Wobei Du zugeben musst, dass das selbe Argument schon bei der Einführung des Pfands für Flaschen usw. gebracht wurde. Hat sich trotzdem durchgesetzt, geht alles.
“Hat sich” nicht durchgesetzt, wurde per gesetzlichem Zwang durchgesetzt. Könnte man (insbesondere wenn man den Versandhandel zugunsten des Einzelhandels sabotieren will) natürlich auch hier machen.
Beim Einwegpfand war die Idee ja auch, Einwegflaschen unattraktiv zu machen (weswegen das Pfand auch pervers hoch ist), in der Hoffnung, dass Mehrweg dadurch attraktiver wird. Der Teil hat nicht wirklich geklappt - was auch zeigt, dass selbst in dem einen halbwegs erfolgreichen Beispiel (Getränkeflaschen) Mehrweg es nicht leicht hat.
Der Teil hat nicht wirklich geklappt - was auch zeigt, dass selbst in dem einen halbwegs erfolgreichen Beispiel (Getränkeflaschen) Mehrweg es nicht leicht hat.
Da ist dann die Frage woran es liegt. Ich denke, dass es den Kunden, die zurückbringen relativ egal ist, ob das jetzt Ein- oder Mehrweg ist. Es gibt keine ideologischen Gründe für Einweg o.ä. und bei bestimmten Produkten, wie z.B. Bier gibt es zwar auch Einweg-Plastikverpackungen, die haben sich aber nie durchgesetzt.
Woran liegt das also? Ein einfacher Grund ist Skalierung. Es ist für kleine und mittlere Betriebe nicht wirtschaftlich, Mehrweg zurückzunehmen, zu waschen und wieder zu befüllen.
Hier ist mal nen Beispielbild, wie so eine Maschine für Bierflaschen aussieht.
Die sind riesig und teuer und lohnen sich erst ab einem entsprechenden Durchsatz.
Ein weiterer Grund sind die Supermärkte. Deswegen gibt es überhaupt Bier in Plastikflaschen, weil Supermärkte wie Aldi die Pfandlogistik für Bierflaschen aus Glas nicht stellen wollten. Inzwischen machen sie es auch, weil ihnen sonst die Kunden wegbleiben. An der Stelle hat Einweg den Vorteil, dass man ihn direkt vor Ort kleinmachen kann und nur mit einer Firma nen Vertrag für die Abholung hat.
Schließlich bleibt auch die Frage, ob Mehrweg wirklich umweltfreundlicher ist. In Deutschland gibt es da eine sehr starke Lobby. In einer Vorlesung zu Ökobilanzen hat der Prof als Beispiel eine UBA-Studie rangezogen, die so sauer waren, dass sie in ihrer eigenen Studie nicht zeigen konnten, dass Mehrweg besser als Terapak war, und deswegen noch eine eigene Kategorie “Landnutzung Wald” geschaffen haben, damit sie in einer Kategorie den Pappkarton schlechter als die Glasflasche machen können. Ob Mehrweg oder Einweg besser ist, hängt schlichtweg sehr spezifisch davon ab, wie weit der Weg zwischen Produzent und Kunden ist, wie zuverlässig die Kunden zurückbringen und welche Anforderungen das Getränk an die Verpackung stellt.
Und da bin ich skeptisch Das fängt schon mal damit an, dass es nur Sinn ergibt, wenn die Pakete zerlegt werden, weil sonst nur Luft zurückgefahren wird. Dabei kann vieles kaputtgehen und der nächste Kunde will ja auch ein ganzes Paket haben. Dann gibt es Pakete in allen erdenklichen Formen und platt gefaltet sind sie nicht formstabil, wodurch eine automatisierte Logistik viel schwieriger ist. Schließlich kommt je nachdem ein anderer Paketdienst. Sollen die dann alle Pakete zurücknehmen müssen? Oder nur die, die sie selber ausgeliefert haben?
Mehrweg bei Getränken hat noch das Gewichtsproblem: Eine Tonne im LKW sind entweder 950 kg Getränk und 50 kg PET-Einwegverpackung, oder 500 kg Getränk und 500 kg Mehrwegverpackung (Glas + Kisten). Das ist selbst vor der ganzen Logistik für die Rücknahme ein Problem. Für den Kunden ist das gleiche bei der Abholung und Rückgabe auch ein Problem, gerade wenn man nicht mit dem Auto kommt.
Das Gewichtsproblem wäre bei Paketen vermutlich etwas weniger aber auch nicht 0, denn wie du gesagt hast müssten die Verpackungen stabiler sein und wenn eine 10x so teure/umweltintensive Verpackung im Schnitt 10x benutzt werden kann bis sie kaputt ist oder verloren/vom Kunden gemüllt wird, bringt es außer Wohlgefühl und Symbolpolitik auch nix…
TLDR; Mehrweg ist geil, wenn die Randbedingungen passen. Bei Bier, Wasser, Limo ist das oft der Fall, besonders bei kleinen lokalen Brauereien/Herstellern.
Ich denke, dass es den Kunden, die zurückbringen relativ egal ist, ob das jetzt Ein- oder Mehrweg ist.
Wobei ich es bequemer finde, 1nen Kasten in den Automaten zu stellen, als 20 Bierflaschen einzeln reinzupfriemeln.
Bier gibt es zwar auch in Einweg-Plastikverpackungen, die haben sich aber nie durchgesetzt.
Außer bei Aldi-Bier.
Es ist für kleine und mittlere Betriebe nicht wirtschaftlich, Mehrweg zurückzunehmen, zu waschen und wieder zu befüllen.
Au Contraire!
Kleine Brauereien füllen in Mehrwegflaschen ab. Die Großen auch in Einwegflaschen und Dosen, bei Mehrweg oft in Individualflaschen statt Normflaschen.
🖼️ Maschine für Bierflaschen Die sind riesig und teuer und lohnen sich erst ab einem entsprechenden Durchsatz.
Die Spülmaschinen sind groß, werden aber von kleineren Abfüllern genossenschaftlich geteilt. Es gibt auch Spülzentren, hier für 12 Cent je Flasche.
An der Stelle hat Einweg den Vorteil, dass man ihn direkt vor Ort kleinmachen kann und nur mit einer Firma nen Vertrag für die Abholung hat.
Soweit ich weiß, nimmt Aldi/Lidl/Rewe/Edeka die gepressten Flaschen über die Vorwärtslogistik ins Verteilerzentrum zurück. Dabei entstehen schonmal keine zusätzlichen Fahrten, weil der LKW auf dem Rückweg sowieso leer ist.
Schließlich bleibt auch die Frage, ob Mehrweg wirklich umweltfreundlicher ist. In Deutschland gibt es da eine sehr starke Lobby.
Mehrweg machen vor allem kleine und mittlere Betriebe. Die haben keine Lobby. Ganz im Gegenteil mischen sich Großbrauereien in die Politik ein, damit keine Gesetze gegen Einwegflaschen entstehen.
In einer Vorlesung zu Ökobilanzen hat der Prof
Fachrichtung?
Tetrapak
Mir konnte noch niemand sagen, wie Tetrapacks genau recycelt werden, weißt du da mehr?
Ob Mehrweg oder Einweg besser ist, hängt schlichtweg sehr spezifisch davon ab, wie weit der Weg zwischen Produzent und Kunden ist,
So ist es.
Und bei Papierpaketen bin ganz deiner Meinung, das funktioniert bei Endverbrauchern schlecht.