Mensch jetzt hab ich schon so viel in den Titel gepackt bleibt ja gar nichts mehr übrig für hier.

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Wollen wir 10 Milliarden Menschen ernähren oder nicht?

Im Übrigen heißt Effizienz ja nicht, tonnenweise Müll in den Boden zu kippen, damit der in 10 Jahren tot ist. Sondern es kann zB heißen, dass man über genug Land verfügt, um bessere Landmaschinen zu kaufen. Oder dass man in der Lage ist, mehrere Sorten Weizen anzubauen, um sich gegen schlechtes Wetter abzusichern.

Milch sollte dafür auch nicht der Maßstab sein. Milch wird schlicht überproduziert. Es gibt mehr Milch in Deutschland, als wir brauchen. Warum sollte mir diese Überproduktion etwas wert sein?

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Ich sehe hier keinen Wiederspruch. Dass wir mit der Überproduktion von Tierischen Produkten runter müssen ist klar. Die dadurch frei werdende Fläche können auch kleinere Höfe bewirtschaften. Und wie ja gesagt wurde, Landwirtschaft ist sehr wichtig für das Landschaftsbild. Außerdem haben die meisten eh keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft, mit dem Höfe sterben wird dies noch schlimmer.

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Wollen wir 10 Milliarden Menschen ernähren oder nicht?

Wer ist “wir”? Wir die 10 Milliarden Menschen, ja klar, wir, Deutschland oder Europa, nein. Denn wir sind nicht alle. Wir können auch gerne Holsteiner Tilsiter nach China exportieren das ist ne Spezialität und den kann man nur hier herstellen, aber muss Milchpulver sein?

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“Wir” sind die Menschheit. Deutschland kann sich nicht vollständig selbst versorgen, vor allem nicht mit Obst und Gemüse.

Und andere Länder können sehr gut Gemüse anbauen, aber brauchen dafür dann Importe von uns.

Klar, das kann man im Detail kritisieren, aber du scheinst eine ausgesprochen naive Vision von Landwirtschaft zu haben. Wir können nicht einfach einen auf Autarkie machen und uns dann alle freuen. So funktioniert die Welt nicht.

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Effizienz sollte auch bedeuten, angemessen anzubauen, also eben Getreide-, Obst- und Gemüsesorten zu wählen, die ins Klima und die äusseren Umstände passen und direkten Bedarf decken, nicht nur das, was am meisten Geld bringt. Hier in Australien wird unheimlich viel Zeug angebaut, was für einen so ariden Kontinent unangemessenen Wasserbedarf hat (z.B. Reis, Nüsse), und das geht hauptsächlich in den Export.

Vielleicht sollte man auch wieder mal zur saisonalen Verfügbarkeit zurückkehren. Muss es denn unbedingt zu jeder Jahreszeit Erdbeeren zu kaufen geben, die dann doch entweder aus dem Gewächshaus oder aus Übersee kommen?

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Und wo genau widerspricht das einer betrieblichen Landwirtschaft?

Glaubst du, dass Familienbetriebe das besser hinbekommen? Die sind durch ihre geringe Fläche gerade den Unwägbarkeiten des Marktes ausgesetzt und gerade dadurch auch eher inzentiviert, Cash Crops anzubauen.

Wenn es um die Diskussion Genossenschaft versus Kapitalgesellschaft ginge, könnte man darüber reden. Aber Familienbetriebe sind ein Auslaufmodell und sollten es auch sein.

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Und wo genau widerspricht das einer betrieblichen Landwirtschaft?

Ich habe nicht behauptet, dass ein solcher Widerspruch vorliegt.

Glaubst du, dass Familienbetriebe das besser hinbekommen?

Das war nicht die Frage.

Die sind durch ihre geringe Fläche gerade den Unwägbarkeiten des Marktes ausgesetzt und gerade dadurch auch eher inzentiviert, Cash Crops anzubauen.

Während die Grossbetriebe von den Unwägbarkeiten des Marktes zwar etwas weniger betroffen sind, sie aber durch ihre Struktur eben Gewinnmaximierung betreiben wollen/müssen, und das geht mit cash crops eben wesentlich besser als mit Bedarfsdeckung.

Vielleicht muss man stattdessen passende Anreize schaffen, damit Familienbetriebe sich auf das Benötigte (und Nachhaltige) konzentrieren und trotzdem überleben können. Und vielleicht sollte man auch sicherstellen, dass die grossen Konglomerate nicht auch den Grossteil der viel zu allgemein gehaltenen Subventionen schlucken.

Wenn es um die Diskussion Genossenschaft versus Kapitalgesellschaft ginge, könnte man darüber reden. Aber Familienbetriebe sind ein Auslaufmodell und sollten es auch sein.

Naja, das Genossenschaftsmodell musste man nach der Wende ja unbedingt abschaffen…

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Wenn es um die Diskussion Genossenschaft versus Kapitalgesellschaft ginge,

Ich bleib mal bei mir im Norden: Hansano/Arla ist eine Genossenschaft (~7500 Betriebe), Nordzucker fast (AG, nur Rübenanbauer, Pächter und Verpächter können Aktien halten). Beide Exportieren absolut massiv. Nur um mal einen Eindruck zu geben: Arla hat das gesamte Kraft Markensortiment in ganz Afrika von Mondelēz gekauft, die spielen ganz weit oben mit.

Ich will jetzt nicht sagen dass Arla zu groß ist – ist deren gutes Recht gesamt Skandinavien (natürlich incl. SH) zu organisieren. Deren wirtschaftliche Ausrichtung aber, nuja. Milchpulver für die Welt. Sollten sich eher mal hinsetzen und tatsächlich in der Welt Milch zu produzieren und nicht nur Fabriken hinzustellen. Ist auch bei weitem nicht die einzige Genossenschaft hier, machen auch bei weitem nicht den besten Käse, die Krone geht an Gut von Holstein (bzw. Mitgliedsmeiereien) und deren Tilsiter.

Was die Maschinen angeht gibt’s sowohl genossenschaftliche Modelle, als auch schlicht und einfach Lohnunternehmen, da ruft der Bauer dann an und macht einen Termin ab wann der Mähdrescher vorbei kommen soll. Oder glaubst du dass sich Kleinbetriebe mit der Sense hinstellen?


Aber allgemein geht das ganze am Thema vorbei. Das Problem ist dass die Subventionen so ausgelegt sind dass du als kleiner Bauer entweder auf Überproduktion und Export trimmst, oder eben unter gehst. Alle anderen Modelle, die Bauern auch gerne mal machen würden wenn man sie lassen würden, werden abgesägt. Das hat nichts mit Effizienz zu tun, zumindest wenn du Externalitäten mit einrechnest. Ein anständiger Umgang mit der Natur braucht mehr Bauern – Leute die den Anbau auf die Natur abstimmen können, statt mit Rohstoffimporten den Boden der Frucht anzupassen. Ob die jetzt Genossen, Angestellte oder Selbstständige sind ist dafür komplett irrelevant: In allen Fällen brauchen wir genügend Dichte um lokal Entscheidungen fällen zu können.

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Aber die Familienbetriebe interessieren sich eben noch mehr für die (direkte) Unwelt in der sie leben. Sprich Bauer Knut auf Dorf XY interessiert sich für dieses, anonymes Großunternehmen eher nicht.

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