Warum müssen solche Diskussionen im Internet eigentlich immer ein einziger Haufen scheiße sein?
Gefühlt gibt es im Internet nur Leute die diesbezüglich immer nur eine absolute Sichtweise haben und auch null in der Lage sind die Lebensrealitäten anderer Leute anzuerkennen. Konkret ging es halt darum, dass ich einen Artikel zum Thema “Vorteile auf die Umwelt wenn man den Fleischkonsum reduziert” und diejenige die das pfostiert hat hat allen ernstes in den Kommentaren argumentiert, dass ein reduzierter Fleischkonsum ja schlecht sei, weil man halt immer noch Fleisch isst. In dem Kommentar auf den sie geantwortet hat ging es aber nicht mal um die Ethik des Fleischkonsums.
Rant Ende.
Ich mag Fleisch und es gibt mmn. viele Gerichte in die Fleisch rein gehört.
Oftmals kommen Leute mit den Argumenten wegen Umwelt und Tierschutz. Tierschutz finde ich absolut fair, ich versuche auch so oft es geht das Fleisch mit den besten Haltungskriterien zu kaufen oder wenn es das nicht gibt darauf zu verzichten.
Aber den Gott Verdammten Klimawandel lass ich mir nicht anhängen, wenn 100 Firmen einfach mal 70% der gesamten Emissionen ausmachen.
viele Gerichte in die Fleisch rein gehört.
Analog zu Passworts Kommentar weiter oben. Hast du Lust ein paar Beispiele zu nennen, wo du es als unverzichtbar siehst? Vielleicht gibt’s ja doch eine leckere Variante ohne. ☺️
Aber den Gott Verdammten Klimawandel lass ich mir nicht anhängen, wenn 100 Firmen einfach mal 70% der gesamten Emissionen ausmachen.
Ganz falsch ist das aber ehrlicherweise auch nicht. Die Nutztierhaltung ist weltweit für circa 15% der Treibhausgasemmisionen verantwortlich (Quelle). Und indirekte Effekte wie Wasserverbrauch, Bodenerosion, Abholzung von Regenwald sind da meines Wissens noch gar nicht berücksichtigt.
Für mich persönlich ist das sogar das schwerer wiegende Argument, noch vor Tierschutz.
Pardon, aber was soll das bringen?
Ich sag jetzt einfach mal weil ja bald weihnachten ist: “Sauerbraten”. Du gehst los und googelst “Sauerbraten vegan” und sendest mir das Rezept. Aber das ist nicht was ich wollte. Ich will den Sauerbraten wie meine Mutter ihn gemacht hat und wie ihre Mutter ihn vor ihr gemacht hat und ihre Mutter vor ihr.
Also was soll mir das bitte bringen?
EDIT:
Okay, 15% der Weltweiten Emissionen kommen von der gesamten weltweiten Tierhaltung, während 4,694835680751174e-7% der Firmen 70% der Emissionen erzeugen. Eine Prozentsatz an Firmen so klein das ich sie mit der Exponentialschreibweise angeben muss. Nur mal so als Vergleich.
Wir müssen das “Spiel” nicht spielen. Deshalb schrieb ich ja, wenn du Lust hast. Wenn die Maßgabe ist, alles soll einfach so bleiben, wie es immer war, dann ist es natürlich vergebene Mühe.
Ich habe bei deiner Familie nie Sauerbraten gegessen, kenne das genaue Rezept also nicht. Grundsätzlich hätte ich aber behauptet, dass man an Sauerbraten relativ nah ran kommen könnte. Es wird nie 100% genauso schmecken aber gerade durch die charakteristische Säure der Soße hätte ich da jetzt Potential gesehen.
Ich hätte wahrscheinlich Wurzelgemüse (Petersilienwurzel, Pastinake, Karotten) zusammen mit Zwiebeln so lange und stark in einem Topf angebraten, bis es schon fast anbrennt. Dann hätte ich ordentlich Zucker zum karamellisieren darüber gegeben und nochmal weiter angebraten, bis auch der Zucker braun geworden ist. Kann man wahlweise auch in mehreren Iterationen machen für noch mehr Farbe. Wenn ich das Gefühl habe, mehr Rösten geht nicht ohne anbrennen, hätte ich das Gemüse zuerst mit etwas Mehl oder oder Stärke bestreut, verrührt und dann mit Essig und Gemüsebrühe abgelöscht. Salz, Pfeffer, Lorbeerblätter, Piment, Wacholderbeeren, ggf. ein paar Nelken und je nach Geschmack auch (Räucher-)Paprika dazu. Beim Aufkochen sollte sich dann eine schöne, gebundene braune Soße bilden. Die würde ich dann mit Gemüse noch ein wenig vor sich hin garen lassen und dann durch ein Sieb vom Gemüse trennen.
Als Grundlage für einen rindfleischartigen Braten hätte ich Gluten bzw. Seitan genommen. Wenn du das Ergebnis eher fest haben möchtest, dann pur. Wenn es eher weich/mürbe sein soll würde ich ein Drittel durch Soja- oder Kichererbsenmehl ersetzen. Die Trockenmasse ebenfalls würzen mit Salz, Pfeffer, (Räucher-)Paprika, ich stelle mir auch paar Kräuter wie Rosmarin oder Majoran passend vor aber das geht dann schon bisschen weg vom Klassiker. Dann würde ich das Pulver mit etwas Essig und kalter Gemüsebrühe oder Wasser aufgießen (nicht zu viel) und mit dem Ruhrgerät solange rühren, bis ein etwas weicher als kaugummiartiger Klumpen entsteht.
Den dann für je 5 Minuten von beiden Seiten in der Microwelle vorgaren (alternativ auch Dampfgaren aber macht m.E. nur unnötige Arbeit). Dann in einer Pfanne von allen Seiten scharf anbraten. In Scheiben schneiden, in die gesiebte Soße geben. Kann man dann auch noch über Nacht durchziehen lassen und dann einfach kurz vor dem Essen erwärmen.
PS: Ist nicht gegoogelt und auch nix Chat GPT o.ä. Das habe ich extra für dich zusammengeschrieben. Zwingt dich niemand, es je zu versuchen aber ich bin mir recht sicher, dass das Ergebnis auch den meisten Nicht-Veganern schmecken würde. Auch wenn es sicher ist als der Sauerbraten der Ur-Oma. Vielleicht willst du es ja irgendwann einmal ausprobieren. Muss ja auch nicht direkt an Weihnachten sein, aber vielleicht ja mal an einem weniger wichtigen Anlass.
Diese 100 Firmen existieren nur, weil wir ihre Produkte kaufen.
Außerdem stoßen Kühe und Rinder viel Methan aus, was sehr viel schlimmer ist als CO2.
Weniger Fleisch bzw tierische Produkte essen ist etwas vom wirkungsvollsten, wenn man seinen Klimafußabdruck reduzieren möchte.
Du meinst den Klimafußabdruck der von BP erfunden wurde um Verantwortung an Einzelpersonen zu übertragen?
Mit der Idee, dass die Leute ihr Verhalten nicht ändern werden. So haben sie weiterhin den Profit, aber keine Verantwortung.
Wenn du aufhörst dein Gebäude mit Öl und dein Fahrzeug mit Diesel zu betreiben machst du ihnen einen Strich durch die Rechnung, reduzierst du damit nämlich ihren Umsatz und Profit, und reduzierst die Zerstörung der Umwelt.
Stimmt und ist zu kritisieren. Hat aber nichts mit Veganismus zutun. Es geht hauptsächlich um die Tiere nicht um Umwelt.
Kinderargumentationen sind da besonders unterhaltsam. Ich soll kein Fleisch essen wegen Klimawandel? Gut, aber nur wenn du keine Kinder kriegst/machst.
Seltsam, warum ist dein Kind besser für die Umwelt als mein Koberind?
Das ist natprlich nir ein Witz! Und auch nicht gegen den großen Bären gerichtet!
Individualkritik beim Klimawandel ist auch fehl am platz. Das Umwelt argument höre ich auch quasi garnicht mehr. das is bullshit.
Ich bin Ethisch Vegan. Ich sehe Tiere einfach als fühlende Lebewesen und finde es gibt keinen grund sie zu Essen oder auszubeuten weil… Naja. Ich lebe ja noch auch ohne, und das sehr gesund trotzdem. Also ich brauchs ja offensichtlich nicht, also hab ich für mich einfach keine rechtfertigung dass da ein Tier für leidet. Hätte immer ein schlechtes gewissen beim essen. Hiermit beschreibe ich nur meine Meinung und meine Sichtweise. Das muss jeder selber für sich wissen wie er Mental damit klarkommt. So wie ihr das leid der tiere ausblendet, blende ich jeden Tag aus dass meine Freunde das essen, sonnst würde ich daran kapput gehen. Deshalb versuch ich eigentlich niemand meiner freunde dazu zu überzeugen und gehe im real life dieser Diskussion sehr krass aus dem Weg. Das macht mich alles zu sehr fertig…
Dann hoffentlich Fleischsorten die ökologisch nachhaltiger sind z.B. Pferdefleisch vom alten Gaul oder Wildbret. Sonst kann man Grünkohl auch ohne den Pinkel machen oder Linseneintopf ohne Wurst oder Dörrfleisch machen.
Das Problem mit dem Klimawandel ist halt deutlich komplexer als nur die Ausscheidungen der Tiere. Für Soja, welches sehr viel in der konventionellen Rindermast eingesetzt wird, wird halt auch Regenwald vernichtet, was nicht nur CO2 freisetzt sondern auch die Aufnahme von CO2 verhindert.
Natürlich ist es halt so, dass das Individuum sämtliche Schuld trägt. Das heißt aber halt auch nicht, dass man gar keinen Einfluss hat. Besonders bei so etwas wie Fleisch ist es halt auch etwas wo man den eigenen Konsum durchaus eventuell mal über denken kann und vielleicht auch sollte.
Im besten Fall würden wir wenn wir Millionen an Fleischessern überzeugen auf Fleisch zu verzichten (ja nicht das Ziel aber es wäre der beste Ausgang für die Umwelt) das Klima ja immer noch weniger beeinflussen als wenn wir mal die kapitalistischen Overlords angehen die sagen wir sollen vorsichtig mit der Umwelt umgehen damit die sie länger ausbeuten können.
Es kommt denke ich auch drauf an wie viel Fleisch man isst. Wenn jemand jeden Tag ein halbes Kilo Fleisch isst, macht es schon auch Sinn, wenn der seine Essgewohnheiten eventuell übderdenkt. Wenn jemand alle zwei Wochen mal be Frikadellen oder so isst macht das nicht mehr so den riesen Unterschied.
und diejenige die das pfostiert hat hat allen ernstes in den Kommentaren argumentiert, dass ein reduzierter Fleischkonsum ja schlecht sei, weil man halt immer noch Fleisch isst. In dem Kommentar […] ging es aber nicht mal um die Ethik des Fleischkonsums.
Warum stört dich das?
Eine Analogie:
“In dem Artikel ging es um reduzierte zivile Opferzahlen. Sie argumentierte aber, dass das Töten von Menschen trotzdem schlecht sei. Dabei ging es in dem Artikel nicht mal um die Ethik des Menschentötens.”
Soweit ich Veganismus verstanden habe, ist das Ausnutzen von Tieren bzw. “fühlenden Wesen” aus der Perspektive eines Veganys sehr schlecht. Reduktionismus ist da ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn es doch um ein fundamentales ethisches Problem geht.
Was mich daran stört ist, dass die Person nicht in der Lage war die Lebensrealität anderer Menschen anzuerkennen. Beide waren der Meinung, dass ein verringerter Fleischkonsum insgesamt positiv ist. Der Unterschied ist, dass die Veganerin, zumindest meiner Auffassung nach, es halt lieber hat, wenn 3 Personen zu 100% verzichten als wenn 100 Personen zu 50% verzichten. Man muss halt auch anerkennen, dass eine 100% Veganerin Welt realitätsfern ist und das die wenigsten von heute auf morgen vegan werden. Wenn jemand sagt “ich bin den Prinzipien nicht abgeneigt” sollte man lieber hingehen und Personen bei ihrem eventuellem Weg zum Veganer unterstützen. Leute aber irgendwie zu beleidigen, weil sie noch nicht so weit sind wie man selber verschreckt die Leute eher und führt zu verhärteten Fronten. Es ist insgesamt besser wenn alle etwas verzichten als wenn deutlich weniger komplett verzichten und man aus ideologischen Gründen nicht mehr miteinander redet.
Naja, eine Seite hat halt moralisch und umwelttechnisch Recht und die andere Seite ist zu bequem sich einzuschränken. Gleichzeitig ist das eigentlich allen zumindest unterbewusst klar. Das führt einfach zu Konflikten.
Nicht auf dein Beispiel bezogen sondern allgemein. Ich befürworte jeden reduzierten Fleisch- und Tierproduktskonsum.
Naja, eine Seite hat halt moralisch und umwelttechnisch Recht und die andere Seite ist zu bequem sich einzuschränken.
Immer ein super Einstieg in eine ausgewogene Diskussion^^
Es war halt so, dass die Person halt auch gesagt hat, dass ein reduzierter Fleischkonsum aus Umwelttechnischer Sicht halt sehr gut ist und es besser ist, wenn alle weniger Fleisch essen, als wenn nur ein paar komplett verzichten. Prinzipiell waren beide Kommentatoren auf der gleichen Seite.
Wie oben geschrieben war das nicht auf das Beispiel bezogen sondern auf die Ernährungsweise allgemein. Das ist nur aus meiner Sicht der Hauptgrund für die aufgeheizten Diskussionen.
In dem Beispiel befürworte ich, wie geschrieben, auf jeden Fall jeden reduzierten Fleisch- und Tierproduktskonsum. Für die Umwelt und das Tierleid ist es absolut egal ob ein Schwein weniger durch eine Person erreicht wird oder durch 7 Personen. Für die gesamtgesellschaftliche Gesundheit ist es wahrscheinlich sogar besser, wenn mehr Personen ihren Fleischkonsum reduzieren anstatt das eine Person vegetarisch/vegan wird.
Aus utilitaristischer Sicht, ist diejenige, die es schafft 7 Fleischesserinnen davon zu überzeugen einen Tag in der Woche auf Tierprodukte zu verzichten moralisch und umwelttechnisch genauso im Recht, wie diejenige, die es schafft eine Fleischesserin davon zu überzeugen Veganerin zu werden.
Und mit fundamentalem Veganismus schaffst Du es im Zweifelsfall sogar, Leute die bereit gewesen wären einmal in der Woche auf Fleisch zu verzichten zu vergraulen und damit aus einem Nettopositiv ein Nettonegativ zu machen. Für Millionen Deutsche ist es absolutes Neuland überhaupt mal einen Tag vegan zu sein, in meiner Adoleszenz gab es vermutlich nicht eine Mahlzeit, die vegan gewesen wäre. Da muss man überhaupt erstmal den Möglichkeitsraum eröffnen, dass es auch anders gehen könnte, statt direkt die Tür zuzuschlagen weil jemand nicht sofort die 100% geht.
Das war gar nicht auf das Beispiel von OP bezogen sondern auf die Ernährungsweise allgemein. Das ist nur aus meiner Sicht der Hauptgrund für die aufgeheizten Diskussionen.
In dem Beispiel befürworte ich, wie geschrieben, auf jeden Fall jeden reduzierten Fleisch- und Tierproduktskonsum. Für die Umwelt und das Tierleid ist es absolut egal ob ein Schwein weniger durch eine Person erreicht wird oder durch 7 Personen. Für die gesamtgesellschaftliche Gesundheit ist es wahrscheinlich sogar besser, wenn mehr Personen ihren Fleischkonsum reduzieren anstatt das eine Person vegetarisch/vegan wird.
Das denke ich mir auch. Mit solchen stark aufgeladenen Debatten vergrault man die Leute die prinzipiell Bereit wären mal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Zudem. ist das auch alles ein langsamer Prozess. Die wenigsten werden von jetzt auf gleich Vegan. Das braucht Zeit weil es halt eine umgewöhnung ist. Wenn man Leute schon am Anfang dieses Weges anschreit bringt das rein gar nix.
Als fast Vegetarier*in meide ich Diskussionen über Moral und Ethik bei Ernährung, weil egal mit wem ich spreche, die Leute sind oft sehr verbissen und starr auf ihrer Position beharrend.
Bearbeitung: Lebensmittel -> Ernährung.
Ich diskutiere nicht mit dogmatische Veganer oder leidenschaftliche Fleischesser über Moral und Ethik. Bei Ethik und Moral bei Lebensmittel hat ich aber eine klare Linie: keine menschliche Ausbeutung/unfaire Pratiken (z.B. Nestle), keine Nazis oder Rechtextreme nahestehend (Müller Konzern) und keine Russlandfreunde (Ehrmann). Bei Fleisch/Milch, am liebsten artgerecht (Freilandhaltung) aber ich esse ziemlich seltenst Rind/Schwein und schon gar kein Geflügel (Allergie). Ab und zu mal Wild vom Forstamt.
Es gibt ja drei Argumentationsgebiete:
- Persönliche Gesundheit
- Ressourcenverbrauch
- Ethik
Man kann über die ersten beiden Themen sehr gut diskutieren, weil es belastbare Fakten gibt, die für eine vegane Ernährung sprechen.
Über Ethik diskutiere ich aber auch nicht mehr, weil das eine Gefühlsentscheidung ist. Ob wir das Recht haben andere Lebewesen zu quälen und zu töten muss jede:r selber entscheiden.