Puh, da kommen aber sowohl die Interviewer und der Interviewte schlecht weg.
Also grundsätzlich hätte man sich glaube ich sparen können, den Typen noch zu interviewen, weil da eh nichts von Relevanz bei rumkommt.
Weil ragebait aber gut klickt sind die Fragen mMn unnötig aggressiv/konfrontativ - es zielt schon alles darauf ab, dass er sich so äußert wie er es auch getan hat. Wenn du jemanden in nem Gespräch in die Ecke drängst, findet in der Ecke selten Selbstreflektion statt.
Diese aggressiven Fragen sind absolut unprofessionell und geben mir das Gefühl, dass hier absichtlich eine offensive vorgetäuscht wird, eben damit Gottschalk auf “Harte Kante” machen kann.
Respekt an die Person, die das Interview mit diesem unsympathischen Typen geführt hat. Aber es ist schon heftig, was der am laufenden Band für eine Scheiße raushaut. Und dann noch dieses über sich selbst sagt:
SPIEGEL: Haben Sie sich als junger Mensch politisch engagiert? Gottschalk: Ich wollte nie die Welt verbessern. Ich bin nie auf die Barrikaden gegangen oder auf Friedensdemos. Ich habe nicht geglaubt, dass etwas anders wird, nur weil ich mich dazu bekenne. SPIEGEL: Wollen Sie mit Ihrem Buch etwas erreichen? Gottschalk: Möglichst viele Exemplare verkaufen. Ich habe es jedenfalls nicht geschrieben, damit die Gesellschaft eine bessere wird. SPIEGEL: Also geht es Ihnen nur um sich? Gottschalk: Es geht mir immer um mich. Jedem Menschen sollte es um sich gehen.
Gibts nen Archive-Link oÄ. ? Ich kann nicht glauben, dass die im Thread zitierten Antworten da so wirklich stehen
Das ist ein sehr anstrengend zu lesendes Interview.
ach du wilde Neune, ihr habt recht, hab hier aufgehört zu lesen:
SPIEGEL: Erstaunlicherweise kommen in Ihrem Buch vor allem Frauen schlecht weg. Die Helden sind immer Männer: der Sänger Rod Stewart, der verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der Playboy Gunter Sachs. Gottschalk: Das ist mir nicht aufgefallen. Sonst hätte ich vielleicht aus Political Correctness noch drei Heldinnen erfunden.
Hättest ruhig weiter lesen können. Es sind nicht nur absichtlich provokante Fragen, sondern vor allem die Antworten lassen tief blicken, wie sehr Herr Gottschalk in der eigenen Zeit und Sichtweise hängen geblieben ist und welche Angst er vor Bedeutungslosigkeit und Verlust der Deutungshoheit hat. Alleine das im Titel übernommene Zitat ist ekelerregend im Kontext seiner Aussagen.
Kann er sich bitte aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Ist doch echt genug.