31 points

Es liegt nicht nur an den Arbeitgebern, die nicht anmelden wollen, sondern auch an den Arbeitnehmern, die nur nicht angemeldet arbeiten wollen.

Aus unserem Umfeld: Man muss entweder versuchen eine Firma zu finden, die noch Kapazitäten hat oder der Buschfunk sagt, wer jemanden kennt, der noch eine Stelle übernehmen würde. Die Leute über Buschfunk machen es aber oft zur Bedingung, dass sie BAT (bar auf Tatze) wollen.

Redaktioneller Hinweis: Ich putze meine Bude selbst.

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12 points
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Kenne ich aus eigener Erfahrung. Putzhilfe mit Anmeldung findet man nicht. Wollen alle nur schwarz machen. Selbst wenn man deren Sozialbeiträge obendrauf legt.

Meine These: Die bekommen Sozialhilfe und würden diesen Betrag sonst abgezogen bekommen.

Oder die kapieren nicht, dass Urlaubstage eine indirekte Lohnerhöhung sind.

Oder das ist ein Zweit- oder Drittjob und die wurden aus der Midijobgrenze rausfliegen/ zu viel verdienen.

Oder die denken nur Schwarzarbeit ist schlau. Dabei kann man die MiniJob auch Rente einzahlen (nur machen das die AG idR nicht)

Redaktioneller Hinweis: Ich putze meine Bude nicht selbst.

Edit: Achso, ich würde sagen es liegt ausschließlich an den Arbeitnehmern. Denn der AG kann Haushaltshilfen steuermindernd absetzen und bekommt 20% zurück. Was genau den Sozialbeiträgen von MiniJobs entspricht. Also keine Nachteile für AG. Der Papieraufwand ist der Rede nicht wert. 2x im Jahr ein Brief.

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9 points
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Wichtiger Faktor bei vielen die das betrifft: Visa sind oft an eine bestimmte Stelle gebunden / an eine bestimmte Ausbildung / Studium und Nebentätigkeiten nicht erlaubt. Ebenso dürfen Asylbewerber erstmal nicht offiziell arbeiten. Sie haben also gar keine andere Wahl als schwarz zu arbeiten, insbesondere wenn es Abhängige in den Familien gibt im Herkunftsland und das Geld dringend gebraucht wird.

Vermeintliche Benefits wie “in 40 Jahren bekommst du 3€ mehr Rente wenn wir das Rentensystem bis dahin nicht komplett umbauen” ziehen da nicht wirklich.

Wenn man dann auch noch unmenschliche Bezahlkarten aufgedrückt bekommt und generell wie Dreck behandelt wird von den Ämtern, verstehe ich warum hier kein “Unrechtsbewusstsein” existiert und man Kontakt mit den Ämtern auf ein Minimum beschränken möchte. Die generelle und nachvollziehbare Skepsis ggü dem deutschen Staat und seinen Regeln ist hier weit verbreitet.

Redaktioneller Hinweis: verheiratet mit Frau die schwarz geputzt hat um sich während der Ausbildung über Wasser zu halten während sie parallel noch ihre Eltern im Herkunftsland versorgt hat.

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2 points
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Oh, das würde ich vermutlich auch so machen. Der Haken an der Sache ist nur, da später auch wieder rauszukommen. Also wenn alles Formale geregelt ist, dann aus dem Niedriglohn-/ Schwarzarbeitsektor rauskommen.

Plötzlich wirkt dann ein Vollzeitjob mit vielen Abgaben nicht so attraktiv, wie Schwarzarbeit. Brutto=Netto war man ja jahrelang gewohnt. Und genau das ist der Trugschluß. Vernünftige und regelmäßige Bezahlung bekommst du nicht Schwarz. Gewohnheit ist ne Bitch.

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6 points

Das Sozialhilfe Ding ist glaube ich der Punkt. Hatten auch immer solche Kandidaten, Asylbewerber ohne Arbeitserlaubnis oder auch Elterngeldbezieher die es angerechnet bekommen würden. Schon schade 😕

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5 points

dasacht eben den Unterschied 100% bekommen oder nur 20% bekommen und den Rest ans Amt verlieren. da müssten das schon verdammt viele Urlaubs Tage sein um das wieder reinzuholen.

Redaktioneller Hinweis: Ich putze meine Bude einfach garnicht.

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2 points
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Ja, so isses. Ist schon irgendwie schräg geworden, unser System. Das ist eines von den „Arbeit muss sich wieder lohnen“ Themen.

Diese Demotivation, mehr zu arbeiten, gibt es ja auch bei den Halbzeitmuttis. Da lohnt sich das mehr von 2-3 Hunderten netto oft nicht im Gegenwert zum Zeitaufwand bzw Zeitverlust.

Es gibt da wohl immer so ein paar Stufen im Bruttogehalt, ab wann es sich lohnt. Nur, auf diese Stufen hoch springt man oft nicht direkt, sondern eher in mehreren Schritten.

Meine These ist: So weit/ mittelfristig denken die wenigsten Menschen.

Oder provokanter: Menschen, die schlecht darin sind ihre Ziele über eine längere Zeit zu verfolgen, sind häufiger in schlecht bezahlten Jobs zu finden.

An die Redaktion: Wie machst du das denn dann mit dem Putzen? Einfach schnell umziehen, wenn es zu krass wird?

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11 points

Wir hatten in den letzten Jahren zwei offiziell angestellte Putzhilfen, jeweils als Minijob. Jetzt haben wir wieder gesucht, aber niemanden gefunden, der/die es angemeldet machen will. Mit vier Kandidatinnen habe ich geschrieben, keine wollte es offiziell machen. Und das waren nur die, die sich überhaupt gemeldet haben.

Bezahlte Urlaubstage, bezahlte Krankheitstage, Rentenversicherungspunkte - interessiert die alles nicht. Von Steuerehrlichkeit will ich gar nicht Anfangen, da werde ich sicher ausgelacht.

Früher habe ich mich über die Reichen empört, die Steuern hinterziehen. Heute sehe ich, dass es (fast) alle machen, wo sie nur können. Schade, schade.

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15 points

Das ist absolut nicht vergleichbar mit der Steuerhinterziehung durch Reiche, WTF.

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7 points

Au ja! Lass uns eine Tätigkeit der Armen ausnutzen um die der Reichen zu relativieren! Was? Verhältnismäßig? Neee noch nie davon gehört.

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2 points

Steuern und Sozialabgaben bezahlt der Arbeitgeber. Die Steuern werden also nicht von den ausgebeuteten Putzkräften hinterzogen. Und wenn denen ein Lohn angeboten wird, der Netto höher ist als das, was die sonst schwarz bekommen, wird das bestimmt auch gerne genommen.

Damit jetzt die Finanzverbrechen der Reichen zu relativieren, finde ich ist unter aller Sau.

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Mich würde mal eine Statistik interessieren, die den realen Stundenlohn je Beruf/Branche ausrechnet anhand der mutmaßlichen Schwarzarbeit.

Natürlich wird die Haushaltshilfe nicht besser rauskommen als der Porscheingenieur, aber beispielsweise Industrie gegenüber Handwerk/Baugewerke wäre schon interessant.

Addendum: Vielleicht wäre das die effektivste Werbekampagne. “Das Handwerk, hälfte mehr netto ohne Rechnung, Freitag nach eins bar auf die Hand!”

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Das ist ja komisch.

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