»Es darf nicht so einfach sein, sich krankzumelden.« Das sei ein Problem, das sich nur politisch lösen lasse.
Erstens, bah die Implikation, dass das in großem Stil ausgenutzt würde.
Zweitens, einfach spaßeshalber mal angenommen das stimmte, ist das einzige was dem Herren einfällt “politisch” eine Lösung zu finden um Leute zur Arbeit zu zwingen. Da wird der Ruf nach dem Staat auf einmal wieder sehr laut.
Eigentlich will er natürlich einfach nur, dass Leute auf Kosten ihrer Gesundheit arbeiten gehen. Die solidarischen Kosten die dadurch enstehen zahlt ja nicht er sondern die, die gesund genug geblieben sind um weiter zu arbeiten.
Das y ist eine weitere Möglichkeit zu (ent)gendern. Wird von manchen aus grammatikalischen Gründen favorisiert.
Das Argument geht irgendwie so: Studierende z.b. seien nur Menschen die gerade auch studieren. In ihrer Freizeit seien sie das nicht. Das selbe Argument würde vermutlich auch für Mitarbeitende gebracht.
Und es löst die Probleme die manche mit dem “:innen” bzw der Pause im Redefluss haben.
Wer ein Problem mit der Grammatik hat, hat in der Tat zurecht ein Problem mit den genannten Varianten. Sich noch eine Variante auszudenken, die grammatikalisch oder orthographisch falsch ist, macht das nicht besser
es gibt kein falsch oder richtig. es gibt nur genutzte sprache und nicht genutzte sprache. und wie alles was sehr viel benutzt wird, verändert sich sprache. Wenn du damit ein Problem hast, kannste ja zu den sprachpolizisten vom Verein deutsche Sprache gehen und anzeige erstatten.
Das deutet auf ein Missverständnis der sogenannten Rechtschreib- und Grammatikregeln hin. Sprache und damit ihre Regeln befinden sich in einer ständigen Evolution. Der Duden als bekanntestes Beispiel für das Nachschlagewerk der deutschen Sprache ist entgegen der landläufigen Meinungen nicht das Gesetz der deutschen Sprache, sondern bildet den Ist-Zustand ab. Wenn also eine signifikante Gruppe an Menschen und Veröffentlichungen ein Wort benutzen oder (sehr viel langsamer) grammatikalische Regeln ändern, wird sich das auch im Duden wiederfinden.
Das in der Schule gelernte sollte man daher in meinen Augen auch nicht als eisernes Gesetz betrachten, sondern eher als den zu dem Zeitpunkt allgemein anerkannten Stand der deutschen Sprache, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben, um Texte für andere verfassen und von anderen geschriebene Texte verstehen zu können.
Falsch ist linguistisch ein stares Wort. Leute benutzen täglich Worte die seltener genutzt werden. Sei es aus regionalen oder gesellschaftlichen Gründen.
Wir haben schon jetzt Worte wie Trainee, die auf einem ähnlichen Laut enden. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Worte im Berufsalltag nützlich sind um kurze inklusive Beschreibungen zu finden.
Spaßfakt für die Argumentation mit Hardlinern: Das Argument ist übrigens maximal bescheuert, wenn man bedenkt, dass Student sich vom lateinischen Partizip Präsens Aktiv studens ableitet, also wörtlich übersetzt genau Studierende bedeutet.
Es ist herrlich, wenn ausgerechnet selbsternannte Sprachfans sich so schlecht mit Sprache auskennen.
Es ist weniger bescheuert, wenn man berücksichtigt, dass studens als der Student entlehnt wurde und damit im Deutschen seine ursprüngliche Geschlechtsneutralität verloren hat. Wir sprechen nunmal Deutsch des frühen 21. Jahrhunderts und nicht mehr Latein.
Die Verwendung von Partizipien zum Entgendern ist aus einem anderen Grund völlug bescheuert: sie funktioniert nur im Plural. Sobald ein Singular gebraucht wird, muss man sich wieder für Männchen oder Weibchen entscheiden und alle Diversen ausschließen.
Das Argument der Konservativen bezieht sich doch gar nicht auf das Geschlecht, sondern darauf dass Studierende keine solchen seien, wenn sie in der Bar sitzen.
Es ist einfach ein Quatschargument.