21 points

Denke es lässt sich darüber streiten wie viel Platz ein Mensch wirklich braucht und meiner Ansicht nach sind auch viele verwöhnt was Platz angeht und sind sich dessen evtl. gar nicht bewusst. Wenn man sich nicht viel leisten kann oder auch nicht viel besitzt, kommt man auch in kleineren Wohnungen klar. Dass man im Grunde nicht viel zum Leben braucht wird einem z.B. auch schnell mal bewusst, wenn man ein paar Monate am Reisen ist.

Was alles halt so unwürdig macht, sind die anderen Umstände, die noch dazu kommen. Diese absurden Mietpreise, an denen sich andere bereichern. Saß letztens Abends im Zug in der Großstadt, da konnte man wunderbar in all diese Miniatur-Wohnungen in so Neubau-Blocks schauen, und es war einfach so absurd. Ein bisschen diese Vibes aus den Corona-Zeiten, wo man aus Chinas Millionenstädten die eingesperrten Leute in ihren Hochhäusern gesehen hat. Gruselig. Wird hier immer mehr genauso, und die meißten freuen sich dann vielleicht noch, endlich die eigenen 4 Wände zu haben, mehr kann sich der Großteil doch eh kaum leisten. Die Realisation, dass auch alle Nachbarn in so einer Schuhschachtel wohnen, und alles nur noch wie so Massentierhaltung aussieht, alle voll auf Konsum gepolt, und den halben Tag in der digitalen Parallelwelt, wie so Zombies. Keiner mehr Bock auf Gespräche oder Sex, lieber den Social-Media Feed scrollen bis es kickt oder den Gekauft-Button im Onlineshop geklickt. Schon echt krank und ganz schön entfernt von dem, wie wir Menschen mal gelebt haben, so im Einklang mit der Natur und so. Weit entfernt. Aber ist ja nicht zeitgemäß.

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17 points

Das Problem ist auch nicht die kleine Wohnung, sondern dass man alles was man zum Leben braucht da reinstopfen muss.

Irgendwo muss ich den ganzen Papierkram vom Amt lagern, irgendwo muss ich die Winterklamotten unterbringen, etc etc.

Aber ich muss auch mein Leben reinstopfen, weil für viele viele Menschen das Leben quasi nur aus Arbeit und Wohnung besteht. Nicht nur arme Leute. Als Student war ich den ganzen Tag unterwegs, bin mal hier und da 2h Zuhause gewesen und dann abends eigentlich nur zum Schlafen zurück. Da hat mich die kleine Wohnung nicht gestört. Aber dann hab ich angefangen zu arbeiten und nach der Arbeit war dann meistens nicht mehr viel los. Also sitzt man Zuhause rum, dann fällt einem ganz schnell die Decke auf den Kopf.

Was mir persönlich echt gefallen würde wäre so ein halb-WG artiges Leben. Eigenständige, kleine Wohnungen mit großzügigen Gemeinschaftsbereichen. Dann hat man Rückzugsräume aber eben auch die Möglichkeit zum Kontakt. Insgesamt wäre der Platzverbrauch dadurch wahrscheinlich sogar geringer. Aber durch die heute Arbeitsstruktur geht das eigentlich kaum.

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6 points

Wünsche ich mir auch genauso. Habe jahrelang im Studi Wohnheim in einer WG gewohnt und qm mäßig war “mein Bereich” echt knapp. Aber durch die Gemeinschaftsräume wurde das halt echt gut aufgewogen. Jedenfalls hatte ich da keine schlechte Zeit. Und ich würde vielleicht nicht in so ganz beengte Verhältnisse zurück wollen jetzt mit Familie usw. Aber irgendwie eine Bauernhof WG Kommune wo jeder seinen Wohnbereich hat aber eben auch Gemeinschaftsräume existieren wo immer was los ist erscheint mir auch gar nicht so verkehrt.

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2 points

Ja wer kennt das nicht wenn einem die Decke aufn Kopf fällt. Ich empfehle da Altbau mit 5m hohen Wänden, da ist wenigstens Luft nach oben.

Boah nee so ein WG Leben wäre selbst bei so nem Modell nix für mich. Den einzigen Vorteil den ich da sehe wäre, dass ich mir einen Deal aushandeln könnte Wohnung putzen statt Einkaufen gehen.

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11 points
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Keiner mehr Bock auf Gespräche oder Sex

Ich würde behaupten, dass die meisten Leute durchaus Bock auf Sex haben, aber der Prozess um dort hinzukommen ist häufig recht schwierig (und das gilt für beide Geschlechter, auch wenn die Probleme je nach Geschlecht durchaus unterschiedlich sind). U.a. braucht man dafür meist Gespräche …

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6 points

Das Hauptproblem ist, dass man dafür raus muss(machen wir uns nix vor, Dating Apps bringen eh quasi nix) und da hört es schon teils schon auf. Aber ja, Gespräche braucht es dafür auf jeden Fall und das ist der Punkt, wo ich für mich bereits quasi jede Hoffnung aufgegeben habe.

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8 points

Wenn jede Sekunde des Lebens monetarisiert wird, leiden halt die sozialen Strukturen der Gesellschaft. Wo trifft man denn noch Leute? Weggehen besteht aus Saufen und 100dB Musik, da is nix mit Kennenlernen.

Jede Gemeinde scheint den Satz “seit sie den Jugendtreff zugemacht haben, schlagen die Jugendlichen den Bahnhof kaputt” in ihrer Geschichte zu haben. Ab 16 100% arbeiten, dann nirgends zum Hingehen haben - wie stellen wir uns als Gesellschaft denn vor, Gesellschaft zu finden und aufrecht zu erhalten? Pech, wer vor Ende Uni nicht verheiratet ist oder wie?

Ich hab echt null Plan, wie ich Kontakte finde, von ner Partnerin ganz zu schweigen. Ohne Lebensprotokoll auf IG hat man anscheinend Pech gehabt, nachdem Tinder und co immer mehr den Bach runter gehen, aber selbst das wäre mir zu creepy.

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3 points
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Nö, Einkaufen oder Spazieren finde ich deutlich weniger anstrengend als Leute-Kennenlernen-Gespräche und beinhaltet bei mir sehr selten überhaupt irgendwelche Gespräche. Ich treffe mich auch manchmal mit Freunden (seltener, seitdem wir mit der Uni fertig sind und uns in alle Himmelsrichtungen verstreut haben) und über die habe ich noch nie potenzielle Partner kennengelernt.

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6 points

Dass man im Grunde nicht viel zum Leben braucht wird einem z.B. auch schnell mal bewusst, wenn man ein paar Monate am Reisen ist.

Bin ich nicht. Als introvertierter ITler lebe ich in der Wohnung, da müssens schon 50 m² sein.

Verschiedene Menschen haben verschiedene Bedürfnisse.

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5 points

Ja verstehe ich auch. Vorallem getrennter Arbeits-, Wohn- und Schlafbereich ist extrem wichtig, wenn man von Zuhause arbeitet, geht mir ähnlich. Da braucht man halt paar m2 mehr, kommt dann aber auch voll auf den Schnitt der Wohnung an. Früher hatte ich mal alles offen, einzige Tür zum zumachen war die Haustür und Badtür, das war anstrengend auf Dauer.

Was Besitz angeht, ich habs gerne ordentlich und minimalistisch, besser für den Kopf. Aber jede*r soll machen wie es angenehm ist.

Trotzdem, der Mensch gewöhnt sich an viel und kommt auch mit wenig aus, aber das geht vielleicht schon in ne andere Richtung

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