Ist so schön niedrigschwellig. Schuhe an und los geht’s.

Ich hab mir vor einigen Monaten ein System erdacht, bei dem ich Punkte generiere, indem ich sinnvolle Sachen tue, bspw. Sport machen. Die Punkte kann ich dann verwenden, um bestimmten weniger konstruktive Angewohnheiten nachzugehen. Ich muss mir das Ausleben meiner bad habits also verdienen. So werden die begrenzt und ich motiviere mich dazu, sinnvollen Sachen nachzugehen.

War das Laufen anfangs noch ein notwendiges Übel, macht es mir mittlerweile viel Spaß. Bin heute tatsächlich erstmalig 10km gelaufen. Tut mir auch mental sehr gut, den Tag direkt mit einem Erfolgserlebnis zu beginnen.

Ich bin schon seit Kindheitstagen Radfahrer und konnte Laufsport nie irgendetwas abgewinnen. Bin dann aller 5 Jahre 3 mal gelaufen, fands immer scheiße und habe es wieder gelassen. Bis Corona kam, und ich das Gefühl hatte ich müsste noch mehr für die allgemeine Ausdauer, für Herz und Lunge tun und einfach wieder angefangen habe. Die ersten 25-30 Läufe fand ich alle blöd und schmerzhaft, Probleme mit Knie etc. Habe das abklären lassen, war mal beim Physio und Sportarzt, laufe nun mit Bandage und dehne mehr.

Aber irgendwann hat’s Klick gemacht und seit dem fetzt es mir sehr - weil es wenig Zeit benötigt, im Vergleich zum Radsport und eben nur ein paar Schuhe und ne schöne Strecke. Bringt mir Zeit zum Nachdenken oder um lange Podcasts zu hören. Allerdings bleibt es für mich eher ein Sport für die kältere Jahreszeit, im Sommer streue ich nur wenige Läufe ein, da fehlt neben dem Radfahren einfach die Zeit.

Als Kind/Jugendlicher gab es für mich eigentlich nur das Fahrrad, Fußball, Basketball und noch einige andere Ballsportarten um sportlich aktiv zu sein. Ich habe es immer wieder probiert, aber das Laufen hat mir keinen Spaß gemacht. Jedes Jahr habe ich es aufs Neue probiert und es hat nie Spaß gemacht.

Irgendwann hat es mich extrem genervt, dass das Laufen mir keinen Spaß, da ich es immer spannend fand anderen dabei zuzuschauen und ich die Einfachheit so toll fand. Also habe ich mich nochmal aufgerappelt, neue Schuhe gekauft und auch einen Fitnesstracker um die Entwicklung mithilfe der Daten zu verfolgen. Und siehe da, es entwickelt sich etwas. Ich empfand Spaß beim Laufen, aus einem Lauf pro Woche wurden 2, dann 3 und plötzlich war ich bei 3 Monaten des regelmäßigen Laufens.

Ein Kollege hat das mitbekommen und mich gefragt, ob wir nicht eine kleine Challenge machen wollen. Also haben wir in einem gemeinsamen Dokument festgehalten, was wir gelaufen sind und am Ende des Monats gab es einen Gewinner. Mit der Zeit sind immer mehr Kollegen dazu gekommen und die wöchentlichen Läufe wurden immer länger, da man nicht verlieren wollte. So bin ich dann ungeplant meinen ersten Halbmarathon gelaufen. Ich habe mich gut gefühlt und wollte sehen, wie weit mich meine Beine tragen.

Und seitdem habe ich großen Spaß am Laufen und konsumiere auch sehr gerne unterschiedliche Medien zu dem Thema.

Jetzt aktuell einfach die Feststellung, dass ich an Gewicht zugelegt habe und meine Kondition im Keller ist. Ich bin früher schon gelaufen, habe mir dann aber beim Wandern mal das eine Knie überlastet und musste eine Weile pausieren.

Es gab jetzt noch den zusätzlichen Impuls, dass es bei der Firma eine virtuelle Laufstaffel gab, bei der man Kilometer erlaufen konnte. Da habe ich mich angemeldet und war jetzt fast zwei Monate zwei bis drei Mal die Woche regelmäßig laufen.

In der Zwischenzeit fehlt mir wieder was, wenn ich nicht raus gehe und eine Runde laufe und es hilft einfach beim Ausspannen. Außerdem bin ich auch noch in einer Phase, in der ich schnell Fortschritte mache. Das motiviert dann zusätzlich.