Für das Gesundheitswesen fordert die Kammer unter anderem eine bessere Steuerung der Patientinnen und Patienten. Konkret wird vorgeschlagen, dass Patientinnen und Patienten immer zuerst zu ihrem “Primärarzt” gehen, der dann die Weiterbehandlung koordinieren und Überweisungen ausstellen solle. Als “Primärarzt” komme der Hausarzt oder bei chronisch Kranken auch ein entsprechender Facharzt in Frage.
Gut. Dann muss aber auch jeder Arzt innerhalb von 10 Minuten Fahrtzeit von meinem Wohnort verpflichtet werden, mich als Patienten aufzunehmen und diese Rolle zu füllen. Ebenfalls darf dann kein Arzt die Annahme von seinen "Primär"patienten verweigern und es müssen Sprechstunden außerhalb der normalen Arbeitszeit verfügbar werden.
Und wenn die Ärtzte dann eben jeden Tag von 8 bis 22 Uhr arbeiten, dann sind sie selber schuld. Wenn die Ärzte wollen, dass man nur zu einem Arzt gehen darf, dann muss der eine Arzt verfügbar sein.
Es hieß immer, man müsse klug sein, um Medizin studieren zu können. Bei den Vorschlägen aus der Ärztekammer habe ich daran starke Zweifel.
Wie kann man sich selbst als Mediziner eigentlich noch ernst nehmen, wenn man so anti-faktischen Unsinn fordert? Da erodiert doch jedes noch gebliebene Vertrauen ins Gesundheitssystem bei den Leuten.
Edit: Bezieht sich nur auf die Cannabisaussage.
Die Bundesärztekammer hat die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Teillegalisierung von Cannabis zurückzunehmen […] Die Kammer empfiehlt zudem die Einführung einer Zuckersteuer und ein Werbeverbot für gesundheitsschädigende Produkte, die sich direkt an Kinder und Jugendliche richten. [….] Die Ärzteorganisation spricht sich weiter für höhere Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte aus, die Erlöse daraus sollten dann in das Gesundheitswesen fließen. Einweg-E-Zigaretten und Aromastoffe in E-Zigaretten sollten ganz verboten werden.
Mal sehen, welche dieser Forderungen umgesetzt würden und welche nicht…
Ich finde nirgends eine Begründung der Bundenärztekammer dafür. Nicht mal in dem veröffentlichten Positionspapier selbst.
Sie müssen nix begründen, es ist Wahlkampf. Wir werden von allen möglichen Lobby- und Interessengruppen irgendein wirres Geblubber hören, verstehen tun es nur die Adressaten.
Wo sind die aufforderungen Tabakwaren und Alkoholisches zu verbieten?
Zumindest zu Tabakwaren sagen sie offenbar was. Aus dem Artikel:
Die Ärzteorganisation spricht sich weiter für höhere Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte aus, die Erlöse daraus sollten dann in das Gesundheitswesen fließen. Einweg-E-Zigaretten und Aromastoffe in E-Zigaretten sollten ganz verboten werden.