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Es gibt kein Grundrecht darauf, in der Stadtmitte zu wohnen

Warum sollten nur Reiche zentrumsnah wohnen dürfen? Der Markt bietet halt einfach keine faire Verteilung des Gutes Wohnen an.

Das ist so ein Grundproblem derer, die bezahlbaren Wohnraum fordern: dass die meisten von ihnen das Wohnen im Randgebiet schon für „menschenunwürdig“ halten.

Die Menschen haben halt ihre Arbeit und soziales Leben mitunter dort, und nicht im Randgebiet. Zudem dauert das Pendeln zwischen Randbezirken und dem Zentrum von großen Städten wie Berlin inzwischen auch schon recht lange. Zwischen Köpenick und Mitte etwa liegen 25 Minuten mit der Bahn.

Im Stadtzentrum ist der Platz auch physikalisch schon begrenzt.

Siehe erster Punkt.

Was spricht denn gegen mehr und neu gebaute bezahlbare Wohnungen im (gut erreichbaren) Randbezirk?

Nichts grundsätzliches. Randgebiete können auch attraktive Wohnorte sein. Das Argument besteht darin, dass es wichtig ist, sowohl im Stadtzentrum als auch in den Randbezirken bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen der Menschen zu berücksichtigen und eine ausgewogene Stadtentwicklung zu fördern.

Wenn der Markt das regeln soll, dann führt das zu Ghettos, weniger sozialer Durchmischung und im Endeffekt einfach ein unfaires Gleichgewicht zwischen Arm und Reich.

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Warum sollten nur Reiche zentrumsnah wohnen dürfen?

Das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Aber es kann (schon aus Platzgründen) nicht jeder Mensch in der Stadtmitte wohnen.

Der Markt bietet halt einfach keine faire Verteilung des Gutes Wohnen an.

“Fair” wäre auch eine gleichmäßige Verteilung des Wohnraums. Kleinstädte existieren, Dörfer existieren, der ÖPNV wird zusehends besser - und je mehr Menschen “auf dem Land” wohnen, desto besser wird dort die Infrastruktur.

Die Menschen haben halt ihre Arbeit und soziales Leben mitunter dort, und nicht im Randgebiet.

Das ist ja so weit richtig, aber dort ist der Platz endlich. Selbst, wenn von heute auf morgen sämtliche Eigentümer (also vor allem Grüne und ihre Stammwähler wahrscheinlich…) aus dem Stadtzentrum vertrieben werden: wie viele Leute könnten dort wohnen?

Das Argument besteht darin, dass es wichtig ist, sowohl im Stadtzentrum als auch in den Randbezirken bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen der Menschen zu berücksichtigen und eine ausgewogene Stadtentwicklung zu fördern.

Da bin ich ja vollkommen d’accord, aber dann muss man bezahlbaren Wohnraum bauen. Warum ist das in all den Jahren unter einer linken Regierung in Berlin nicht passiert, wie sieht es in Thüringen und Brandenburg aus?

Wenn der Markt das regeln soll, dann führt das zu Ghettos, weniger sozialer Durchmischung und im Endeffekt einfach ein unfaires Gleichgewicht zwischen Arm und Reich.

Wenn diejenigen, die “für bezahlbaren Wohnraum” demonstrieren, das regeln dürften, dann wäre das Ergebnis ein Ausschlag des Pendels in die andere Richtung: nur noch Nichtreiche. Klingt jetzt eher mäßig nach einer Verbesserung, insbesondere die Infrastruktur betreffend.

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Das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Aber es kann (schon aus Platzgründen) nicht jeder Mensch in der Stadtmitte wohnen.

Das wiederum habe ich nicht gemeint ;-) Es geht ja bei DW enteignen darum, dass Aktionäre sich die nicht an dem Wohnungsmangel bereichern. Nur weil ein Wohnobjekt zentral in der Stadt liegt, kostet die Instandhaltung nicht mehr (oder? lass mich auch gern eines besseren belehren).

“Fair” wäre auch eine gleichmäßige Verteilung des Wohnraums. […]

Stimme ich grundlegend zu. Man sollte die Verteilungsfrage auf verschiedenen Ebenen betrachten, von national bis zu den Bezirken.

Warum ist das in all den Jahren unter einer linken Regierung in Berlin nicht passiert, wie sieht es in Thüringen und Brandenburg aus?

Thüringen und Brandenburg sind so unbeliebt, da braucht man keine Sozialwohnungen, weil die Mieten außerhalb von Ballungsgebieten sowieso im Keller sind. Stadt und Flächenland sind halt unterschiedlich und da bräuchten wir die von dir genannten Investitionen in Infrastruktur.

Wenn diejenigen, die “für bezahlbaren Wohnraum” demonstrieren, das regeln dürften, dann wäre das Ergebnis ein Ausschlag des Pendels in die andere Richtung: nur noch Nichtreiche.

Ist das so?

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Ist das so?

Davon gehe ich aus.

Es könnte übrigens durchaus sein, dass die Instandhaltung sogar auf dem Land teurer ist (weniger Handwerker verfügbar). Guter Ansatz eigentlich.

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