Ich bin der Meinung, man sollte die Mehrausgaben, die dem Gesundheitssystem durch Alkoholgenuss entstehen, in eine Alkoholsteuer miteinrechnen.
Manche politische Haltungen in der Drogenpolitik sind schon sehr fragwürdig. Zum Beispiel dass Tabak legal aber Cannabis lange Zeit illegal war, dass Alkohol in großem Maßstab konsumiert wird, während andere Drogen vollständig geächtet werden, usw…
Dennoch, einfach eine extrem hohe Steuer auf Alkohol (zur Konsumminderung) zu erheben würde meiner Ansicht nach nicht funktionieren. Wenn die Steuern/Abgaben zu hoch sind, entsteht ein (unkontrollierter) Schwarzmarkt, den ich für noch gefährlicher halte (Billigalkohol, Fusel, …) als den Alkoholmarkt heute.
Ich kann dem Artikel nur zustimmen - es gibt halt gewisse Maßnahmen, die gesundheitsschädliches Verhalten auch jenseits aller Hardcore-Prohibitionsfantasien eindämmen. Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung. Die Zahl der Leute, die da wieder rückfällig geworden ist, dürfte enorm sein. Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben. Dadurch wird keiner eingeschränkt.
Das gilt auch für zig kleine weitere Maßnahmen. Keiner wird dadurch eingeschränkt, wenn Süßigkeiten nicht an Kinder beworben werden können (außer Süßwarenhersteller). Wir haben auch bereits diverse entsprechende Regeln umgesetzt und die wirken so gut, dass man sie gar nicht mehr bemerkt. Zutaten- und Kalorienangaben etwa, damit wir überhaupt merken können, wie viele Kalorien das Essen hat. Oder die Health Claims-Verordnung, mit der Hersteller ihre ungesunden Lebensmittel nicht mehr als gesund bewerben dürfen. Und das haben sie getan - schaut mal in /c/die_reklame und wundert euch, wie Nutella als gesund für Kinder und Teil eines ausgewogenen Frühstücks beworben wurde. Oder auch die “Frühstückscerealien”, was ja im Kern Süßigkeiten zum Frühstück sind, wurden so gepusht. Das lässt sich verhindern.
Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung.
Nur ein Off Topic Kommentar: Das hat auch was mit Diebstahlschutz zu tun. Die Artikel müssen unter ständiger Beobachtung durch das Personal bleiben, sonst verdunsten sie einfach.
Wenn solche waren diebe anzieht, dann koennte man sie auch aus dem sortiment entfernen…
Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben.
Ganz im Gegenteil.
Die Supermärkte haben diese geschlossenen Deckel über den Zigaretten eingeführt, das ist aber nur im Kassenbereich praktizierbar. Da muss ja ein Mitarbeiter sein, der das bedient und den Kunden überprüft (keine Kinder) und der Mitarbeiter muss für den Kunden immer zuverlässig greifbar sein.
Das brauchst du alles gar nicht. Es würde vollkommen ausreichen, wenn du die Zigaretten einfach über einen handelsüblichen (oder einen etwas größeren) Zigarettenautomaten verkaufst. Alterskontrolle geht da ja auch über den Ausweis, du hast dann Vorkasse, keinen Ladendiebstahl und den Automaten kannst du etwas abseits der üblichen Kundenströme platzieren. Größere Märkte wie die Kauflands, reals & Co haben ja auch z.B. Zeitschriftenläden im Kassenvorfeld, wo auch jetzt schon Zigaretten verkauft werden. Die könnten das auch komplett für den ganzen Laden übernehmen und der schlimme Mehraufwand für dich als Kunden wäre, dass du tragischerweise einmal in einen zweiten Laden musst. Theoretisch könntest du Zigaretten auch nur per Versandhandel verkaufen und das wäre jugendschutztechnisch auch kein Problem und auch voll vertretbar. Dann sind die Handelsstellen außerhalb der Öffentlichkeit.
Du machst lauter Vorschläge, die für einen Supermarkt nicht passen. Als Ladenbetreiber wärst du blitzschnell pleite 😉
Weitere naheliegende Ideen außer “Preis/Steuern hoch”:
- Lachgas mit einer Altersbeschränkung beim Verkauf belegen, das Schlupfloch mit den Sahnekapseln sollte inzwischen allen Fachpolitikys bekannt sein
- für alles was eine Altersbeschränkung hat (Nikotin, Alkohol, THC, Böller)
- einheitliche Verpackung vorschreiben, inklusive strenger Regeln dafür was auf dem Etikett sein darf (schwarzer Text auf weißem Hintergrund, keine Bilder oder Logos, einheitliche Schriftart und -größe)
- komplettes Werbeverbot
- d.h. auch Sponsoringverbot für Firmen/Marken deren Umsatz überwiegend mit solchen Waren generiert wird
- wenn wir schon dabei sind: politische Spenden sollten für diese Unternehmen ebenfalls untersagt sein
- Verkauf nur noch in speziellen Läden die nichts anderes verkaufen dürfen (außer vielleicht Entwöhnungshilfen wie Nikotinpflaster)
- das heißt dann konsequenterweise auch, dass diese Waren nicht mehr an Automaten verkauft werden dürfen
- wenn wir es richtig ernst meinen dürfen diese Läden nicht von gewinnorientierten Unternehmen betrieben werden
Nachtrag:
Wenn wir mit einem Fingerschnippen das Spendenverbot unwiderruflich einführen könnten würden sich die restlichen Punkte vermutlich relativ schnell ganz von selbst ergeben.
Wie sollen wir diese beschissene Welt denn sonst ertragen?
Immer einfach schön fleißig arbeiten Firma erben und Leistungsträger werden. Dann kannst Du Dir Saufen und Koksen leisten. Gleichzeitig!
/s
Sport, kuscheln, !bubatzgartenclub@lemmy.world
Besser billiger Alkohol der halbwegs kontrolliert abgegeben werden kann, als dass die Leute Schwarzgebrannten trinken, von denen sie Blind werden und ihnen die Nase abfällt.