Geht es eigentlich irgendwie ironischer?
Als Geschäftsführer eines kleines Beratungsunternehmens:
Geil!
Macht weiter so.
Ernsthaft.
Finde ich richtig gut von Zoom und all den anderen!
Ihr Vollpfosten!
Ich habe standortbedingt immer das Problem Fachkräfte zu rekrutieren und Sie v.a. zu halten - die Schweiz ist nah, ich bin in einer schwierigen Sparte (Gesundheitswesen), die Möglichkeit entsprechend sein Gehalt nur wenige Kilometer südlich tlw. zu verdoppeln ist einfach für viele zu verlockend und da kann die Arbeit noch so interessant sein und das Teamklima noch so geil: Ich kann jeden Verstehen der da zum Grenzpendler wird.
Aber: Ich biete bundesweit flexibles Arbeiten. Homeoffice,virtueller workspace oder colocation beim Kunden. Stunden komplett flexibel solange es halbwegs zu den Projekten und Kunden passt. Kaum Reisetätigkeit mehr, da wir strikt auf “mostly remote” setzen,auch wenn es mal einen Kunden kostet - wir machen keine Projekte mehr die darauf basieren das wir große Zeitkontingente sinnlos beim Kunden absitzen,auch wenn das gerade im kommunalen Gesundheitswesen noch oft gefordert wird.
Und das vervielfacht mein Talentpotential massiv, ebenso ist die Bereitschaft von MitarbeiterInnen in kleineren Unternehmen zu arbeiten damit deutlich größer. Ich hab seitdem viel weniger Sorgen was das angeht mehr. Teamklima und niederschwellige Kommunikation schaffen wir trotzdem ganz gut, es muss nur formalisierter werden und man muss sich selber mehr am Riemen reißen,gerade als Führungskraft.
Langsam ist auch mal gut mit dem Daheim-Einschließen. Der Wegfall der sozialen Komponente macht auf Dauer den Output kaputt.
Mein letzter Chef musste uns im Büro Sessel sehen. Selbst bei tiefsten Corona war das so. Obwohl wir ein Ticket System hatten das Minuten genau abgerechnet hat und (jetzt kommts) wir dann im großen ganzen 100% per Fernwartung beim Kunden gearbeitet haben.
Tatsache ist das sich alte Gewohnheiten schlecht ändern lassen und kein wirklicher Wille da ist was für den Mitarbeiter zu tun.
Es ist aber auch klar das sich jeder über den Fachkräftemangel beschwert, oder das Leute nix mehr Arbeiten wollen…
Kenn ich. Nach dem ersten Lockdown, in dem ich mir im HO den Arsch aufgerissen habe um zu zeigen, dass mein HO-Konzept funktioniert (was es an den objektiven Zahlen und der gesund gebliebenen Belegschaft gemessen hat) wurde ich mit den Worten “So! Jetzt wollen wir mal wieder richtig arbeiten, ne?” begrüßt. Als dann der HO-“Zwang” kam, war unsere Anwesenheit im Büro dann plötzlich viel wichtiger, als die geltende Rechtslage, frei nach dem Motto “legal, illegal, scheißegal”…
Virtuelle Firmen wären halt einfach das beste. Für Korrespondenz und Meetings gibt’s dann ein paar Räume im gemeinsamen Bürokomplex und alle Mitarbeiter arbeiten sonst von Zuhause. Das spart soviel an Infrastruktur und laufende Immobilienkosten… aber nein das Pendeln und die Prestigeobjekte sind soviel wertvoller als Effizienz.
Man sei überzeugt, dass dieser hybride Ansatz für das Unternehmen der effektivste sei
Klar, ist ja so effektiv zu Hause und im Büro Arbeitsplätze bereit halten zu müssen, trotzdem nahe am Büro wohnen zu müssen wegen des Weges, trotzdem Zeit auf Pendeln zu verschwenden,… nur um dann im Büro wahrscheinlich auch wieder in der gleichen Videokonferenz zu sitzen weil nicht alle dort vor Ort sind an dem Tag. Umgekehrt, wenn alle am gleichen Tag dort sind steht dann das Büro 5 von 7 Tagen der Woche leer.