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Gegenpunkt: Die Telekom war früher staatlich und Teil der Post. Der Service war schlechter und der Preis höher.

Man durfte nichtmal sein Telefon selbst einstecken, geschweige denn ein Modem.

Ortstarif im 8-Minuten-Takt ist heute zum Glück ein Fremdwort.

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tl;dr: Wir haben nie damit aufgehört.

Der Versuch Gefängnisse zu privatisieren wurde vorerst abgesagt, weil es sich nur lohnt wenn man, wie in den USA, auf Menschenrechte verzichten kann und das ging bei uns (noch) nicht so weit.

Altenheime, Krankenhäuser werden seit Jahren privatisiert. Immer mehr private Kinderbetreuung von privaten Kindergärten über Tagesmütter bis hin zu Privatschulen seit Jahren.

Privatisierung von Friedhöfen ist ein Ding, spricht halt keiner drüber.

Hier in der Gegend hat eine Stadt das Gebäude des Altenheimes verkauft und dann gemietet. Jetzt wurde dem Altenheim gekündigt, weil der Investor einen zahlungsfähigeren Mieter gefunden hat, Pech für die alten Leute.

Kanalnetz und Trinkwasser verkaufen? Aber klar doch: https://www.welt.de/regionales/nrw/article171329574/Wenn-die-Provinz-einfach-ihre-Kanalisation-verkauft.html

Alles was auch nur ein kleines bischen Profit verspricht wird verkauft, der Rest bleibt in staatlicher Hand und dann wird dort gekürzt weil die Kasse gewollt leer ist.

Das Geld das in diesem Falle gewonnen wird geht garantiert nicht in die Jugendförderung sondern in die “Wirtschaftsförderung” aka Klientelpolitik der FDP.

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Ich weiß ja nicht welcher Jahrgang ihr seid, aber ich kenne noch die Bundespost aus Kindheitstagen. Da war dann seeeeeeeeeehr laaaaaange am Amtsschalter warten angesagt, wenn man mal ans Sparbuch wollte. Man war auch kein Kunde sondern „Antragssteller“. Telefonanschlüsse hat man damals auch zur Geburt des Kindes beantragt, damit der irgendwann mal „genehmigt“ wurde. In der BRD wohlgemerkt.

Merke: Nicht immer ist die staatliche Amtsstube der beste Weg. Ich finde das sieht man deutlich bei Telekom und Post.

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Ja, und davor musste man noch monatelang auf seine Post warten weil mal wieder irgendein Alpenpass zugeschneit war und die Postkutsche nicht durchkam!

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Für Pakete war das tatsächlich so!

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Das “früher war es kacke umgesetzt deshalb wird es auch in Zukunft eine schlechte Idee sein” Argument ist auch ein alter Klassiker.

Ich möchte alle meine Basic needs bitte aus staatlicher sicherer Hand haben und nicht von irgendeinem gewinnorientiertem Arsch abhängig sein der meine Wohnung, mein Trinkwasser oder mein Altenheim bei der nächsten Gelegenheit an sonst wen verschärbelt weil er damit ein paar Euro plus macht.

Dazu zähle ich Wohnung, Infrastruktur für Strom, Heizung, Wasser, Internet Glasfaser Anbindung etc. Gerne mit privaten Providern oben drauf. Gerade bei Strom und Internet geht das sehr gut. Aber die infra muss vom Staat kommen. Ohne Gewinnabsicht!

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Transport-Infrastruktur bitte auch.

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Die Vorratsdatenspeicherung wurde von den ISPs verhindert. Die haben dagegen geklagt.

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Ich bin nicht sicher, was du mit deiner Frage meinst. Die KfW ist immernoch der größte Einzelaktionär der Post, die Anteile haben sich durch den Verkauf aber von um die 20% auf um die 16% reduziert. Der Rest war schon die ganze Zeit privatisierter Streubesitz.

Gemacht wurde das, um das Haushaltsdefizit zu decken, was ich nicht unbedingt für dumm halte. Irgendwoher muss das Geld ja kommen.

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Ich würde auch stark vermuten dass die Post in ein paar Jahren eh nichts mehr wert sein wird. Briefpost nimmt ja immer mehr ab.

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Das Volumen an Zeitschriften und individuell gestalteten Briefe nimmt ab, dafür nimmt das Volumen von Werbepost und Paketen (DHL ist Teil der Deutschen Post) zu. Investoren würden diese Aktien auch nicht kaufen, wenn es nichts zu holen gäbe.

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Pakete nehmen zwar zu aber DHL Anteil an Paketen ist auch eher abnehmend, ist zumindest mein Eindruck. Werbepost gibt es noch? Dank Aufkleber am Briefkasten habe ich da schon lange nichts mehr bekommen. Adressierte Werbepost kommt jedenfalls auch eher per Email heutzutage.

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Die Deutsche Post ist genauso wie Deutsche Telekom und Deutsche Bahn ein internationaler Großkonzern geworden. Der meiste Umsatz wird inzwischen im Ausland gemacht. Wurde auch dieses Jahr in DHL Group umbenannt. Von vormals „Deutsche Post“ DHL group.

Da ist nix Nullsummenspiel, weil der Kuchen über die Jahre größer wurde und die Kfw quasi nur ein Teil des vergrösserten Kuchens verkauft hat.

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Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, verkaufen, nur weil man keinen Kredit aufnehmen will? Das wirkt kurzsichtig auf mich.

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Irgendwoher muss das Geld ja kommen.

hmm ja woher kommt eigentlich das Geld? Das erstellen doch Unternehmen, oder? /s

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Überleg mal, was da gemacht wird: Da wird staatliches Eigentum an private Investoren verkauft, um dann die Einnahmen wieder an private Investoren zu verteilen. Das ist ein Nullsummenspiel, bei dem einfach nur der Service der Post weiter leidet und somit deutsche Basis-Infrastruktur sich verschlechtert (die Investoren wollen ja Rendite haben). Durch verschlechterte Postdienstleistungen haben (auch) Unternehmen größere Probleme, ihre Geschäfte zu betreiben.

In unserem aktuellen kapitalistischen Wirtschaftsmodell sind staatliche Haushaltsdefizite essentiell, sonst funktioniert das mit dem Wachstum nicht.

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Ja, ich verstehe das schon und ich verteidige das damit nicht, also so war es nicht gemeint. Aber es ist ja nicht so, als sei die Post gerade stillschweigend privatisiert worden, das ist vor Jahrzehnten bereits passiert. Hier wird jetzt an einer Schraube gedreht, um Geld für andere prekäre Missstände zu haben.

So oder so eine miese Situation, aber wenn wir sowas wie die Schuldbremse und den ganzen ideologischen neoliberalen Schwachsinn wollen, ist das hier eben nur eines von vielen Symptomen.

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Ich würde das Argument umdrehen und sagen, da Daseinsvorsorge Staatsaufgabe ist darf so etwas nicht passieren und das CashMoney™ muss in der Folge anderswoher organisiert werden. Die Politik muss sich ja die Realität akzeptieren bevor man versuchen kann sie zu verändern. Ob das in der Folge heißt dass die FDP eigentlich unwählbar ist, hat im ersten Schritt keine Auswirkungen.

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Man könnte eventuell steuern erheben oder Schulden machen. Ein Staatshaushalt ist kein Privathaushalt. Man hat stellschrauben. Das Kapital aufzubrechen weil man Angst hat Politik zu machen ist keine Lösung.

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Ich fand ja auch die Meldung spannend, das die Bahn Schenker verkaufen will einen der wenigen profitablen Unternehmenszweige. Verstehe sowas immer nicht.

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Schenker ist halt quasi direkte Konkurrenz im eigenen Haus.

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Aber das ist doch eigentlich ein Vorteil wenn die gesamte Logistik aus einer Hand kommt. Die könnten dann theoretisch optimieren das längere Strecken über Cargo läuft und damit einen Kostenvorteil ggf bekommen.

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Theoretisch. Praktisch sind das zwei ziemlich unabhängige Firmen.

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Seit wann haben wir wieder angefangen […] natürliche quasi-Monopole zu privatisieren?

Kommt drauf an, wann du meinst, dass wir damit aufgehört hätten.
Die Privatisierung des Telefonnetzes war z.B. 1995.

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Ich hätte iwie gedacht, dass es mittlerweile einfach klar ist dass man nicht das Tafelsilber verscherbelt. Ich dachte nicht das SPD und Grüne das mittragen aber beim ausformulieren fällt mir gerade auf, dass ich mich ständig wundere was in dieser Koalition möglich und unmöglich ist…

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Deutschland scheint keine wirtschftlich linken Grossparteien zu haben.

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Selbst Die Linke ist fast schon die Mitte: Politischer Kompass zur Bundestagswahl 2021

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