung (-er und -innen) natürlich nicht.
Ergibt auf jeden Fall Sinn. Ich find es einfach nur schade, dass wir keine Äquivalent zum englischen they haben. Das würde so vieles einfacher machen
Spaßfakt: they war ursprünglich ein Lehnwort aus dem Altnordischen. Deshalb wäre es völlig in Ordnung, they aufzunehmen.
Ich gendere im Alltag in der Regel nicht. Wir haben in unserer Gesellschaft noch immer ziemlich viel Diskriminierung aus den verschiedensten Gründen: Nationalität, Ethnie, familiäre Herkunft, Alter, Aussehen, Vermögen, Intelligenz (auch das kann sich niemand aussuchen!) - um nur ein paar zu nennen.
Das soziale Geschlecht ist aus meiner Sicht nur einer von sehr vielen Diskriminierungsgründen. Und noch dazu einer, wo sich in den letzten Jahrzehnten schon verdammt viel zum guten geändert hat. Ja, es ist nicht von heute auf morgen gelöst aber ich glaube, die Vorbehalte gegenüber Frauen oder Angehörigen der LGBTQ-Szene werden von Generation zu Generation signifikant weniger. Natürlich ist es schwer Unrecht gegen Unrecht abzuwägen, aber gegenüber der Diskriminierung von (ehemaligen) Ausländern oder sozial schwachen Familien, sehe ich Gendergerechtigkeit aktuell eher als nachrangiges Problem. Nicht nachrangig im Sinne von “wir sind am Ziel und brauchen nichts mehr tun” aber eben auch nicht so zentral, dass man speziell dieser Form der Diskriminierung mit einer Sprachreform begegnen müsste.
Ich verstehe deine Argumentation nicht.
Du springst von „Ich gendere im Alltag in der Regel nicht“ (btw, doch, tust du. Es sei denn, du nutzt entgenderte Sprache) zu einer Sprachreform. Irgendwie sehe ich den Zusammenhang nicht, denn du sagst ja auch nicht, dass du nur gendern würdest, wenn es eine Reform gäbe.
Deine Begründung kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, wenn sie sich auf den persönlichen Gebrauch bezieht. Es ist ja kein großer Aufwand, den man rechtfertigen müsste.
Ich gendere teilweise schon. Entweder mit der expliziten Nennung der weiblichen und männlichen Form oder häufiger gänzliches Vermeiden der entsprechenden Worte. Nicht, weil ich andere Gender-Identitäten ausgrenzen will, sondern einfach weil ich es stilistisch schöner finde als den Glottisschlag.
Mein Hauptargument gegen Gendern ist, dass ich es einfach als sehr willkürliche Maßnahme empfinde. Wenn es unzählige Ursachen für Diskriminierung gibt, was gibt gerade der Diskriminierung aufgrund von Gender so eine herausragende Bedeutung?
Ein gängiges Argument für Gendern ist, dass Menschen bei Verwendung des generischen Maskulins zumeist nur an Männer denken. Ich würde entgegnen, dass wir generell in Stereotypen denken. Wenn uns im Leben zumeist männliche Ärzte begegnen, so ist dies auch unsere erste Assoziation. Ebenso denken aber die wenigsten beim Wort “Arzt” an einen Menschen, der im Rollstuhl sitzt oder eine Burka trägt. Wieso sollten wir jetzt der Diskriminierung aufgrund des Genders mit einer neuen Sprache begegnen, nicht aber der Herkunft o.ä.? Wir könnten ja auch ArztINT sagen, um auszudrücken dass medizinisches Fachpersonal INTernationaler Herkunft und nicht nur urdeutsch und weiß sein kann. Oder ArztARM, weil es auch ohne reiche Akademikereltern geht. Oder wir könnten ArztSCHRÄNK sagen um herauszustellen, dass man auch mit körperlichen EinSCHRÄNKungen Karriere machen kann.
Ich denke, wir sind, was Geschlechtergerechtigkeit angeht, schon auf einem ganz guten Weg. Im Vergleich zur letzten oder vorletzten Generation haben wir heutzutage schon so viele Fortschritte gemacht und ich sehe eigentlich auch nicht, dass diese Entwicklung an Fahrt verliert. Wir sollten die Anstrengungen aufrecht erhalten und auch auf möglichst viele andere Bereiche vom Diskriminierung ausweiten. Eine Anpassung der Sprache braucht es dazu meiner Meinung nach nicht.
Naja, auch ein gegnerisches Maskulinum ist schon Gendern. Gendersensible Sprache ist auch keine willkürliche Maßnahme, sondern hat einen sehr gezielten Ansatz, den du sicher schon gehört hast. „Sprache schafft Bewusstsein,“ dahinter steht eben der Gedanke, dass sprachliche Inklusion anderer Geschlechter diese sichtbar macht. Das ist alles andere als willkürlich.
Ich würde entgegnen, dass wir generell in Stereotypen denken. Wenn uns im Leben zumeist männliche Ärzte begegnen, so ist dies auch unsere erste Assoziation. Ebenso denken aber die wenigsten beim Wort “Arzt” an einen Menschen, der im Rollstuhl sitzt oder eine Burka trägt. Wieso sollten wir jetzt der Diskriminierung aufgrund des Genders mit einer neuen Sprache begegnen, nicht aber der Herkunft o.ä.?
Weil wir keine herkunfts-, religions- oder rollstuhlanzeigende Wortendungen haben. Gender ist die einzige Eigendschaft, die wir in Personenbezeichnungen einfließen lassen.
Ich denke, wir sind, was Geschlechtergerechtigkeit angeht, schon auf einem ganz guten Weg. Im Vergleich zur letzten oder vorletzten Generation haben wir heutzutage schon so viele Fortschritte gemacht und ich sehe eigentlich auch nicht, dass diese Entwicklung an Fahrt verliert. Wir sollten die Anstrengungen aufrecht erhalten und auch auf möglichst viele andere Bereiche vom Diskriminierung ausweiten. Eine Anpassung der Sprache braucht es dazu meiner Meinung nach nicht.
Ich würde nicht sagen, dass wir auf einem guten Weg sind, nur weil schon ein Stück des Weges gegangen sind. Es geht hier immer noch um mehr als 50% der Bevölkerung, die nicht die gleichen Rechte und Chancen haben wie ein cis Mann mit vergleichbaren Lebensumständen.
Und wie sollte man es nicht als „an Fahrt verlieren bezeichnen, wenn man eine Maßnahme von so geringem persönlichen Aufwand wie gendergerechte Sprache ablehnt, zumal sie doch im Verhältnis zum Aufwand sehr viel zu bringen scheint?
Klar haben wir noch viel mehr Baustellen, aber die muss man nicht vernachlässigen, weil man darauf achtet, wie man gendert.
Und ehrlich gesagt geht mir das Ausspielen verschiedener Diskriminierungsformen gegeneinander und der darin enthaltend Whataboutism tierisch auf die Nerven. Das sollten wir sein lassen.