Verstehe, wenn man Nestle nicht kaufen will. Aber beim Veganismus geht es primär um die Tiere, alles andere sind nette Nebenwirkungen. Daher wär es ethisch durchaus in Ordnung Nestle zu kaufen. Zumindest auf den Veganismus bezogen. Oder übersehe ich da etwas?
Nestlé ist verantwortlich für sämtliche Umweltschäden (direkt und indirekt) und macht Palmöl in sämtliche Produkte rein. Selbst wenn Nestlé “vegan” auf ihren Müll klatscht, sind sie nicht wirklich vegan.
Ich sehe dir sind Umweltschäden wichtig, wieso bist du dann nicht vegan?
https://feddit.de/pictrs/image/b54d4d6f-23a9-4d82-b5de-709e42f17e40.jpeg
Wir könnten 2/3 der Fläche auf der wir Pflanzen anbauen renaturieren, müssten sie nicht abbrennen oder trockenlegen.
https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/343030/klima-und-landwirtschaft/
Ich kaufe schon lange keine Nestle Produkte mehr, oder überhaupt verarbeitete Lebensmittel selten.
Wenn dir Umweltschäden aus Egoismus wirklich wichtig sind solltest du vegan leben.
Wenn du ethische Bedenken hast solltest du eh nie Gewalt gegen Tiere unterstützen, also vegan leben.
Find ich stark von dir das du keine Markenprodukte kaufst. Kannst du das Fairphone empfehlen oder bist du eher enttäuscht? Würdest du sagen das du jetzt mehr Geld für deine Kleidung ausgibst, seitdem du darauf achtest das die Mitarbeiter nicht ausgebeutet werden oder weniger weil die Kleidung qualitativ besser ist? Ich würde mich auch über Tipps freuen wie du weniger gut haltbare Produkte aus dem Unverpackt laden nutzt. Wie konsequent bist du bei deinem Urlaub, machst du den nurnoch im Zelt oder sagst du Wohmobil mieten ist noch vertretbar?
Lange Rede kurzer Sinn: Unsere Welt ist unglaublich komplex, “gut/richtig” zu leben ist verdammt schwer. Ich bin froh über jeden der sich jedoch Gedanken über seinen Einfluss auf die (Um-)Welt macht. Anderen Leuten zu sagen das sie keine Veganer sind weil sie in einem kapitalistischen System vegane Produkte von einem Megakonzern kaufen ist aber eher kontraproduktiv.
Ja, ich achte schon darauf was ich konsumiere und was bei meiner Einkommensverhältnisse möglich ist. Da kann ich aber trotzdem mehrere Großkonzerne aufgrund unethische Praktiken boykottieren. Wenn man Zeit hat, kocht man einfach selber. Zudem schmecken viele vegane Alternativeprodukte sowieso nicht gerade gut. Es gibt einige die tatsächlich gut schmecken, aber die überwiegende Mehrheit, schmeckt einfach grässlich.
Ich kaufe auch Produkte mit kürzerer Haltbarkeit um sie vor der Verschwendung zu retten, aber nur wenn ich nicht gegen sie allergisch bin.
Bei Kleidung, wenn man sich Zeit dafür nimmt, um herauszufinden wo sie herkommen, dann kann man ethischer einkaufen. Zwei Onlineshops wo ich Sachen bestelle sind https://www.roter-shop.de/klamotten/fairtrade/ und https://diraction.org/kleidung/
Dabei bin ich auch in einer Gewerkschaftsföderation, die sich darum bemüht, dass nicht nur Arbeiter in Deutschland bessere Arbeitsbedingungen bekommen, sondern auch solidarisch mit andere anarchosyndikalistische Gewerkschaften agiert sodass in anderen Ländern es den Arbeitern besser geht.
Klingt nach viel, aber es ist nicht so ein großer Aufwand wie man denkt.
Ich finde es zynisch zu sagen, dass man nicht überall in einem kapitalistischen System auf die Ethik achten kann. Jedes bisschen hilft. Wenn man in einem Bereich nicht helfen kann, kann man anderswo schon helfen.