Quasi ausgehend von diesem Post und der Aufforderung von @Seven@feddit.de folgend.

0 points

Ja, ich habe auch schon psychische Gewalt erlebt. Mir fiel es zum Glück leichter diese zu erkennen und die Beziehung zu beenden, ohne das ich davon etwas im ernsteren Sinne mitgenommen habe.

Ich finde das Thema wird meist nur am Rand beleuchtet und das ist deutlich zu wenig, also ja, unterrepräsentiert. Das liegt aber auch mit an dem aufgebauten Bild des Mannes der keine Gefühle zeigen darf usw.

Unterrepräsentiert, aber nicht auf Kosten des Themas Gewalt gegen Frauen bzw. durch dieses.

Gewalt trifft alle Geschlechter und man sollte da nicht unterscheiden sondern allen Opfern Hilfe anbieten, ohne Stigma oder sonstiges. Schon gar nicht sollte man eine Neidkultur in “wer ist mehr betroffen” aufbauen und die Geschlechter gegenseitig mit dem Finger zeigen lassen.

Subjektiv habe ich manchmal schon das seichte Gefühl, das Männer verallgemeinernd als Gefahr dargestellt werden und hoffe, das das nicht weitergeht. So wie nicht alle Frauen verletzend sind so sind es auch nicht alle Männer.

permalink
report
reply
0 points

Nein, und ich gehe sogar ganz dreist to weit zu behaupten, dass das eine mehrheitsfähige Meinung ist:

Niemand fühlt sich als Mann von der Debatte über Gewalt gegen Frauen vernachlässigt. Das sind ebenfalls Opfer, die Hilfe brauchen. Männer fühlen sich vernachlässigt, weil sie vernachlässigt werden. Und weil der verzweifelte Versuch wenigsten irgendwo Aufmerksamkeit zu bekommen, dann mit derartiger Polemik beantwortet wird, wie in deiner Frage. Netter Versuch Opfer gegen andere Opfer auszuspielen!

permalink
report
reply
0 points
*

Netter Versuch Opfer gegen andere Opfer auszuspielen!

Oh wenn das so rüber kam, dann tut mir das leid. Ich habe die Frage schon ernst gemeint und begründe das auch hiermit. Entsprechend nun die Frage warum du diese Frage als Polemik, bzw. ein ausspielen der Opfer gegeneinander empfindest.

permalink
report
parent
reply
0 points

Mein Antwort findest du bereits in genau deinem verlinkten Thread:

Aber der Einfachheit nochmal: “Könnte daran liegen, dass die Zahlen klar ausdrücken, dass Gewalt gegen Männer keine Randerscheinung ist, die Beschäftigung mit dem Thema und auch jegliche Hilfestellung aber sehr wohl.”

Guck doch einfach in den Thread, den deine Frage ausgelöst hat. Einer der Grundtöne “Gewalt gegen Männer existiert doch praktisch nicht und ist nur eine billige Masche um Gewalt gegen Frauen zu relativieren.”, gespickt mit den üblichen aber allgemein als Diskussionsbasis akzeptierten Lügen wie “90% aller Gewalt in Beziehungen gehen von Männern aus!”.

Das ist exakt der Stand der Diskussion in Deutschland. Passend dazu gibt es in Deutschland auch bedeutend mehr ganze Frauenhäuser als einzelne Schutzstellen für Männer (Ich finde schon spontan den Artikel von ich glaub 2020 nicht, nachdem die Schutzstellen für Männer allien in NRW massiv aufgestockt wurden und jetzt sogar 2-stellig sind, werd’ aber weitersuchen…). Oder um Mal einen weiteren Grundtenor zu zitieren: “Selber Schuld, wenn die keine Freunde haben, auf deren Couch sie übernachten können. Die werden schon wissen, was sie zu Hause falsch gemacht haben.”. Vergleich das doch mal mit dem Stand in Sachen Gewalt gegen Frauen… Kommen dir die Parrallelen bekannt vor oder bist du nicht alt genug, um dich an die Mitte des letzten Jahrhunderts zu erinnern?

Oder um mal einen Kriminologen und Soziologen zu bemühen:

“Häusliche Gewalt ist zwischen den Geschlechtern ungefähr gleich verteilt. Tatsächlich sind Frauen und Männer in annähernd gleichem Umfang Täter und Opfer häuslicher Gewalt. Dies zeigen Dunkelfeldstudien, die inzwischen in großer Zahl vorliegen und in sekundäranalytischen Arbeiten methodisch hinterfragt, kritisch gewürdigt und bezüglich der Haupttendenz der Ergebnisse zusammengefasst worden sind. Danach legen Frauen und Männer nahezu gleich häufig aggressives Verhalten an den Tag, Frauen sogar etwas mehr. Messmethoden, Art und Größe der Stichproben sowie einige sonstige Unterschiede der in die Analyse einbezogenen insgesamt 82 Untersuchungen bewirkten nur vergleichsweise geringe Abweichungen von diesem Gesamtbefund. Bei den wahrgenommenen Verletzungen ergab sich ein Übergewicht für die Frauen von 62% zu 38%”

Das ist übrigens 20 Jahre alt. Hast du irgendwie das Gefühl, dass sich da der Diskussionsstand heute wiederfindet?

Und was machen wir stattdessen, wir fallen wieder mal auf eine Scheindiskussion herein und fragen uns wie frauenhassende Männer es wagen können, Gewalt gegen Frauen mit ihren empfundenen Wehwehchen herunterzuspielen.

Verdammt nochmal: Wacht auf. Kein einziger Mann, der Gewalt in der Beziehung erlebt, schmälert damit die Gewalt die Frauen erleiden müssen in irgendeiner Weise. Häusliche Gewalt / Gewalt in der Beziehung ist kein geschlechterspezifisches Problem (das kann dir quasi jeder Soziologe erzählen) und wir müssen endlich aufhören so zu tun. Es gibt lediglich Opfern und Täter und erst in viel, viel späterer Instanz bei der Analyse der Details geschlechtsspezifische Unterschiede. wäre schön, wenn wir mal an den Punkt kommen, in dem die Dunkelziffer nicht mehr der mit Abstand größte Posten ist und deratige Analysen endlich einen praktischen Nutzen haben.

permalink
report
parent
reply
0 points

Von Gewalt betroffene Männer mögen bitte über ihre Erfahrungen Sprechen, aber dieses hineingrätschen in andere Debatten (insbesondere dieser) hat doch einen bitteren Beigeschmack… zumal die zahlreichen „aber was ist mit…“ Kommentare absolut keine Seltenheit und ehrlich gesagt nervend und unpassend sind.

„Männer“ und „Frauen“ sind kein Kollektiv, jeder Mensch hat eigene Erfahrungen gemacht und trägt eine individuelle Last mit sich. Lasst uns bitte auch so darüber reden.

permalink
report
reply
0 points

Nein

permalink
report
reply
0 points
*

Hab’ noch nie körperliche Gewalt von Frauen abgekriegt, aber psychische “Spielchen” von meiner Ex. Wird halt von den meisten verniedlicht/vernachlässigt.

ABER: Das ist, wie ich finde, die gleiche Debatte wie bei “Black Lives Matter” und der Gegenbewegung “All Lives Matter”. Quasi übersetzt: Natürlich ist “Gewalt gegen Frauen” schlimm, aber es gibt “Gewalt gegen alle”.

Es sollte halt erstmal denen geholfen werden, die am meisten leiden…und das sind nun mal statistisch Frauen. Und bevor jemand mit Dunkelziffern etc. ankommt: Die gibt es auf beiden Seiten.

Edit: Um auf die Frage von OP noch zu antworten: Nein, da es im Moment für andere Teile der Gesellschaft schwieriger ist.

permalink
report
reply
0 points

Es sollte halt erstmal denen geholfen werden, die am meisten leiden…und das sind nun mal statistisch Frauen.

“Die meisten die leiden sind Frauen” und “Frauen sind die die am meisten leiden” sind zwei sehr verschiedene Aussagen die man nicht durcheinander werfen sollte, egal ob eine oder beide wahr sind (dazu möchte ich hier explizit keine Aussage treffen weil wir keine Daten zur zweiten Aussage haben).

permalink
report
parent
reply
0 points

ABER: Das ist, wie ich finde, die gleiche Debatte wie bei “Black Lives Matter” und der Gegenbewegung “All Lives Matter”.

Ich finde das sich die Situation hier leicht unterscheidet. Bei “Black Lives Matter” wurde die Debatte durch konkrete Polizeigewalt gegen People of Color ausgelöst. Die jetzige Debatte hingegen wurde durch die neuen Zahlen zur Gewalt in Beziehungen ausgelöst und sollte sich meiner Meinung nach um alle Opfer der Gewalt drehen und die Ursachen bei den Täter*innen beleuchten. Natürlich sind dies hauptsächlich Frauen, aber es sind eben auch immer noch über drei Männer pro Stunde und diese kommen in der Debatte leider gar nicht zur Sprache oder falls sie Angesprochen werden, werden sie meiner Wahrnehmung nach weggewischt.

Natürlich widerspricht das nicht der Tatsache, dass Frauenhäuser unterfinanziert sind, es eine Prävention geben muss oder 4/5 der Täter eben Männer sind, aber eigentlich sollte es eben um alle Gewaltopfer gehen.

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Ausgangssituation:

  1. Eine Person of Colour kommt wegen Polizeigewalt ums Leben. People of Colour werden schon lange unterdrückt und überdurchschnittlich häufig Ziel dieser Agressionen.
  2. Neue Statistiken zeigen, dass überwiegend Frauen von Gewalt betroffen sind. Frauen sind statistisch schon lange überdurchschnittlich oft Ziel dieser Agressionen.

Ähnlichkeiten àla “All Lives Matter”:

  1. Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!
  2. Aber es gibt auch Gewalt gegen Männder…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Männer sind!

Ich finde es ziemlich schade, dass du komplett der Argumentation von “All Lives Matter” folgst aber nicht erkennst, dass die Debatte quasi die gleiche ist.

permalink
report
parent
reply
0 points
*
  1. Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!

Wenn der Kernunterschied zwischen Black und All Lives Matter wäre, dass All Lives Matter Polizeigewalt gegen jeden als Problem sieht, statt spezifisch gegen PoC, fände ich ALM nicht so moralisch verwerflich, wie sie tatsächlich sind. In meiner Beobachtung fordern sie nämlich nicht z.B. generell besseres Training, mehr Aufsich, striktere Regeln und härtere Strafen für Polizisten, was ja dem namentlichen Ziel, alle Leben zu schützen, entspräche, sondern im Gegenteil eher mehr Waffen und Schutz vor Konsequenzen für Polizisten und härteres Vorgehen gegen “Kriminelle”. Der Name “All Lives Matter” ist hier also nicht wörtlich als Aussage über ihre Ansichten zu verstehen, sondern eher als Gegensatz zu “Black Lives Matter”, ohne den PR-Nachteil zu haben, “Black Lives Don’t Matter” zu heißen.

Genauso sehe ich nicht, warum es generell falsch sein soll, auf mehrere Aspekte eines Problems aufmerksam zu machen, solange die Lösung dieser Aspekte sich nicht gegenseitig widerspricht.

Um auf die konkrete Debatte zurück zu kommen: Gewaltprävention und Schutzräume für Opfer können doch algemein gefördert werden. Gleichzeitig kann man über die jeweils besonderen Schwierigkeiten verschiedener Täter/Opfer-Konstellationen eingehen, ohne die jeweils anderen zu vernachlässigen.

Edit: Natürlich heißt das nicht, dass Unterstützung gleichmäßig verteilt werden muss. Personengruppen können unterschiedlich stark betroffen sein. Wenn 4/5 der Opfer Frauen sind, macht es natürlich keinen Sinn, genauso viele Schutzräume für Männer wie für Frauen zu schaffen und wenn Polizeigewalt überproportional PoC betrifft, muss auch ein besonderer Augenmerk auf die Ursachen dafür gelegt werden.

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!

Das ist nicht die Position der Menschen, die den “All Lives Matter”-Slogan verbreiten. Vielmehr stellen sich viele damit auf die Seite der Polizei und behaupten, Polizisten seien oft die Opfer von Gewalt. Sieht man auch daran, dass oftmals “All Lives Matter” und “Blue Lives Matter” synonym benutzt werden.

Das Statement wäre also “Aber in den USA werden auch Polizisten durch Schwarze erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Polizisten sind!”

Finde, deswegen funktioniert der Vergleich nicht.

Im Gegenteil, “Black Lives Matter” will ja darauf aufmerksam machen, dass BIPOC in den USA sich mit einer ganz spezifischen Art der Gewalt konfrontiert sehen, die andere Demografien so einfach nicht erleben. Also dass BIPOC aufgrund von Racial Profiling oft Opfer von durch Polizisten begangene Gewalt werden, und dass es eben einfach kein vergleichbares Racial Profiling zum Schaden von Weißen Menschen gibt.

Würde man das auf häusliche Gewalt in Deutschland übertragen, dann würde man ja auch implizieren, dass nur Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind und dass, obwohl es natürlich auch Gewalt gegen Männer außerhalb des häuslichen Kontexts gibt, Männer systemisch keinerlei häusliche Gewalt erfahren.

Daher finde ich den Vergleich einfach schlecht.

permalink
report
parent
reply
0 points

Wenn du dachtest, dass Hilfsangebote für weibliche Gewaltopfer unterfinanziert sind, warte bis du siehst, wie unterfinanziert Hilfsangebote für männliche Gewaltopfer sind …

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Hier hat doch niemand etwas über die Finanzierungssituation geschrieben.

permalink
report
parent
reply

DACH - jetzt auf feddit.org

!dach@feddit.de

Create post

Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!

Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos

Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !

Banner: SirSamuelVimes

Community stats

  • 6

    Monthly active users

  • 5.8K

    Posts

  • 52K

    Comments