Als linksliberaler, homosexueller Friedensaktivist bitte ich Sie, der Wahrheit ins Auge zu sehen: Was in Israel geschah, ist nicht nur eine weitere Episode des Nahostkonflikts. Meine Tante und mein Onkel wurden lebendig verbrannt, aber in den Videos der Hamas sieht man noch Schlimmeres. Ich bitte Sie alle, Ihre Meinung zu überprüfen.
Ich paraphrasiere:
“Weil ich ein linker, schwuler Israeli bin, ist mein Leid mindestens 10mal wichtiger, als das aller anderen Menschen. Wer das nicht findet, ist ein homophober Antisemit, der gerne Katzen foltert.”
So in etwa würde ich es auch sehen. Weiß auch nicht warum heutzutage so viele mit ihrer Sexualität hausieren gehen. Was genau wollen die damit erreichen? Warum denkt man, daß es alle anderen interessiert?
Ich meine grundsätzlich ist mir das komplett egal aber ich Versuche die Logik zu verstehen: was sollen denn die downvotes? Interessiert es so viele von euch welche Sexualität wer auch immer hat? Und selbst wenn, warum wird es für negativ empfunden, das als seltsam zu empfinden?
Der kleine Untertitel des Textes tut dem ganzen Text Unrecht und damit auch deine Paraphrase.
In dieser Situation finde ich es grundsätzlich falsch sich etwas herauszupicken, weil praktisch jede Aussage die derzeit getätigt wird durch Rosinenpicken gerade in etwas Schlechtes verkehrt wird.
Dieser Mensch und seine Familie und Freunde erleben unsagbares Leid und sie fühlen dieses Leid nicht wahrgenommen, gerade von Menschen zu denen sie sich zugehörig fühlen in Deutschland, also hier Linke und queere Menschen. Es ist legitim das zu äussern. Es ist verständlich, dass man auf wenige Stimmen, die die eigene Situation verharmlosen im Internet, stärker reagiert und sie stärker wahrnimmt, als all die anderen, wenn man selber betroffen ist. Das ist zu tiefst menschlich, je verletzter und verzweifelter man selbst ist, desto stärker tritt der Effekt ein.
Ich in meiner Sicherheit sitze da und jammere über meine Erkältung, das ist wirklich pathetisch angesichts von dem was in der Welt passiert und trotzdem ist mir grad mein Leid das Nächste. Ich werfe keinen Stein in meinem hübschen Glashaus.
Und du versteht offensichtlich nicht, was ich aussagen möchte.
Das Leid dieses Menschen ist genauso viel Wert wie das Leiden anderer Menschen. Und wenn auf einer Seite deutlich mehr Leid existiert, dann ist wohl klar, wo die Sympathie hauptsächlich hinfällt.
Der Autor versucht hier offensichtlich, sein Leid für wichtiger zu erklären. Und das ist erbärmlich.
Es ist erbärmlich in der Sicherheit zu sitzen und einem Menschen der gerade seine Familie und grausamsten Umständen verloren hat mangelnde Objektivität vorzuwerfen. Wenn du lieber etwas Objektives lesen wilst, lies keine Beiträge von direkt betroffenen Menschen, sondern Analysen von anderen Leuten die mit dem Hintern im Warmen sitzen.
Ich habe auch zu erklären versucht, warum dieser Mensch im Moment vielleicht nicht in der Lage ist die Solidarität die es auch mit den ermordeten Israelis gibt so wahrzunehmen wie sie tatsächlich überall geäussert wird und warum vielleicht die Solidarität geäussert von Linken und queeren Menschen, eine Gruppe zu der er sich gehörig fühlt und von der er sich mehr Unterstützung erhofft hat, bei ihm weniger ankommt als sie existiert, weil man als Mensch, vergraben im Schmerz das nicht sehen kann und aus “ist nicht 100% nur auf meiner Seite sondern erkennt auch das Leid der anderen” schnell ein “ist nicht auf meiner Seite und sieht mein Leid garnicht” wird. Ich denke dass es nicht darum geht dass sein Leid wichtiger ist, er will in seinem Leid gesehen und unterstützt werden.
Das ist menschlich, aber vielleicht sind Menschen ja in ihrer Unvollkommenheit für dich grundsätzlich erbärmlich. Fühl dich frei mich auch so zu nennen, weil ich nämlich jetzt das Internet ausmache, alles Leid der Welt ignoriere und mich in meinem Leid, einer seit 10 Tagen wütenden Grippe, suhle und jeden den ich kenne volljammere und das ist ja nun wirklich Nichts gegen das was diese Person und seine Familie oder andere z.B. Palästinenser erlebt haben und noch erleben.