Ich weiß kostenlose Informationen sind immer angenehmer. Geht mir auch so. Ich finde aber Artikel für die man zahlen muss nicht grundsätzlich schlecht.

Ist doch besser, wenn du als Leser für die Zeitung zahlst, statt irgendein Lobbyist oder Werbeagentur.

Besser gesagt, ich denke Abonnement-Zeitungen sind wichtig für unsere Demokratie. Abonnement-Zeitungen müssen nicht durch rage bait und skandalisierende Schlagzeilen Klickzahlen in die Höhe treiben, damit ihre Werbepartner glücklich sind.

Ihr einziges Kapital ist das Vertrauen ihrer Abonnenten. Denn die Abonnenten zahlen im Voraus, ohne den Inhalt zu kennen für den sie zahlen. Das Vertrauen der Abonnenten finanziert die Journalisten. Das macht sie unabhängig von Staat und Wirtschaft. Abonnements garantieren seriöse Berichterstattung. Werbung führt zu Boulevardjournalismus oder Käuflichkeit. Nur so können die Medien ihre Rolle als vierte Gewalt einnehmen.

Verspielt ein Abonnement-Dienst das Vertrauen seiner Abonnenten ist es zudem weniger eine Krise als wenn der ÖRR sein Vertrauen verspielt. Es können einfach neue Zeitungen/Medienhäuser gegründet werden auf die die Abonnenten ausweichen.

Verspielt der ÖRR das Vertrauen seiner Gebührenzahler braucht es einen politischen Reformprozess. Politisch meint hier jedwede Form der kollektiven Entscheidungsfindung nicht nur das Treiben des Staates. Wie so ein Reformprozess aussehen soll damit haben wir in Deutschland noch keinerlei Erfahrung. Er birgt aber das Risiko, dass der ÖRR danach nicht mehr staatsfern ist.

Bitte verzeih mir, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte.

Mir ist einfach aufgefallen, dass es auf Lemmy ein gewisses Ressentiment gegen Paywalls gibt. Das kann ich schwer nachvollziehen.

Klar ist es umständlicher. Aber wir im Fediverse haben uns doch eh entschieden den umständlicheren, aber dafür selbstbestimmteren, Weg zu gehen, statt im Corponet. Auch aktiver Bürger zu sein ist umständlicher als unpolitisch Untertan zu bleiben.

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich meine das nicht als Angriff. Ich mache mir sorgen um unsere Demokratie. Aber ich bin überzeugt, dass wir als Bürger, wenn wir gut informiert sind, auch gute kollektive Entscheidungen treffen können.

Falls ich irgendwas unverständlich formuliert haben sollte, lass uns doch einfach telefonieren. So lassen sich Missverständnisse viel besser klären. Hast du Matrix ?

7 points

Ist doch besser, wenn du als Leser für die Zeitung zahlst, statt irgendein Lobbyist oder Werbeagentur.

Die Zeitungen gehören weit überwiegend den gleichen Leuten, die auch die Lobbyisten bezahlen. Und deren Lied singen sie. Die Abonnentenzahlen sagen lediglich aus, wie subtil sie dabei sind.

Lustigerweise ist die TAZ ein super Gegenbeispiel: Keine reichen Eigentümer und keine Paywalls.

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Wenn du paywalls magst, dann zahl gerne für so viele wie du magst. Aber behalt es für dich.

Wenn man links in social media posten will, dann sollten die auch Zugänglich sein, ansonsten ist es nur Zeit- und Platzverschwendung im Newsfeed. Paywalls, geoblocking oder 404 links bekommen einen downvote. End of story.

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2 points

Das Ding ist halt: Ich persönlich finde Paywalls auch doof. Sachen gratis zu bekommen ist einfach schöner.

Gesellschaftlich sind Paywalls aber wichtig, denn sie ermöglichen uns eine unabhängige und vielfältige Berichterstattung.

Ich würde also schon sagen, dass Paywalls in eine andere Kategorie fallen als Geoblocking oder kaputte Links. Beim zweiten ist es ja so, dass die Information wirklich nicht auffindbar ist und deshalb für andere Nutzer irrelevant ist. Downvotes helfen das anzuzeigen.

Hinter einer Paywalls befindet sich aber meist relevante Information, sie kostet nur halt etwas…

Findest du nicht ?

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3 points
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Hinter geoblocking meistens auch relevante Information, brauchst halt nen VPN. Mein VPN umstellen geht sogar schneller als nen link in archive.is oder nen paywall remover zu posten.

Aber warum soll ich mir extra Arbeit machen wenn du ja angeblich die Information teilen willst? Nen paywall Link zu teilen ist in meinen Augen nichts anderes wie Webung. Und Webung gehört geblockt.

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9 points

Habe direkt nicht weiter gelesen.

Hier die wichtigsten Punkte:

  • Seiten tracken trotz bezahlen
  • Seiten zeigen Werbung trotz bezahlen
  • Seiten kosten zu viel. Zweimal im Monat auf eine Seite gehen und dafür so viel zu zählen, passt nicht.

Das Geschäftsmodell passt nicht zur heutigen Zeit. Ich lese das alles jetzt nicht und verloren nichts, wenn es komplett entfiele

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14 points

Was mich ab paywalls stört ist die “alles oder nichts”-struktur.

Ich will ja nur einen Artikel lesen und bin ggf. auch bereit dafür zu bezahlen. Aber wenn man kein Abo für die ganze Zeitung abschließen will schaut man immer in die röhre.

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1 point

Im HTTP Standard findet man ja noch Fragmente darauf, dass einzelne Seiten nur nach Bezahlung lesbar sein sollten.

Wenn irgendwann der digitale Euro kommt könnte man versuchen diese Idee zu reaktivieren. Das der Zahlungsvorgang an den Browser geknüpft ist, so dass man für einzelne Artikel zahlen kann.

Im Papierzeitalter war es ja auch möglich, Zeitungen am Kiosk zu kaufen ohne ein Abonnement abzuschließen.

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3 points

Wenn die Bepreisung irgendwie an den Informationswert gekoppelt ist, wär das ok. Es gibt zu viele ‘Einleitung - halber Hauptteil - Tschüß’ Clickbait Artikel die von KI zusammengeklaut werden oder wo zumindest keiner mehr Qualität kontrolliert. Ich möchte zum Karsten werden können, mich beschweren und mein Geld zurück wenn mir so etwas passiert.

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9 points

Ist doch besser, wenn du als Leser für die Zeitung zahlst, statt irgendein Lobbyist oder Werbeagentur

Und die Verlage so: why not both…

Das Problem, das ich mit Paywalls habe ist, das sich in den meisten Fällen miese Qualität dahinter befindet. Auch wenn die Überschrift nicht klassischer Clickbait findet man dahinter irgend ein bla, bla das sich von Wikipedia kommen könnte, oder andere Platitüden und gerade Mal einen Satz, der sich auf die Überschrift bezieht.

Selbst bei objektiven Zeitschriften wie Stiftung Warentest werden die Artikel immer dünner und belangloser.

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In der Lokalpresse bestehen die Artikel immer öfters lediglich aus abgeschriebenen Polizeiberichten.

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Du meinst falsch abgeschriebenen Polizeiberichten und einer Galerie des lokalen Pressefotografen mit einem Bild des zerknautschten Autos und 20 Bildern des Feuerwehrautos?

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