Man weiĂ einfach nie ob das Essen vegan, vegetarisch oder einfach nur ĂŒberwiegend pflanzlich ist.
âVeganâ ist als Begriff nicht an das rein privatrechtliche âveganâ-Siegel von ProVeg gebunden ist. Solange man also das gelb-grĂŒne Siegel nicht benutzt und ein gemÀà der Zutatenliste veganes Produkt hat, kann man ohne Probleme das Wort âveganâ (mit oder ohne Fantasiesiegelchen) draufdrucken.
Anders ist das zum Beispiel, wenn man âbioâ auf sein Lebensmittel schreiben möchte, da muss man zwingend fĂŒr die Zertifizierung bezahlen.
Es kann aber durchaus auch andere GrĂŒnde geben, auf vegane Produkte nirgendwo âveganâ zu schreiben. Zum Beispiel will Mondelez seine Kundschaft vermutlich nicht darauf aufmerksam machen, dass die weiĂe Creme in den Oreos Palmfett als Basis hat und nicht Kuhmilch/Kuhsahne.
Du scheinst dich gut auszukennen: der Begriff âveganâ ist aber geschĂŒtzt, oder? Jemand anderes hat geschrieben dass Burgerking das gleiche Fett zum Braten benutzt. Vielleicht allgemein einfach wegen sowas. Auch ohne Siegel sind sie so auf der sicheren Seite, wenn mal mehr als nur Spuren von etwas drin sind oder so.
Zu Oreo: schreiben die ârein pflanzlichâ drauf? Ich habe zufĂ€llig eine Packung da und da steht nichts der gleichen.
Du scheinst dich gut auszukennen: der Begriff âveganâ ist aber geschĂŒtzt, oder?
So gut kenne ich mich auch nicht aus, denn ich habe mich beim Schreiben meines Beitrags eigentlich das Gleiche gefragt. Aber das Bundesministerium (BMEL) sagt fĂŒr Lebensmittel:
Die Verbraucherschutzministerkonferenz der LĂ€nder hat in ihrer Sitzung am 22. April 2016 einer Definition der Begriffe âveganâ und âvegetarischâ zugestimmt.
Definition hier.
Auch ohne Siegel sind sie so auf der sicheren Seite, wenn mal mehr als nur Spuren von etwas drin sind oder so.
Auch das ist eine Option. Die Oreos waren ja nur ein Beispiel mit Vermutung meinerseits.
Bei groĂen Herstellern mit eigenen Fabriken gibt es aber eigentlich keine Entschuldigung fĂŒr nicht standardisierte Prozesse, da dĂŒrfte mir vermutlich auch deren innerbetriebliche BWL-Kompetenzperson zustimmen. Das ist auch eine andere Situation als bei einer Frittenbude, weil man ja sowieso ganze Schichten plant, in denen nur ein Produkt hergestellt wird und dann hinterher die GerĂ€te reinigt.
Zu Oreo: schreiben die ârein pflanzlichâ drauf? Ich habe zufĂ€llig eine Packung da und da steht nichts der gleichen.
Stimmt, aber man kann auf die Zutatenliste schauen:
Zutaten: WEIZENMEHL, Zucker, Palmöl, Rapsöl, fettarmes Kakaopulver 4,5 %, WEIZENSTĂRKE, Glukose-Fruktosesirup, Backtriebmittel (Kaliumcarbonate, Ammoniumcarbonate, Natriumcarbonate), Speisesalz, Emulgatoren (SOJALECITHIN, Sonnenblumenlecithin), Aroma.
KANN MILCH ENTHALTEN.
Der letzte Satz klingt zwar gefĂ€hrlich, ist aber eigentlich nur ein Hinweis fĂŒr Allergikerys und heiĂt nur, dass das Produkt aus Zutaten besteht, die bei einem Produktionsunfall mit Kuhmilchprodukten in Kontakt gekommen sein können oder Ă€hnliches. Solche Informationen stehen aber auch auf vielen mit âveganâ gesiegelten Produkten.
Bei der Zutatenliste ist es aber relativ unwahrscheinlich, dass etwas Tierisches drin ist. Ich sehe nur zwei Dinge, die tierischen Ursprungs sein könnten:
- âAmmoniumcarbonateâ könnte sich auf echtes Hirschhornsalz beziehen (das wĂ€re ungewöhnlich und teuer).
- âAromaâ könnte tierische Stoffe enthalten, das könnten hier zum Beispiel Milcharomen sein (das ist ein bisschen wahrscheinlicher).