0 points

das Lustige btw.: Mein Großvater mütterlicherseits hat mir damals, als in Düsseldorf die Schadowstraße groß umgebaut wurde, die Straßenbahn unter die Erde gelegt werden sollte und später dann auch die Autos von dieser wirklich einkaufstarken Straße verbannt werden sollte, mit vollem Ernst gesagt, dass die Läden dann leiden und schließen würden.

Sein Argument damals: “Dann sehen die Auto- und Bahnfahrenden ja die Schaufenster nicht mehr und gehen deswegen auch nicht mehr in die Läden.”

Ohne Witz, das war wirklich seine Behauptung. Und naja, jetzt ist die Schadowstraße umgebaut (gegen den vehementen Widerstand von Politikern, die genau so gedacht haben btw.) und die Läden, die dort vorher jammernd wegen der Baustelle geschlossen hatten, sind schon lange wieder vermietet, sind voll, die Straße quillt vor Fußgängern geradezu über (so sehr sogar, dass der Radweg in der Mitte quasi nicht genutzt werden kann…).

Natürlich gibt es von allen Seiten noch Verbesserungsvorschläge, wird nach noch mehr Grün verlangt, sollte der Radweg entweder verschwinden oder besser markiert bzw. abgegrenzt werden, aber mittlerweile sagt NIEMAND mehr etwas von wegen “bitte bringt die Autos zurück”.

Es ist eine solche Wohltat für eine Stadt, wenn in der Innenstadt eben KEINE Autos mehr rumfahren müssen. Aber es ist eben wie eine Droge, von der man die Menschen erst wieder runter bekommen muss. Nur wollen die Fixer (in Form der Autolobby, der FDP und der Union) das eben mit Händen und Füßen verhindern - denn die verdienen daran ja gut…

permalink
report
reply
0 points

Es ist eine solche Wohltat für eine Stadt, wenn in der Innenstadt eben KEINE Autos mehr rumfahren müssen.

Überall in der Stadt, nicht nur im Zentrum. Ich halte von den autofreien Fußgängerzonen im Zentrum aber relativ wenig. Die sind ja oft Orte, an die mit dem Auto hingefahren wird, um durch seelenlose Ketten und Cafes zu flanieren. Zieht auch unnötigerweise Leute vom Land in die Stadt. Sollen die lieber außerhalb der Stadt amerikanische Superkomplexe kriegen und alle, die einen modernen Lebensstil pflegen wollen, mit einer modernen Innenstadt versorgt werden. Ein lebenswertes Mischgebiet mit Platz für Kultur und Zivilgesellschaft.

permalink
report
parent
reply
0 points

Die sind ja oft Orte, an die mit dem Auto hingefahren wird, um durch seelenlose Ketten und Cafes zu flanieren. Zieht auch unnötigerweise Leute vom Land in die Stadt.

Mein Brudi in Christus, du hast soeben amerikanische Superkomplexe beschrieben.

Ein “lebenswertes Mischgebiet mit Platz für Kultur und Zivilgesellschaft” braucht eben auch autofreie Zonen, es braucht ja einen Ort an dem Leute sich treffen und miteinander reden können und nicht nur zum anhupen und zwischen lauten Autos anschreien.

permalink
report
parent
reply
0 points

Mich stört nicht die Autofreiheit der Innenstädte, sondern warum und was man dann daraus macht.

permalink
report
parent
reply
0 points

Malls sind Einkaufsstraßen, die dem mallbeteiber gehören, und wofür er gute Miete verlangt. Nur erschaffen diese malls keine neuen Kunden wie es der Stadt beim Projektvorschlag versprochen wird, sondern ziehen sie nur aus Innenstädten und der Umgebung weg an den Stadtrand wo Baugebiet billig ist. Das ist auch nötig, da 50% der Bauflächen für Parkplätze verwendet wird, den dann alle Läden mit finanzieren müssen.

In den Innenstädten gehen dann die kleinen Läden kaputt da Kunden wegbleiben und die Ladenmiete in der Mall zu hoch ist für Läden mit kleinen Gewinnspannen oder Umsätzen.

permalink
report
parent
reply
0 points

Ich erinnere mich an die Baustelle und wie Läden geschlossen haben. Das war die Wehrhahn-Linie, oder?

Den Abschluss habe ich nicht mehr mitbekommen.

permalink
report
parent
reply
0 points

jap, Wehrhahnlinie. Da meine Großeltern direkt an der Rampe der einen Tunnelröhre gewohnt haben, hab ich das quasi live mitbekommen. Von Anfang bis Ende. Und ich war auch einer der Glücklichen, der dann durch den Tunnel und die Stationen durch ist, bevor offiziell eröffnet wurde.

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Ja, na wenn es irgendwann länger dauert, irgendwo hin zu kommen, dann fährt man da nicht mehr hin. Das reduziert natürlich den Verkehr und ist gut für die Lebensqualität der Menschen an der Straße. Nur für die, die dann Zuhause bleiben vielleicht nicht. Man müsste einen Weg finden, denen, die echte Optionen haben (Stadtmenschen) diese schmackhaft zu machen, ohne es denen, die keine haben zu verleiden, sich mit anderen zu treffen…

Edit: zu den downvotes: Ist der Sinn von diesen nicht, Beiträge die interessant sind hoch zu voten und unerheblichen runter? Ich glaube (aber vielleicht bin ich da jetzt voreingenommen), dass viele das als “sehr ich auch so” und “bin ich nicht der Meinung” benutzen. Ist das nicht schade? Verlieren wir so nicht die Meinungsvielfalt, wenn wir Nicht-Mainstream Meinungen bestrafen?

permalink
report
reply
0 points

Verlieren wir so nicht die Meinungsvielfalt, wenn wir Nicht-Mainstream Meinungen bestrafen?

Naja deine Meinung geht ja nicht verloren. Im Gegenteil, sie ist sogar schneller aufzufinden. Wer nach Kontrovers sortiert, findet sofort eine “Nicht-Mainstream” Meinung.

Ich würde deinen Kommentar z.B. spezifisch runterwählen, weil er:

  • schlecht formuliert ist (habe ne weile gebraucht um zu checken, wer “die dann Zuhause bleiben” ist)
  • bei jeder Gelegenheit nicht-Stadtmenschen anmerken, dass der ÖPNV außerhalb der Stadt kacke ist, dabei sind sich ja alle Einig, dass dieser besser werden muss und dass Autoverbote auch guten ÖPNV und Fahrradinfrastruktur bedeuten müssen. Und ich es einfach leid bin das zu hören.
  • weil Induzierte Nachfrage existiert und diese in beide Richtungen funktioniert

Generell finde ich, dass Up- und Downvotes ein super Tool sind, um schnell Zustimmung oder Abneigung auszurücken. Ich habe nunmal nicht immer die Zeit um einen Konstruktiven Kommentar zu verfassen bzw. die Lust/Energie, mich auf eine Diskussion mit Leuten im Internet einzulassen. Darüber hinaus bin ich auch nicht so super gut darin, mich mit Worten auszudrücken.

permalink
report
parent
reply
0 points

Also öffentlicher Nahverkehr, der kein schlechter Witz ist, Fahrradwege, die (ganz im Gegensatz zur Straße 30cm weiter) nicht nur Schlagloch sind etc? Wirkt machbar, wenn der Wille da wäre.

permalink
report
parent
reply
0 points

Ja. Ist er aber nicht. Man will da kein Geld ausgeben und daher macht man nicht den ÖPNV besser, sondern das Auto schlechter, dass ist billiger. Dabei gibt es meiner Meinung nach durchaus Gründe für Autos. Wenn ich mit meinen drei Kindern in den Wald fahre fahre, dann kann ich öfters nicht so gut planen, wann eines sich verletzt oder müde wird. Ich brauche Kinderwagen und Ersatzklamotten etc. Da ist ein Auto schon sehr viel besser als ein Bus, selbst wenn der öfters fahren würde. Erwachsene in der Stadt dagegen brauchen sicher eher selten eins…

permalink
report
parent
reply
0 points

Warum sollen Stadtmenschen geringere Lebensqualität in Kauf nehmen, damit andere sich mehr Wohnraum für sich im Umland leisten können?

permalink
report
parent
reply
0 points

Das habe ich auch nicht gesagt. Ich wäre voll für ein Limit der Autos in Städten. Aber wenn es plötzlich Tempo 30 in den Orten gibt, die man auf dem Land durchfahren muss, weil es der einzige Weg zum nächsten Ort ist, dann ist das nicht gut. Autos braucht man in Städten nur sehr begrenzt. Ich wäre für Parkplätze am Stadtrand und ÖPNV dort rein.

permalink
report
parent
reply
0 points

Aber wenn es plötzlich Tempo 30 in den Orten gibt, die man auf dem Land durchfahren muss, weil es der einzige Weg zum nächsten Ort ist, dann ist das nicht gut.

was ist denn at 30 statt 50 so schlimm? Ich finde das Beispiel sehr konstruiert…

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Ich bin ehrlich, ich hänge der extremen und idealistischen Meinung an dass niemand außerhalb von Städten leben sollte. Das Leben “auf dem Land” macht nur eines: Natur zerstören.

Ja, ich weiß es gibt zahlreiche gute Gründe warum bestimmte Menschen unbedingt auf dem Land leben müssen. Aber ich finde wir sollten uns davon weg bewegen und darauf konzentrieren wie man das Leben in Städten für alle gut und bezahlbar machen könnte. Damit wir hoffentlich irgendwann dahin kommen dass die Natur um Menschen-Städte herum ungestört(er) sein kann.

Das Abschaffen von Autos und den vielen Straßen, Parkplätzen, Tankstellen, usw. die dafür notwendig sind, gehört dazu. Wenn dadurch mehr Leute bewegt werden nicht auf dem Land zu leben sehe ich das eher als positive Entwicklung.

permalink
report
parent
reply
0 points

Wenn dich eine 5-10 Minuten längere Fahrt davon abhält, zu einem Ziel zu fahren, dann ist es vielleicht kein wichtiges Ziel.

Und ja, mehr Optionen wären toll. Z.B. ein großer Parkplatz vor der Stadt und eine Mischung aus ÖPNV, Leih(lasten)rädern und guter Stadtplanung, um von dort aus weiterzukommen. Unbequemer als im klimatisierten Auto auf einer vierspurigen Straße direkt ins Zentrum zu fahren? Ja. Besser in jeder anderen Hinsicht als Bequemlichkeit? Definitiv.

permalink
report
parent
reply
0 points

Ich stimme dir zu, dass man nicht mit dem Auto in die Innenstadt muss. Das mache ich auch nicht. Ich wohne auf dem Land und fahre sehr selten Richtung Stadt und wenn, dann fahre ich an den Rand und von dort aus per Leihrad oder Straßenbahn rein.

permalink
report
parent
reply
0 points
*

Finde ich sehr gut, das ist für mich die beste temporäre Lösung für Bevölkerung auf dem Land.

Zum Edit mit den Downvotes: Mir fällt es schwer, eine Meinung zu upvoten, der ich eigentlich widersprechen möchte. Aber im Grunde hast du Recht. Standardmäßig sollte nach Kontroversität sortiert sein, dann würde das System trotz Missverstehen der Downvotes funktionieren.

So oder so, in keinem Fall sollten Downvotes persönlich genommen werden, das können sie nämlich niemals sein.

(Edit: und umgekehrt sollten Upvotes zu keinem Hochgefühl führen, die heißen nämlich auch nichts. Aber unsere Social Media Welt hat uns schön konditioniert.)

permalink
report
parent
reply
0 points

Ja, aber wohin soll das denn führen wenn wir das Auto dem Fußgänger unterordnen? Denkt doch Mal bitte einer an die PARKPLÄTZE!!!1! /s

permalink
report
reply

DACH - jetzt auf feddit.org

!dach@feddit.de

Create post

Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!

Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos

Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !

Banner: SirSamuelVimes

Community stats

  • 6

    Monthly active users

  • 5.8K

    Posts

  • 52K

    Comments