2023 erfasste das Bundeskriminalamt knapp 170.000 Fälle von Beziehungsgewalt in Deutschland. Fast 80 Prozent der Betroffenen waren Frauen, rund 20 Prozent Männer, also immerhin jede fünfte von Gewalt betroffene Person.
Die Frage hier ist aber halt auch wie hoch die Dunkelziffer ist. Die meisten Männer werden solche Fälle gar nicht erst melden. Würde mich absolut nicht wundern, wenn die Zahlen hier näher an der Hälfte liegen. Ich habe mich nach der Trennung von meiner missbräuchlichen Ex und dem darauf folgenden Terror (einschließlich Mord & Gewaltandrohungen) einfach komplett in meine Wohnung verkrochen, emotional vollständig von anderen Menschen abgeriegelt. Keine Anzeige oder “offiziellen Beratungsstellen”, geschweige denn irgendwelche Schutzräume (gab es damals gar nicht erst). Zwei Jahrzehnte später und die psychischen und emotionalen Schäden sind noch immer da. Nicht zuletzt auch wegen einer weiteren Beziehung die Jahre danach kam und leider ebenfalls furchtbar endete, welche das ganze Trauma der ersten Beziehung praktisch nur weiter bestätigte. Das ganze Thema braucht noch sehr viel Arbeit, politisch als auch gesellschaftlich.
Ist immer Blöd erstmal nur die Zahlen der Polizeistatistik zu verwenden und es so darzustellen, dass dort alle Betroffenen erfasst sind mit Sätzen wie
also immerhin jede fünfte von Gewalt betroffene Person
Es ist halt nicht jede fünfte Person, lediglich jeder fünfte Polizeibekannte Fall. Auf die Dunkelziffer geht der Artikel erst weiter unten ein
Doch nur ein Bruchteil der Männer, die Beziehungsgewalt erleben, wendet sich an Beratungsstellen oder Polizei.
und
“Männer benötigen zumindest gefühlt einen längeren Leidensdruck als Frauen, bis sie sich dazu durchringen, Anzeige zu erstatten”, beobachtet das Landeskriminalamt Sachsen. Doch auch Polizeien sind noch nicht genug für männliche Betroffene von Gewalt sensibilisiert, wie Interviews der Redaktion Vollbild mit Betroffenen und Experten belegen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Verarbeitung deines Traumas und hoffe du findest oder hast Hilfe gefunden.
Ich war mehrfach Opfer von sexuellen Übergriffen durch die selbe weibliche Person. Nachdem ich sie zur Rede gestellt und bestimmt mitgeteilt hatte dass ich keine Interesse habe, folgte ausgiebiges Mobbing durch sie und ihre Freunde, das bis heute andauert. Ich musste einen Verein verlassen indem ich mich jahrelang engagiert hatte.
Ich wurde zwar auch schon von Männern sexuell belästigt, die haben jedoch ein Nein akzeptiert. Ganz anders bei Frauen, die fangen gerne mal an zu diskutieren, wenn man sich nicht die Arme, Hintern oder Bart betatschen lassen will oder ihren Körper a den eigenen gepresst will.
Die Frage hier ist aber halt auch wie hoch die Dunkelziffer ist. Die meisten Männer werden solche Fälle gar nicht erst melden. Würde mich absolut nicht wundern, wenn die Zahlen hier näher an der Hälfte liegen.
Wundern würde es mich auch nicht, aber wenn ich bedenke das auch bei betroffenen Frauen eine hohe Dunkelziffer existiert, dann glaube ich das sich die statistischen Verhältnisse nicht so stark verschieben.
Ich denke Dunkelzifferraten in die eine oder andere Richtung ist letztlich nicht hilfreich.
Ob nun 10:1, 2:1, 1:1. Wie das Verhältnis aus betroffenen Frauen und Männern ist, ist zweitrangig. Es gibt einen nicht gedeckten Bedarf an Unterstützung für Betroffene und es gibt eine Dunkelziffer, weil das Thema noch immer tabuiisiert ist.
Ich denke schon, dass das statistische Verhältnis der Dunkelziffer eher Richtung 50/50 geht. Klar gibt es Frauen die damit nicht zur Polizei gehen, bei Männern kommen da aber Sachen wie Rollenbilder stärker zum tragen, zusätzlich steckt bei vielen, einschließlich der Polizei, noch im Kopf, dass es häusliche Gewalt nur gegen Frauen gäbe und Männer immer Täter seien.
Wenn hier von Gewalt gesprochen wird, wird von physischer Gewalt ausgegangen. Psychische, Gewalt ist nicht weniger gewalttätig. Sie ist diffuser und dadurch kaum sichtbar oder greifbar und damit noch weniger in Zahlen oder Statistiken auffindbar. Es braucht ein geschultes Auge Gehör, um dieser habhaft zu werden.
Rund drei Viertel der Deutschen sind laut einer Vollbild-Umfrage für mehr Beratungs- und Hilfsangebote.
Das ist gut und sollte staatliche Stellen veranlassen dort mehr zu unternehmen. Trotzdem sollte hier auch nicht darauf gewartet werden, sondern Schutzeinrichtungen sollten von betroffenen Männern und Unterstützer*innen schon jetzt aufgebaut werden. Besonderd die früheren Frauenhäuser zeigen, dass sowas eventuell erst aktivistisch gestartet und gemeinschaftlich ohne viel Geld vom Staat finanziert werden muss.
Ich spreche das an, weil ich auf Reddit schon jahrelang berechtigte Kommentare sehe die Schützende Einrichtungen für Männer fordern. Aber nie habe ich mitbekommen, dass sich mal von der Frauenhausbewegung Inspiration geholt wird und es selbst&gemeinschaftlich in die Hand zu nehmen, wenn auf den Staat kein Verlass ist.