Wir haben zwei Optionen.
Entweder wir gucken von der Couch aus dabei zu, wie Rechte den Laden vollends übernehmen und viele Medien aus Naivität oder Bosheit das beklatschen. Sie sind inzwischen ja nah dran.
Oder wir nehmen unsere ganze Wut aus all den Ungerechtigkeiten und Zumutungen der letzten Jahre und gehen in irgendeine Partei, die bei über 5 Prozent steht und halbwegs das abbildet, wofür wir stehen.
Es muss doch möglich sein, eine ähnliche Community wie wir sie hier haben auch im echten Leben, in Parteien mit realen Machtoptionen aufzubauen und echte Politik mitzubeeinflussen.
Die Linke? Na ja jetzt ohne Zarenknecht könnte das was werden. Aber zu alt und zu festgefahren in genauso alten idealen. Volt ist so meine neue Linke/Grüne.
Vom Alter der Mitglieder ist die Linke eigentlich im Mittelfeld. Die Daten waren aber vor dem Zarenknecht Austritt und seitdem sind wie gesagt viele neue Mitglieder dazugekommen
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192255/umfrage/durchschnittsalter-in-den-parteien/
Welche alten Ideale meinst du?
Ach, noch ein Grünen-Ventilator, der salzig ist, dass nicht alle seine rechte Partei wählen wollen. Ü
Du kannst gern mich “salzig” nennen und die Grünen “rechts”. Wenn du aber gern linkere Politik hättest und nicht nur trollst, ist das ein komplettes Eigentor. Und ja, ich hätte auf jeden Fall lieber rot-grün, rot-rot-grün, schwarz-grün oder sogar schwarz-rot als entweder nur schwarz oder gar schwarz-braun. Darum gehts.
Ist diese linkere Politik mit uns im Raum?
Ich sehe hier nur die Umbenennung und weitere Verschlimmerung von Hartz 4, die Aushebelung von Schengen durch kontraproduktive Grenzkontrollen aus reiner Symbolpolitik, Verschärfung des Asylrechts, Allen möglichen anderen Sozialabbau zur Förderung von Reichen und zum Hochhalten der heiligen schwarzen Null.
Ist diese linkere Politik mit uns im Raum?
Neben Friedrich Merz gibt es eine Menge Raum dafür, weiter links zu sein.
[alles Scheiße, deine Elli]
Wobei du jetzt absichtlich nur einen Teilausschnitt der Wirklichkeit wiedergibst. Mit der Umbenennung in Bürgergeld kamen ja erst einmal positive Änderungen, die dann zurückgenommen wurden, als die Koalition aufgehört hatte, sich zu vertrauen.
Die FDP war das Zünglein an der Regierungswaage. Daher das sture Festhalten an der Null, sonst hätte es dafür kreative Lösungen gegeben.
Was speziell bei Nancy Faeser und Olaf Scholz im Kopf abgeht, will ich auch nicht unbedingt wissen — aber so geschlossen die SPD hinter diesen beiden Köpfen steht, die Basis der Partei wird durch ihre Positionen nicht komplett vertreten.
Ich wähle aber nicht gegen meine Interessen. Und da ich kein Interesse an einem weiteren schleifen des Sozialstaates oder von Freiheitsrechten habe, vertreten die Grünen die auch nicht.
Entsprechend nicht wählbar für mich.
Ja komm lass Zwei-Parteien-System, Diggi.
Seid ihr von der linken Volksfront?
Nein, wir sind die Volksfront links. Die linke Volksfront ist dort drüben!
Zum Glück gibt’s bei uns, anders als in den USA, Koalitionen. Eure Partei muss es nur über 5% schaffen und schon könnte sie mitregieren. Ich hätte kein Problem damit mich, neben den Grünen auch Mal z.B. von Violetten oder Tierschutzpartei, in einer Regierungskoalition vertreten zu lassen.
Ein Problem hätt ich damit auch nicht. Aber bitte schau dir das Ergebnis in Brandenburg an:
Das sind ziemlich genau 10% der gesamten Stimmen, die da zwischen Grünen/Linken/Tierschutz/Plus vergeben wurden — alles einfach verloren. Keinerlei parlamentarische Repräsentation. Dazu kommt noch, dass die SPD die grünen und linken Wählys abgezogen hat, weil Woidke gedroht hat, dass er ewig schmollt, sollte die Afd stärkste Kraft sein. Obwohl das komplett inkonsequentiell ist, weil es nur darauf ankommt, ob man eine stabile Mehrheitsregierung bilden kann — und RRG hätte in besseren Tagen genau das sein können.
Und dann noch ein Fehler — obwohl Frankreich das vorgemacht hatte — in Deutschland kriegen wir es nicht fertig, dass sich linke Kandidatys die Wahlkreise untereinander aufteilen. Trotz Initiativen wie Brand New Bundestag oder Campact. (“Plus” ist allerdings bereits eine gemeinsame Liste von Piraten, Volt und ÖDP.)
(Falls es irgendeine Initiative gibt, die 5%-Hürden aufzuheben, bin ich sofort dabei.)
Keine 5% Hürde ist in Weimar damals halt auch schief gegangen.
Außerdem bin ich sehr ok damit, wenn die FDP wieder unter der Hürde fällt.
Theoretisch könnte uns Weimar immernoch passieren. Damit niemand mehr mit niemandem spielen will der einem eine Mehrheit garantiert wird braucht es keine 10 1% Parteien. Eine 10% Partei die nicht mit DeNEn will reicht völlig aus.
Der Vertrauensverlust in die Demokratie ist schonmal da. Nazis ebenso. Und eine “Partei der Mitte” die bereit ist für den eigenen Machterhalt alles zu tun ist auch vorhandenen.
Weißt Du, was in Weimar auch schiefgegangen ist? Dass sich die etablierten Parteien, insbesondere die Parteien der sogenannten “Mitte” mit den verdammten Nazis angebiedert haben bis zum Gehtnichtmehr. Das hat nämllich direkt zur Macht"übernahme" geführt. (eigentlich haben die Konservativen den Nazis die Macht zugeschoben)