Ja, ich verstehe das schon und ich verteidige das damit nicht, also so war es nicht gemeint. Aber es ist ja nicht so, als sei die Post gerade stillschweigend privatisiert worden, das ist vor Jahrzehnten bereits passiert. Hier wird jetzt an einer Schraube gedreht, um Geld für andere prekäre Missstände zu haben.
So oder so eine miese Situation, aber wenn wir sowas wie die Schuldbremse und den ganzen ideologischen neoliberalen Schwachsinn wollen, ist das hier eben nur eines von vielen Symptomen.
Ich würde das Argument umdrehen und sagen, da Daseinsvorsorge Staatsaufgabe ist darf so etwas nicht passieren und das CashMoney™ muss in der Folge anderswoher organisiert werden. Die Politik muss sich ja die Realität akzeptieren bevor man versuchen kann sie zu verändern. Ob das in der Folge heißt dass die FDP eigentlich unwählbar ist, hat im ersten Schritt keine Auswirkungen.
Ich wollte gerade ganz bewusst die FDP nicht nennen, weil ich hier nicht die Perspektive künstlich verengen wollte, aber… ja klar, natürlich meine ich damit auch sehr die FDP.
Deinem Argument würde ich beipflichten unter der Annahme, dass Alternativen entsprechend geprüft und priorisiert werden. Ich ahne nämlich als Alternative die Finanzierung über Steuern und Abgaben der Bevölkerung. Wenn man das abwägt, würde ich die Rückführung ins Private der Post aber sicherlich vorziehen, auch, wenn ich es alleinstehend nicht gutheiße. Es ist leider so, dass der Ideenreichtum der Politik (egal welcher Couleur) in Deutschland sehr eingeschränkt ist und somit auch die Handlungsoptionen.