Finde ich absolut nicht. Das ist doch eine Selbst-Illegitimisierung erster Güte. Das Parlament vertritt das Volk. Und jetzt kriegt das Volk einen eigenen Rat? Das manifestiert doch den Bruch erst recht.
Das Parlament vertritt das Volk
Was spricht dann dagegen, dass das Parlament einen neuen Kommunikationskanal mit eben diesem Volk etabliert, das es repräsentieren soll?
Weil es eben volle Kanone gegen den Gedanken eines Parlamentes geht. Wenn dieser Bürgerrat auf kommunalen Level angesiedelt wäre, wo sich der Direktmandat-Abgeordnete mit gleichermaßen zufällig ausgewählten Leuten aus dem Wahlkreis träfe, dann hätte ich keine Einwände damit. In der jetzigen Form trägt das finde ich nur dazu bei, dass man unsere MdBs nicht mehr als abgeordnete Bürger versteht und das ist das genaue Gegenteil, was das politische Klima in Deutschland momentan braucht.
Das Parlament wird gewählt um im Namen der Bürger Gesetze zu erlassen.
Das wird sich hierdurch nicht ändern.
Jetzt sollen die Bürger halt auch beim Erarbeiten mitwirken. Damit reihen sie sich ein in die ungewählten Beamten, Experten und Lobbyisten, die das heute schon machen.
Was konkret stört dich daran?
Bürgerrate können ein interessantes und relevantes Komplement zum Parlament sein: https://www.buergerrat.de/aktuelles/demokratie-studie-fordert-mehr-buergerraete/
Vor allem kann man durch das Verlosen eine gewisse wichtige Diversität erreichen.
Den Bundestag selbst diverser aufzustellen ist doch viel effektiver, und das geschieht insb. in dieser Legislatur doch auch – jüngster, nichtakademischster Bundestag ever.
Das stimmt zwar auch. Aber es ist immer noch nicht gut, dass der Bundestag erst alle 4 Jahre gewählt wird.
Außerdem machen bürgerrate vor allem bei spezifischen Themen wie Ernährung hier viel Sinn.
Der Wahl O Mat wird und auch von ausgelosten Jugendlichen mit bestimmten Verfahren zusammengestellt und erarbeitet. Ist wirklich eher vergleichbar mit dem bürgerrat als mit einem Bundestag.