In München ist ein Auto in eine Ansammlung von Streikenden gefahren. Es gibt mindestens 20 Verletzte. Laut Polizei konnte der Fahrer des Wagens inzwischen “gesichert” werden, es bestehe keine Gefahr mehr.
Hm, wenn ich aber weiß, das der Gast vor meinem Haus abgestochen wird, kann ich ihn dann einfach rausschmeißen?
Wenn ich dem Gast vorher die ganze Zeit verbiete aufs Klo zu gehen, muss ich mich dann wundern, wenn er irgendwann in meine Bude scheißt?
Ja, finde schon, dass man den Gast rausschmeißen kann. Denk das doch mal andersrum. Du wärst Flüchtling in Saudi Arabien. Würdest du mehrere Straftaten dort begehen wenn du weißt, dass du in deinem Heimatland vielleicht sterben würdest?
So funktionieren aber Menschenrechte nicht.
Wenn jemand noch so abscheuliche Straftaten begeht, dann foltern oder töten wir ihn trotzdem nicht.
Wenn jemand noch so abscheuliche Straftaten begeht, dann schicken wir ihn auch nicht irgendwohin, wo er (wegen der Straftaten oder aus anderen Gründen) gefoltert oder getötet werden könnte
Wir schützen Menschen vor Folter oder Mord, auch wenn dieser Mensch diese Idee nicht teilt, das ist der unabdingbare Grundsatz.
Das hat auch nichts mit Gastrecht, “mit er ist einer von uns oder von denen” zu tun, deswegen ist die Metapher mit dem Haus ohnehin schwierig. Es hat damit zu tun, dass der Schutz vor Folter oder Mord eben ein Menschenrecht ist, kein Bürgerrecht.
Edit: Menschenrechte erklären und verteidigen, ein kontroverser Take im Jahr 2025, selbst auf so einer Plattform wie hier 🦃
Wenn das Gesetz sagt, dass wir hinnehmen müssen, das Leute hier morden, weil sie zuhause sonst selbst ermordet werden würden, dann empfinde ich das als unmoralisch, und eine Mehrheit der Menschen scheint diese Ansicht zu teilen. Entweder bilden wir diese Ansicht also in Recht ab, oder sie wird von Parteien missbraucht, die viel schlimmere Dinge vorhaben.