Zitat:
Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.
Ich fände besser wenn man einfach an der Einkommensteuer schraubt und nicht über all versteckte Sozialumlagen reinbastelt. Dann ist wenigstens einfach und transparent, was Reiche mehr bezahlen.
Generell lässt sich das sonst überall anwenden. Ach, warum nicht auch an der Tankstelle mehr bezahlen wenn du einen Porsche tankst oder Extra-Steuer aufs 5-Sterne-Hotel. Keep it simple.
Ich fände besser wenn man einfach an der Einkommensteuer schraubt und nicht über all versteckte Sozialumlagen reinbastelt. Dann ist wenigstens einfach und transparent, was Reiche mehr bezahlen.
Das greift leider viel zu kurz.
Unterschiedliche Einkommensarten werden nämlich unterschiedlich besteuert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutschland)#Allgemeines
Was wir idR meinen, wenn wir Einkommenssteuer sagen, ist die Lohnsteuer
Danke, guter Hinweis! Aber wieso greift es zu kurz? Ist Einkommensteuer nicht der richtige Ort um das gesamte Einkommen einer Person zu betrachten und entsprechend nach sozialen Absichten stärker zu besteuern? Oder wie würdest du es vorschlagen?
Mist, hatte versucht da noch nen Edit anzuhängen. Der ging wohl nicht durch:
Was wir idR meinen, wenn wir Einkommenssteuer sagen, ist die Lohnsteuer , die auf Arbeitseinkommen erhoben wird. Für Vermögenseinkommen ist die Kapitalertragssteuer, die mit pauschaul 25% bei hohen Einkommen wesentlich niedriger ist.
Wenn wir jetzt alle Einkommen mit einer Einkommenssteuer besteuern würde, wäre das schon ein Fortschritt.
Aber dann würden wir das Einkommen, das aus 40 Std/Woche Arbeit stammt genauso hoch besteuert, wie das Einkommen, das aus Vermögen stammt.
Also Arbeit wird so hoch besteuert wie “reich sein”.
Sollte es nicht eher anders herum sein? Dass Einkommen für da man etwas tun muss weniger hoch besteuert wird, als Einkommen für das man nur rumsitzen und warten muss?
Praktisch alles in Deutschland ist ein historisch gewachsener Wust. Merkel hat Politik als Vektorsumme aller beteiligten Interessen definiert und lag damit fast richtig. Interessenverbände und schon passt es. Im Ergebnis wird das Einfache kompliziert und das Komplizierte einfach unmöglich. Ein gordischer Knoten, und bekanntlich hilft da nur noch die Axt. Es mangelt nicht an diskutablen Ideen, aber doch sehr an Äxten.
Nicht wirklich. Politik ist ja keine statische Umgebung, in der Features irgendwann ausreifen und dann unverändert bleiben können. Eher ein Fall von Code, an dem über Jahre von vielen herumgedoktert wurde, niemand wirklich dokumentiert hat und der darum irgendwann einfach nicht mehr gewartet werden kann, weil niemand mehr die unerwünschten Nebenfolgen von Veränderungen einschätzen kann. Never change a running system ist ein sinnvoller Ansatz, solange sich die Hardware nicht fundamental ändert. Die Hardware der Politik ist aber eine sich ständig verändernde Welt.
Deinen Ansatz liest man leider viel zu selten! Ich würde sogar soweit gehen dass viele CDU/FDP Wähler generell eine gerechtere Umverteilung anstreben aber keine Lust auf diese feingliedrigen Mechanismen haben.
Genau, ich finde dieses „Reiche können mehr zahlen Argument“ an sich nicht falsch, aber mag die Vermischung mit Einzelthemen nicht.
Warum soll ein Gutverdiener der Kinder will, einem anderen Gutverdiener der keine Kinder will schlechter gestellt werden als man das im Verhältnis bei Normalverdienern anstrebt? Das ist Murks und an der Einkommensteuer hätte man die „gerechteste“ Schraube.
Die schwafeln doch immer von einer Leistungsgesellschaft. Warum sollte dann Leistung (Lohnarbeit) noch mehr besteuert werden, wenn keine Leistung (Erbe, Kapitaleinnahmen) sehr wenig besteuert wird?