Guten Tag werte Freunde der Demokratie,
Ich habe mich jetzt vor kurzem dazu entschlossen VOLT, als Parteimitglied beizutreten. Was mich ein bisschen wundert, ist, dass zwar sehr viele meiner Freunde und Bekannte sehr politisch sind aber keiner von denen auch nur mal daran gedacht hat einer Partei beizutreten. Sind Parteien nicht mehr angesagt? Ich habe tatsächlich lange gezögert einer Partei beizutreten, weil ich mich so richtig bei keiner der großen Parteien wohlgefühlt habe.
Aber wie sieht es bei euch so aus? Seid ihr in Parteien oder anders politisch organisiert? Und habt ihr Gründe dafür oder dagegen?
(Mich interessiert mehr OB ihr in Parteien seid als in welcher jetzt genau, fühlt euch daher nicht gedrängt das offenzulegen. Ist aber natürlich auch nicht verboten)
Sollte ich mal wieder zurück nach Deutschland ziehen, würde ich definitiv in eine eintreten. Ich kenn aber auch nur zwei Leute in meinem Freundeskreis, die in Parteien sind oder waren.
Ich war ca. 2 Monate bei den Grünen. Das war so um 2018. Danach habe ich es nicht mehr ausgehalten, weil unser Lokalverband von Esoterikern durchsetzt ist/war. Während der Corona-Pandemie wurde da dann zum Glück härter durchgegriffen und viele rausgemobbt.
Ansonsten war ich auch mal bei den Jusos. Einfach nur, weil das der linkste Jugendverband bei uns war. Das war deshalb im Prinzip ein Auffangbecken für alle Jugendlichen links von der CDU und von Grabenkämpfen zwischen verschiedenen Fraktionen komplett zersetzt. Habe 3 Monate ausgehalten.
Aktuell bin ich in keiner festen Organisation, aber engagiere mich mit ein paar Freunden und Bekannten.
Ich bin auch Mitglied bei Volt 🙆. Ich hab mich damals zuerst dafür entschieden in eine Partei einzutreten bevor ich mich für Volt entschieden habe. Der Grund dafür war, dass ich die Zahlen für politische Beteiligung - besonders im Verlauf der letzten Jahre - gesehen habe. Da war mir klar: Wenn sich keiner für ein bisschen Beteiligung entscheidet, kommt am Ende naürlich immer nur Murks heraus.
Ich war bei den Piraten bis 2020 dann gab es von einige Mitglieder transfeindliche Aussagen, Vorstand hat es unkommentiert gelassen. Gab mehrere ähnliche Vorfälle. Dafür war die Partei Piraten für mich erledigt.
Gerade bei den Piraten sind solche Aussagen überhaupt nicht willkommen. Obwohl die Partei aktuell recht klein ist gibt es eine aktive Arbeitsgruppe die sich nur um Transrechte kümmert. Auch im Grundsatz und Wahlprogramm, sowie im Werbematerial spiegelt sich die Haltung für Transrechte wieder. Oder darin, wie bunt die Leute bei den Parteitagen sind.
Hast du Beispiele für diese Transfeindlichen Aussagen? Hast du dem Vorstand geschrieben (in dem Fall würde mich die Antwort interessieren) oder erwartet, dass der Vorstand auf jedem Kanal jede Nachricht überwacht? Ich habe bisher von jedem Vorstand eine Antwort auf meine Mails bekommen. Sebastian Alscher (Vorstand 2020) kenne ich von ein paar Parteitagen persönlich und er würde es sicher nicht willkommen heißen wenn jemand sagt er toleriert solche Leute.
Als Ansprechpartner gibt es auch die Vertrauenspiraten, die genau dafür da sind solche Konflikte mit anderen Mitgliedern zu klären.
Ich kenne Sebastian Alscher und hab sogar mit ihm Overwatch gespielt. Es wurde angesprochen und anscheinend mit Vorstand besprochen, aber ein Statement kam viel zu spät (erst nachdem ich ausgetreten war). Ich war auch in der AG wo für LSBTI zuständig war (Queeraten) und bin zeitgleich mit andere von dort ausgetreten, aber im Vergleich zu den anderen bin ich nicht in die Grünen eingetreten.
Für Beispiele ist es vier Jahre her und ich muss mal vom damaligen Sprecherin vom AG den Artikel erstmal finden die veröffentlicht wurde.
Find ich leider nicht mehr. Es ging darum, dass eine aus der AG Queeraten transfeindlich von jemanden angefeindet wurde. Sie hatte dann jemanden vom Vorstand darüber informiert. Es wurde aber leider immer wieder aufgeschoben. Irgendwann hat es gereicht und sie trat aus und veröffentlichte eine Erklärung dazu. Ich trat kurz danach aus. Ich trat hauptsächlich aus weil es ich aus meiner Landesvorstand diesen Aufschieberitis kannte und mir wurde ständig zugesichert, dass ich Aufwandsentschädigung für Plakate aufhängen bekäme aber nach drei Jahre und mehrfach nachhaken kam nichts. Ich hatte damals wo ich Plakate aufgehängt hatte ALG1 gehabt. Es wurde ständig darauf gedrängt was zu machen uns dann wende ich eigene Zeit und Ressourcen um in zwei Landkreise Plakate aufzuhängen. Es ging um ca. 80€ an Fahrkosten. Das mit dem Transfeindlichkeit war nur der Auslöser dafür dass ich ausgetreten war weil mir das ständige aufschieben mir leid war. Ich hab sogar Sebastian darum gebeten den Schatzmeister meines Landesverbandes Feuer unterm Hintern zu machen. Es kotzt einen an wenn man ständig was zugesichert wird und dann nix passiert.
Wegen der Transfeindlichkeitssache muss ich schauen ob Lydia oder Laura von den Queeraten noch die Einzelheiten wissen. Es halt Jahre her.
Ok danke dir für die Hintergrundinfos. Das geschah außerhalb meines Umfelds. Die Verzögerung vom Statement ist natürlich ärgerlich (Das Statement an sich habe ich damals sogar mitbekommen).
Mit dem Schatzmeister hattest du wohl ordentlich Pech. Ich bin in Bayern aktiv, hier funktioniert das mit dem Aufwandsentschädigungen wunderbar. Ich würde ich mich über den Namen des Schatzmeister freuen, einfach damit ich richtig wählen kann, wenn er mal auf Bundesebene antritt. Falls du das Bundesland nicht verraten willst, was du damit indirekt tust, versteh ich das natürlich auch.
Dank dir für deinen Einsatz damals! Unter dem Umständen kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du dann frustriert warst.
Ich war in der Frühzeit bei den Piraten und der erste große BuKo nach dem ersten kleinen Wahlerfolg war… erschreckend.
Weil man die direkte Demokratie so ernst nahm, nahm man wirklich jeden auf und wollte man wirklich jeden sprechen lassen… da kamen (zwischen jede Menge vernünftigen Leuten) Flacherdler und Homöopathen und große Mengen an sonstigen Esoterikern die alle den Strahlentod durch Rundfunk oder Kondensstreifen oder Reptiloide oder die Abkehr von den Ahnengeistern befürchteten zu Wort.
Soweit ich weiß wurde das irgendwann korrigiert aber von den sechs Jahren die ich Zeit hatte aktiv Arbeit in die Piraten zu stecken bin ich vier Jahre vor Schreck fern geblieben.
Ich war mal vor fast 20 Jahren “nationalliberal” (jetzt bin ich Sozialist*in, also weiter Weg gekommen) und der Verein wo ich damal drin war, war um einiges schlimmer, die Ancaps, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker haben mich so geekelt, dass ich letzten Endes nach links getrieben wurde.
Google mal Susanne Kablitz und lies mal die Gründe warum sie Suizid beging und du wirst wissen wie die Leute in der Partei wo ich vor Piraten war getickt hatten.
Ja, bin seit neuestem in der Partei DIE LINKE. Bin sehr gespannt wie das alles wird.