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Sind sie das denn? Ist zB jemand, der in einem Nazi-Unfeld aufgewachsen ist und kaum ein anderes Weltbild vermittelt hat, genauso für seine Ansichten verantwortlich, wie jemand, der in einer offeneren Gesellschaft aufgewachsen und trotzdem diese Einstellungen entwickelt hat? Ist es Zufall, dass solche Ansichten in bestimmten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen eher gedeihen als in anderen?
Natürlich steckt da auch immer ein sehr großer Teil Eigenverantwortung mit drin, aber ich denke tatsächlich, dass man das auf beiden Seiten nicht verabsolutisieren und auch anerkennen sollte, dass das Problem z.T. auch eine strukturelle Komponente hat, die struktureller Lösungen bedarf.
Wäre ja auch irgendwie komisch wenn, Abwanderung mit eingerechnet, es sich nur ganz zufällig sich so begeben hätte, dass in bestimmten Gebieten sich große Anteile alle ganz unabhäbgig von einander und in kompletter Eigenverantwortung für eine Sichtweise entschieden hätten, in anderen aber nicht.
Ich denke, eine kohärente Desktoperfahrung zu haben, bei der alles die gleiche Designsprache hat, gut aussieht und auch leserlich ist ist was, was jeder will, oder?
Klar, nur das andere Leute halt andere Vorstellungen davon haben, was gut aussieht, ein kohärente und gut konzipierte Desktoperfahrung ausmacht etc.
Aber unabhängig davon, ob das jetzt gut ist oder nicht, ist das für ein Softwareökosystem, das stark auf freiwilliger Hobbyarbeit beruht und nicht unter der Herrschaft einer oder weniger Riesenfirmen steht schlicht und einfach nicht realistisch. Da macht halt im Zweifel jede Person das, was sie am liebsten mag und wenn sich jetzt du oder irgendeine andere Entität aufschwingt, zu bestimmen, was jetzt wie sein soll, vergrauelst du im Zweifelsfall halt einfach nur die Entwickler, die neben der teils ziemlich stressigen Arbeit, die sie in ihrer Freizeit erbringen, nicht noch zusätzlich von zig uninvolvierten Personen reinreden lassen möchten.
Die grobe Logik für den Fall der Ukraine ist, dass je weniger Soldaten die Ukraine hat, desto weniger Gebiet kann verteidigt oder zurückgewonnen werden und desto mehr Zivilisten sind der brutalen russischen Okkupation ausgesetzt, einschließlich Folter, Mord etc. Die Freiheitsberaubung durch den Zwangseinzug ist sehr groß, der Freiheitsverlust an anderer Stelle, sollten diese nicht eingezogen werden auch.
Und ich würde jetzt einmal behaupten, dass zumindest im Allgemeinen schwerere Freiheitsberaubungen, Einschränkungen, Opfer rechtfertigbarer oder sogar notwendiger sind je schwerwiegender die Bedrohung/Freiheitsverletzung beim Ausbleiben dieser Akte sind. Deswegen ist es vor dem Hintergrund der Klimakrise ja auch vertretbar und sogar sinnvoll über ein Ende des privaten motorisierten Individualverkehrs nachzudenken.
Uneinlösbar ist es schon deshalb, weil es so etwas wie absolute Freiheit überhaupt nicht gibt und reale Freiheit zwangsläufig eine relative ist. Also müssen wir so oder so darüber diskutieren, wo die sinnvollen Grenzen liegen. (Mal abgesehen davon, dass ich sowieso nicht in einem möglichst freien Land, sondern in einem Land, in dem alle möglichst gut leben können, leben möchte. Wovon Freiheit natürlich ein Kernelement ist, aber halt nicht das einzige. Von daher interessiert es mich eigentlich auch gar nicht zu versuchen, die Utopie eines “freien Landes” zu erreichen)
Und Steuerzahlungen bringen niemanden um. Das Ausbleiben von Steuerzahlungen aber auch nicht (direkt). Das Zwangseinziehen von Soldaten bringt zwangsläufig Leute um. Das Nicht-Einziehen aber halt auch (in diesem Fall). Und dann tendenziell eher die Schwächeren und Verwundbareren.
Wenn wir hier also irgendeinen Freiheitsbegriff ansetzen wollen, der tatsächlich etwas bedeutet, müssen wir auch zwangsläufig Freiheiten abwägen. Die Konsequenz dessen kann natürlich immer noch sein, dass Zwangsrekrutierung falsch und scheiße ist (sehe ich tendenziell auch eher so). Aber so eine Abwägung lässt sich halt mMn auch nicht mit einfachen Platitüden über freie Länder abkanzeln.
Das momentane Mischmasch aus GTK2, 3, Libadwaita, Qt, und und und lässt alles irgendwie fragmentiert und zusammenhangslos aussehen.
Weniger kontroverse Meinungen. Das “nur meine Softwarewahl ist die richtige” ist für Außenstehende komisch und führt nur zu Verwirrung.
🤔