Ja, da kann man sich jetzt ganz viel drüber aufregen - oder es gar nicht weiter beachten. Ich mache letzteres. Aber übrigens:
Auch Lieferdienste beteuern, dass sie den Extrabetrag an ihre Fahrer weitergeben – “als Teil ihres Gehalts am Ende eines jeden Monats”, wie es etwa auf der Website von Lieferando heißt.
Tun sie nicht. Ich habe über die Jahre sicher 20-30 Lieferanten gefragt und alle haben das gleiche geantwortet, nämlich “das behält der Chef”. Einziger Grund für Bargeld in meinem Fall.
Wo kein Kläger, da kein Richter.
Lieferjobs sind prekäre Beschäftigungen die vor allem von denen gemacht werden, die sich nicht so gut gegen unfaire Behandlung wehren können (weil sie einen Job brauchen und froh sind, überhaupt einen bekommen zuhaben, weil eine Sprachbarriere existiert, weil man sich den eigenen Rechten nicht so bewusst ist etc.)
Auch wenn sie das taeten - es ist die Aufgabe des Arbeitgebers fuer ein ordentliches Gehalt zu sorgen, nicht meine.
Ich habe bewusst die ganze Zeit nur bei Restaurants bestellt die selber Fahrer hatten (und idealerweise auch die Autos gestellt haben) - aber dummerweise haben jetzt auch die letzten davon aufgegeben und machen den Gig Economy Scheiss mit. Service ist schlechter als frueher, Lieferkosten hoeher - da geb ich Fahrern die dumm genug sind bei sowas anzufangen nicht auch noch extra Trinkgeld.
Liegt am Geschäftsmodell von den Terminalprovidern, Sumup etc.
Soweit ich weiß kassieren die ihre % Marge basierend auf dem bezahlten Betrag, wenn ich jetzt statt 31,80€ mit 10% Trinkgeld 35€ zahle, dann kriegt der Terminalprovider auch ein bisschen mehr raus.
Sind meistens nur ein paar Cent Unterschied pro Transaktion aber summiert sich eben. Ist mMn leider ein Dark Pattern.
Ich hab vor gut 10 Jahren aufgehört, Trinkgeld zu geben. Mögen manche Leute als knausrig empfinden, aber ich finde einfach diese Zwangskultur unmöglich.
Wer zwingt dich denn bitte!? Du schreibst doch selbst, dass du es nicht mehr tust.
Trinkgeld war und ist schon immer ein freiwilliges Mittel des Zeugnis deiner Anerkennung des Service.
Erwartungshaltungen (die ja durchaus kulturell bedingt sein können) können durchaus das Gefühl von Zwang auslösen. Davon muss man sich erstmal lösen können.
Trinkgeld war und ist schon immer ein freiwilliges Mittel des Zeugnis deiner Anerkennung des Service.
Jain. Wie gesagt, es gibt durchaus eine gesellschaftliche Erwartungshaltung, Trinkgeld zu geben. Wenn ich mit einem Kumpel Pizza bestellen, überlegt er immer schon, sobald er auf Bestellen klickt, wie viel Trinkgeld man da jetzt geben muss, ohne zu wissen wie der Service wird. Weil “macht man halt so”.
Lass mich dir als ehemaliger Pizzalieferant auf Zeit sagen: das hat andere Gründe.
Ich habe damals für unter 5 Euro die Stunde mit dem eigenen Auto ausfahren müssen. Wenn die Küche zwei Stunden gebraucht hat, um die Bestellung fertigzumachen (war echt nicht selten der Fall), dann rate, wer das abbekommen hat. Klar, heute gibt es Mindestlohn, aber das Problem ist das gleiche.
Sehe ich ähnlich 😅 Man muss halt auch nein sagen können. Klingt hart aber muss man halt lernen.
Ich gebe bei solchen Anfragen im Terminal prinzipiell kein Trinkgeld und sag das dann auch so