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Der Artikel hat völlig recht. Die Politik in Deutschland hatte Jahrzehnte lang panische Angst vor dem „Verlust von Arbeitsplätzen“. Man schaue sich nur mal die causa Galeria Kaufhof an, oder wieviel Geld den Autounternehmen hinterher geschmissen wird, wenn sie auch nur einen Hauch von Rezession wittern.

Dabei ist im Kapitalismus (und daran glauben wir ja alle :-) das scheitern von Unternehmen ein - wenn nicht DER - entscheidende kontrollierende Faktor. Ineffiziente Unternehmen gehen pleite, lassen eine Lücke in der Nachfrage entstehen, die durch (bessere) startups wieder gefüllt wird.

Das muss man Amerika lassen, bei allem was sie falsch machen, die sind nicht zimperlich, wenn Unternehmen pleite gehen.

Viele andere Rahmenbedingungen sollten natürlich auch verbessert werden (anti Korruption, anti Monopolismus, bessere Digitalisierung, Startup Förderung, etc), aber man muss sich halt auch mal trauen, unternehmen und Leute scheitern z zu lassen wenn ihr business model Korks ist.

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Du hast schon recht, aber in Amerika kannst du halt am nächsten Tag den neuen Job anfangen. In Deutschland kommt die Sicherheit für Arbeitnehmer mit Unsicherheit für den Arbeitgeber und demnach mit einem viel verkopfteren Auswahlprozess, den der Arbeitnehmer mit einer besonders schwierigen Jobsuche bezahlt. Das soll gar kein Widerspruch sein, sondern eher eine Erinnerung, dass es mehr Rahmenbedingungen gibt als die bloße Zurückhaltung der Politik, warum in Amerika Unternehmen weniger zimperlich angefasst werden. Das heißt natürlich auch nicht, dass Unternehmen in Deutschland nicht weniger zimperlich angefasst werden könnten oder müssten.

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Ich weiß nicht. Klingt ziemlich platt alles. Sind wir da nicht zum Beispiel im Wettbewerb mit anderen Nationen? Wenn die Lufthansa verantwortungsvoll für die nächste Pandemie plant und schonmal 5 Milliarden Euro zurückstellt, ist das nicht nur kostspielig sondern am Ende totes Kapital, wenn nichts passiert. Der Wettbewerb wird sich über einen Konkurrenten weniger freuen. Bei Subventionen das gleiche Spiel.

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Es geht nicht darum, dass Unternehmen keine Rücklagen gebildet haben, es geht darum, dass sie gewirtschaftet haben wie OceanGate und nicht wie James Cameron.

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Versteh ich nicht. Welche Unternehmen stehen denn durch schlechtes Risikomanagement vor dem Abgrund? Alle energieintensiven Branchen hatten das Risiko der Energiekrise durch den Ukrainekrieg nicht eingepreist. Wenn sie es getan hätten, wären sie wahrscheinlich kaum wettbewerbsfähig gewesen. Hätte sich die Automobilindustrie nicht so abhängig vom chinesischen Markt gemacht, hätten sie die letzten zehn Jahre deutlich weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Keine Ahnung, ob sie dann jetzt noch wandlungsfähig wären.

Der ganze Artikel ist hindsight bias. Klar sind wir jetzt alle klüger und wundern uns über die total offensichtlichen Fehlentscheidungen.

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Hätte sich die Automobilindustrie nicht so abhängig vom chinesischen Markt gemacht, hätten sie die letzten zehn Jahre deutlich weniger Umsatz und Gewinn gemacht.

Ja, aber das ist doch der Punkt. Rendite kommt von Risiko. Du kannst nicht die ganze Zeit maximalgehebelte Gambles zocken und dich dann beklagen, wenn es daneben geht. Sie hätten auf Rendite zugunsten von Resilienz verzichten können und sich bewusst dagegen entschieden. Die Zeit war schön, so lange sie anhielt, aber irgendwann muss man halt die Zeche zahlen. Die Party ist vorbei. Die gute Laune war geliehen. Jetzt ist einfach Katertag und es ist an der Zeit, die Scherben aufzulesen, statt rumzumeckern.

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Tja, das wars dann wohl Leute.

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Vollkaskomentalität trifft den Nagel wirklich auf den Kopf.

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Eigentlich ja nicht, denn eine Vollkaskoversicherung kostet verdammt viel Geld, aber mit einer soliden Zahlungsbereitschaft können sich deutsche Unternehmen ja nicht gerade schmücken. Im Gegenteil: Die ganze Zeit zum reinen Privatvergnügen mit Vollgas und gänzlich ohne jeglichen Versicherungsschutz durch die Gegend geballert und jetzt, wo der Karren vor die Wand gefahren ist, fangen sie plötzlich an, in den höchsten Tönen von der Vollkasko zu reden.

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Ist wohl eher eine Vollgasko

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Hab nur draufgeklickt, um den Original-Titel zu lesen und war erstaunt, dass er das ist.

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Das DIW ist so ein bisschen wie das Frauenhofer oder Max Planck Institut. Sie kriegen eine grundförderung von Bund und Ländern dürfen aber mehr private Mittel eintreiben. Es ist also kein Sprachrohr der Wirtschaft.

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Marcel Fratzscher ist zusammen mit Ulrich Schneider eine der wenigen Stimmen der Vernunft im sonstigen neoliberalen Propaganda-Getöse. Alle anderen sprechen immer von Gewinnen und Profiten, als ob das das Alpha und Omega jeder Volkswortschaft sein muss. Nicht die beiden. Bin sehr froh darüber, dass die beiden in letzter Zeit öfter zu Wort kommen. Ob sich davon was ändert, bin ich allerdings skeptisch.

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Das DIW und insbesondere Marcel Fratscher ist tatsächlich sehr kritisch, was die Wirtschaftsunternehmen und ihr Sprachrohr in der Politik so von sich geben. Da bekommt das soziale Gleichgewicht viel größere Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland als die kurzfristigen Gewinne bei Unternehmen und in den Taschen einiger Politiker.

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Ist ja auch langfristig besser für die Volkswirtschaft. Wenn wir uns anschauen, welche Länder wirtschaftlich gut und zukunftsfähig aufgestellt sind, dann sind das die Länder, wo hohe Umverteilung und gute staatliche Regulierung greifen.

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Das würde ich gerne glauben aber stimmt das? Wie genau definierst du wirtschaftlich gut und zukunftsfähig?

In der stärksten Volkswirtschaft, in der sich 9 der Top 10 Unternehmen befinden, ist Umverteilung unvorstellbar. Dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, glaube ich gerne.

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