Ich verstehe diesen pauschalen Hass gegen Influencer irgendwie nicht, den man ständig überall liest. Influencer sind aus meiner Sicht primär erstmal Entertainer, die unterhaltsamen Content produzieren. Was unterhaltsam ist, ist erstmal subjektiv. Entsprechend gibt es auch Influencer für alle möglichen Themen von Gaming, Technik über Wissenschaft und Politik bis hin zu Schminkttipps und Promi-Klatsch. Niemand wird gezwungen, sich alles oder überhaupt irgendetwas anzuschauen.
Ist aus meiner Sicht auch gar kein neues Phänomen. Günter Jauch, Thomas Gottschalk etc. sind aus meiner Sicht ziemlich nah dran am heutigen Influencer inklusive der Werbung für bestimmte Marken.
Den einzigen Unterschied, den ich wirklich sehe, ist die inhaltlich weitgehende Unabhängigkeit von großen Sendeanstalten. Technisch gibt’s natürlich immer noch Abhängigkeiten zu den Plattformen wie YouTube, Twitch, Instagram, TikTok usw. aber zumindest beim Content selbst, halten die sich ja weitgehend raus. Und gerade auf einer Plattform wie Lemmy müsste Dezentralisierung doch eher positiv gesehen werden.
Bei der Kritik an Influencern schwingt auch immer was von der Kritik an “der Jugend von heute” mit. Diese ist etwa so alt wie unsere abendländische Kultur selbst.
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte.
(Sokrates ca. 400 v. Chr.)
Das ist tatsächlich leider kein Zitat von Sokrates, wenn auch weit verbreitet.
Schade. Immerhin ist es sinngemäß trotzdem etwa so alt. Weißt Du von wem es stammt?
Falls noch jemand daran interessiert ist: https://www.spektrum.de/kolumne/die-jugend-von-heute/1784201
Influencer sind halt eine Untermenge dessen, was man wohl als “Content Creators” bezeichnen kann, aber nicht mit der Gruppe gleichzusetzen. Influencer haben primär das Ziel, das Konsumverhalten ihres Publikums zu beeinflussen, und da beginnt das Problem. Besonders, wenn nicht klar wird, dass das vorgestellte Produkt oder die Leistung, die beworben wird, nicht neutral behandelt wird und im Mittelpunkt steht, das Programm selbst also eher ein Vehikel ist. Wenn ein Streamer offen und ehrlich damit umgeht, dass etwas gesponsort ist, ist das für mich kein Influencing, auch wenn das schon passieren wird. Ein Influencer ist also primär kein Entertainer, sondern ein Verkäufer.
Wer wäre denn so ein klassischer Influencer für dich, wo es nur bzw. primär um Verkaufen ohne Unterhaltung geht? Sicher gibt es solche Fälle aber ich denke die überwiegende Zahl der Leute schaut Videos, Shorts, Reels etc. um unterhalten zu werden. Dass die Produktvorstellungen teilweise gesponsort sind, heißt ja nicht zwangsläufig, dass es nicht trotzdem unterhaltsam sein kann.
Einer der “krassesten” Kanäle, die ich immer mal gerne schaue, wäre zum Beispiel “Spiel & Zeug” auf YouTube. Der beschäftigt sich viel mit allen möglichen Themen rund um Smart Home. Er geht auf Messen, geht auf wichtige Neuigkeiten am Markt ein, testet Produkte, stellt Automationen vor usw. Teilweise sind die Produkte auch von Herstellern zur Verfügung gestellt. Das ist dann aber eben transparent und - zumindest für mich - trotzdem unterhaltsam. Zumindest im Vergleich mit klassischer Werbung.
Verdeckte Werbung ist in Deutschland meines Wissens verboten. Wenn jemand das eigene Geschäftsmodell auf systematischer Schleichwerbung aufbaut, dann ist das kriminell. Dass das bei Influencern lange gut gehen würde, kann ich mir nicht vorstellen. Da hast du schneller 10 Abmahnungen am Hals als du TikTok sagen kannst. :D
Wer wäre denn so ein klassischer Influencer für dich, wo es nur bzw. primär um Verkaufen ohne Unterhaltung geht?
Genau das machen Influencer aber nicht und das habe ich auch hoffentlich nicht geschrieben: die Unterhaltung ist da, aber sie dient primär dazu, dem Publikum etwas zu verkaufen.
Einer der “krassesten” Kanäle, die ich immer mal gerne schaue, wäre zum Beispiel “Spiel & Zeug” auf YouTube. Der beschäftigt sich viel mit allen möglichen Themen rund um Smart Home. Er geht auf Messen, geht auf wichtige Neuigkeiten am Markt ein, testet Produkte, stellt Automationen vor usw. Teilweise sind die Produkte auch von Herstellern zur Verfügung gestellt. Das ist dann aber eben transparent und - zumindest für mich - trotzdem unterhaltsam. Zumindest im Vergleich mit klassischer Werbung.
In einem solchen Bereich wird sich das nicht vermeiden lassen. Auch Fachmagazine bekommen Produkte ja teils gestellt oder werden sogar für die Vorstellung bezahlt. Das muss aber dann transparent und auch ergebnisoffen sein. Wenn aber nun jemand in seinem Fittistream davon schwärmt, was er für geile Gains mit Produkt X bekommen hat, ohne zu sagen, dass er pro verkaufter Einheit einen Prozentsatz erhält, dann ist das eben versteckte Werbung.
Verdeckte Werbung ist in Deutschland meines Wissens verboten. Wenn jemand das eigene Geschäftsmodell auf systematischer Schleichwerbung aufbaut, dann ist das kriminell. Dass das bei Influencern lange gut gehen würde, kann ich mir nicht vorstellen. Da hast du schneller 10 Abmahnungen am Hals als du TikTok sagen kannst. :D
Dann ist wohl einer von uns beiden ziemlich naiv.
Gibt auf ticktok viele sogenannte influenzer die nichts anderes als NPC streams, hass streams (gegen LGBT oder Ausländer) oder grundsätzlich einfach afd/bsw/russen bots sind, das sind jene Menschen die mir am meisten auf den sack gehen.
ha ha ha, lustig!
Zensur und Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage? Find ich voll dufte! 😂🤣😂🤣😂🤣
/s
Edit: Können die Runterwählis mal bitte erläutern, was sie an meinem Kommentar stört? Stehe etwas auf dem Schlauch, ehrlich gesagt.
Die sind doch nur eine Plattform. Und eigentlich geht es bei dem Tiktok-Verbieten ja primär darum, Menschen aus der Sucht- und Verdummungsfalle zu holen. Wenn jemand rein die Inhalte republizieren würde, wäre das ja kein Problem.
Tiktok ist eine von China zensierte und manipulierte Plattform. Man kann also genau so gut argumentieren, dass ein Verbot ein Gewinn für die freie Meinungsäußerung oder zumindest den öffentlichen Diskurs ist.